Liebereise nach Las Vegas
Mädchen auf der Tanzfläche in der Mitte des Ballsaals.
Und drüben, wo es den Punsch gab, stand Elena mit einigen ihrer Freundinnen, die ihm ebenfalls bekannt vorkamen. Er glaubte, dass ihre Vornamen Tisha, Leslie, Stephanie und Candy waren. Ihre Nachnamen kannte er nicht. Sie gehörten zur Clique, die im Country Club verkehrte.
Er ging um die Menschentraube herum, mit eher schleppenden Schritten statt voller Selbstvertrauen. Sein Bruder war derjenige, der sich mit Mädchen leichter tat. Chase mochte Mädchen natürlich auch sehr gern, und meistens beruhte das auf Gegenseitigkeit, aber diese Mädchen gehörten dann eher zum Typ Wildfang und waren für ihn mehr Kumpel als Freundinnen.
Elena war definitiv kein Wildfang, aber sie war das erste Mädchen, das er zum Tanzen auffordern würde – wenn er es denn jemals schaffte, tatsächlich zu ihr zu gehen. Er war jetzt am Buffet angekommen und nur noch einen Meter von ihr entfernt. Ein Mann stieß ihn im Vorbeigehen an, ohne sich bei ihm zu entschuldigen. Das ist typisch, dachte Chase. Wenn du nicht zu ihnen gehörst und keinen Namen trägst, der nach Reichtum und Macht klingt, dann nehmen sie dich nicht einmal wahr.
Er schüttelte den Gedanken ab, nahm die Hände aus den Hosentaschen und machte noch ein paar Schritte.
Es dauerte einen Moment, bis Elena ihn bemerkte. Sie trug ein hübsches rotes Samtkleid und hatte ihr langes schwarzes Haars auf einer Seite hochgesteckt. Ihre Freundinnen jedoch wurden sofort auf ihn aufmerksam. Die vier Mädchen starrten ihn so kalt und überheblich an, als käme er direkt aus dem Kuhstall.
Chase ignorierte sie und richtete seine Aufmerksamkeit auf Elena. „Hallo“, sagte er und schob seine Hände wieder verunsichert in die Hosentaschen.
Sie warf ihm einen Blick zu, dann ihren Freundinnen, und schließlich sah sie wieder ihn an. „Hallo.“
Ihre Erwiderung hätte wärmer ausfallen können, aber sie war auch nicht eisig gewesen. Er machte weiter: „Hast du Spaß?“
Sie warf einen weiteren Blick auf ihre Freundinnen. Sie wirkte nicht sehr interessiert, schien sich aber auch nicht so beleidigt zu fühlen wie die anderen aus ihrer Clique. „Ja.“
Er nahm die Hände aus den Taschen und wischte sie sich an der Hose ab. „Also, möchtest du tanzen?“, fragte er schnell und bemerkte, dass ihm die Hitze ins Gesicht stieg.
Elena hob die Augenbrauen und sah wieder kurz zu ihren Freundinnen, die jetzt die Arme vor der Brust verschränkt hatten. Eine warf den Kopf in den Nacken und begann zu lachen.
Chase hätte ihr fast gesagt, dass sie sich anhörte, wie eine der Stuten seines Vaters, wenn sie wieherte, aber im Moment beschäftigte ihn Elenas Antwort mehr.
Sie schnaubte verächtlich, verschränkte die Arme vor der Brust und nahm genau die gleiche Pose wie ihre Freundinnen ein. „Ich denke nicht“, sagte sie herablassend. Sie nahm seine Cowboystiefel in Augenschein. Sie waren schwarz, auf Hochglanz poliert, und es war sein bestes Paar. Aber es waren immer noch Stiefel und keine feinen Lederschuhe. Dann sah sie ihn wieder an. „Warum tanzt du nicht mit einem deiner Pferde?“
Ihre Freundinnen brachen in lautes Gelächter aus und amüsierten sich königlich darüber, dass er so dreist gewesen war, sich ihnen zu nähern.
Chase hatte das Gefühl, einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet zu bekommen. Mit erhitzten Wangen und ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und bahnte sich eilig einen Weg durch die Menge hinaus in die kühle Abendluft. Obwohl es selbst in Texas im Dezember abends ziemlich kalt werden konnte, setzte er sich ins Auto und wartete draußen, bis seine Eltern und sein Bruder die Party verließen. Auf keinen Fall würde er jemals wieder zurück in dieses große Haus oder irgendwohin gehen, wo Elena Sanchez war.
Mehrere Stunden, nachdem sie im Stehen so wild und heftig Sex miteinander gehabt hatten, lagen Chase und Elena nackt unter zerwühlten Decken auf dem großen Bett und genossen die wohlige Trägheit, wie es sie nur nach der körperlichen Liebe gab.
Chase hatte fast erwartet, seine Beine würden niemals wieder funktionieren – geschweige denn andere Teile seines Körpers. Schließlich hatte er doch die Kraft gefunden, aufzustehen und Elena ebenfalls auf die Beine zu helfen. Er hatte nicht vorgehabt, mehr zu tun, als sie ins Bett zu bringen, doch dann hatte er einen Blick auf ihre gerötete Haut und ihre halb entblößten Brüste erhascht und festgestellt, dass er nie total erschöpft oder
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