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Lieber Frühling komm doch bald

Lieber Frühling komm doch bald

Titel: Lieber Frühling komm doch bald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Lachfältchen um die Augen und mit einem Mund, der gern lächelte. «Mr. Pentecost», sagte sie, «darf ich ganz offen etwas sagen?»
    Er sah sie erstaunt an. Daß seine Familie ganz offen mit ihm sprach, reichlich offen sogar, daran war er gewöhnt. Von einer fast Fremden dagegen hätte er es nicht unbedingt erwartet. Aber er hatte miterlebt, wie Miss Thompson gegen Mackintosh zu Felde gezogen war, und er wappnete sich. «Ja, selbstverständlich», sagte er.
    Sie holte tief Luft. «Mr. Pentecost, Sie sind ungerecht gegen sich selbst. Sie schreiben Bücher - schöne Bücher, und dann sagen Sie, Ihre Leser würden es nicht einmal merken, wenn Sie nichts mehr schrieben.»
    «Es ist aber so», sagte er lächelnd.
    «Nein, es ist nicht so. Viele Menschen warten auf Ihr nächstes Buch. Sie müssen weiterschreiben.»
    «Nun, und was raten Sie mir?» fragte er, immer noch lächelnd.
    Aber er begann sich schon wieder in einem freundlicheren Licht zu sehen.
    «Sie müssen sich ernster nehmen.» Die Sicherheit der kleinen Miss Thompson von gestern schien plötzlich gewachsen. «Und Sie dürfen nicht immer gleich ja sagen, wenn jemand Sie ruft.» Eine Tür fiel ins Schloß. Jocelyn sagte kalt: «Mein Familienleben geht nun wirklich nur mich an, Miss Thompson.»
    Punkt. Wenn der stets liebenswürdige Jocelyn sich zu einer so ablehnenden Antwort entschloß, konnte er eine erstaunliche Kälte in sie hineinlegen. Miss Thompson wurde sofort wieder das unsichere Wesen vom Abend zuvor. Sie schluckte, wurde glutrot im Gesicht und sagte: «Entschuldigen Sie bitte. Es klang sicher sehr aufdringlich. Bitte, entschuldigen Sie.» Hilflos wanderten ihre Blicke im Zimmer umher. «Ich glaube, ich sollte jetzt gehen.»
    Jocelyn war voller Reue. Das arme kleine Ding! Er hätte nie geglaubt, daß er jemanden so erschrecken konnte, aber er hatte sie ganz offensichtlich zu Tode erschreckt. Sanft und ruhig sagte er: «Entschuldigen Sie, Miss Thompson. Ich habe es nicht so gemeint.»
    Sie stand wieder am Fenster. «Bitte, glauben Sie mir: Ich hatte wirklich nur an mich und unseren Klub gedacht, als ich vorhin sagte, Sie sollten nicht immer gleich ja sagen! Was weiß ich schon von Ihrem Familienleben, Mr. Pentecost?»
    Er schwieg.
    «Wir haben Sie um eine Lesung gebeten - das ist für Sie verschwendete Zeit. Ich habe mich Ihnen gestern abend aufgedrängt. Jetzt wollen Sie mich nach Hause bringen. Und die ganze Zeit reden wir zusammen. Wo Sie doch schreiben sollten!»
    «Die Lesung im Klub ist für mich keine Zeitverschwendung», sagte er. «Und es wäre sinnlos, wenn ich jetzt versuchte zu schreiben. Irgendwas ist hier drinnen los.» Er schlug ärgerlich auf seine Brust. Er stand jetzt ebenfalls am Fenster und betrachtete das winterliche Bild: Kinder, Hund und Schnee. «Und unsere Unterhaltung heute morgen —» er wandte sich ihr zu und sah sie ernst an -«war mir eine sehr große Freude, Miss Thompson.»
    «Ja, mir auch», sagte sie leise.
    Sie standen immer noch am Fenster und blickten hinaus. Da sagte Jocelyn plötzlich zu seinem eigenen Erstaunen: «Lassen Sie uns rausgehen und mitspielen.»
    «Mitspielen? Mit Ihrem Sohn und dem anderen Jungen?»
    «Ja.» Er hatte nicht oft solche Anwandlungen. Jetzt hatte er Lust.
    «Aber ich muß nach Hause, Mr. Pentecost.»
    «Wir treffen uns in der Diele, in fünf Minuten. Gestiefelt und gespornt.»
    Sie starrte ihn an. Ein verwirrtes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, und sie verschwand. Er blieb noch einen Augenblick stehen, ging dann zum Schreibtisch hinüber und schob mit einer müden, fast ablehnenden Geste die Manuskriptseiten in eine Mappe. Dann ging er hinunter, um sich Mantel, Schal, Handschuhe und Gummischuhe anzuziehen.
     
    Schultz hatte inzwischen vergessen, daß die Welt einmal grün gewesen war. Jetzt war Schnee das natürliche Element. Er wirbelte ihn hoch, wälzte sich darin, grub mit den Pfoten, daß es stäubte, ¡ und biß immer wieder übermütig hinein. Und als er jetzt zwei Menschen vom Haus her kommen sah, schnappte er fast über vor Freude und stürzte ihnen entgegen. Bei Miss Thompson vollführte er ohne weiteres das, was May «Fenster putzen» nannte: er stemmte seine Pfoten gegen ihre Brust und begann entzückt, ihr das Gesicht zu lecken. Miss Thompson, die nur selten die Bekanntschaft von Vierbeinern gemacht hatte, war von dieser stürmischen Begrüßung tief gerührt.
    Auch die beiden Jungen schienen sich zu freuen. Jocelyn sagte: «Das hier ist Henry, Miss Thompson, Gaylords

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