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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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denkt, ich sei hysterisch, weil du zu ihr immer lieb und nett bist und deine Laune dann bei mir auslässt. Und wenn ich versuche, Miles mitzunehmen, reißt sie mir den Kopf ab.«
    »Aber ich bin deine beste Freundin, und du kommst ohnehin zu mir«, meint Brea.
    »Darauf antworte ich nur mit zwei Worten: Dan Hollings. Ich habe mich dir zuliebe mit Dan Hollings verabredet.«
    »Das ist schon fast ein Jahr her, und so schlimm war es auch wieder nicht. Hör auf zu jammern. Immerhin hast du Seth damit eifersüchtig gemacht.«
    »Könnten wir diesen Namen bitte nicht wieder erwähnen?« Jetzt jault Rhett. »Ich muss mit dem Hund rausgehen und auf den Handwerker warten. In ein paar Stunden bin ich bei dir.«
    »Sieh bloß zu, dass du herkommst, sonst rufe ich Seth in Indien an und erzähle ihm, dass du ihn vermisst und die Mutter seiner Kinder sein willst.«
    Jetzt brechen wir beide in Gelächter aus. »Du bist eine miserable Lügnerin.«
    »Bring mir unterwegs einen Espresso mit, ja? Koffeinfrei natürlich.«
    Es klingelt an der Tür. »Ich glaube, das ist der Handwerker. Muss auflegen.« Ich öffne die Tür, und mir bleibt der Mund offen stehen wie bei einem von Kays Weihnachtsengeln aus dem Engelchor. Der Handwerker hat hellbraunes Haar (wie bei einem goldbraunen Herbstblatt), honigfarbene Augen und einen Körperbau, hinter dem sich wahrscheinlich ein doppeltes Sixpack verbirgt. Ich bin so erbärmlich oberflächlich. Aber ich habe das Gefühl, als ob das ein Zeichen wäre. Wenn bei den Datingshows die heißen Typen kommen, reagieren die Mädchen ja auch. Es ist ein Zeichen. Es ist vollkommen angemessen, dass ich mich zu Dr. Kevin Novak hingezogen fühle.
    Er zieht langsam den linken Mundwinkel hoch und entblößt das perfekteste Gebiss, das ich je gesehen habe. Seine Eltern haben offensichtlich eine Stange Geld beim Kieferorthopäden gelassen. Er trägt einen vollgepackten Werkzeuggürtel, der gefährlich an seinen Levis-Jeans zieht.
    »Hallo, ich bin Colin. Colin Law.« Er wischt sich die Hände an der Hose ab und streckt mir eine hin.
    »Ashley Stockingdale. Sehr erfreut.« Ich mache die Tür ein Stück weiter auf. »Kommen Sie herein, dann zeige ich Ihnen, wo Sie anfangen können.«
    Ich gehe den Flur entlang, und mir wird bewusst, dass der Kerl hinter mir geht. Was er wohl denkt, mit all seinen Muskeln und dem Waschbrettbauch? Wann war die wohl das letzte Mal im Fitnessstudio? 1980? »Es ist hier drin.« Ich zeige auf das Badezimmer.
    »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor«, sagt er.
    »Tatsächlich?« Ich kichere. Ja, ich habe gekichert, und jetzt kann ich es nicht mehr rückgängig machen.
    Er zeigt auf mich und versucht, mein Gesicht einzuordnen. »Ich weiß nicht mehr, wie sie heißt, aber sie war aus Fluch der Karibik. Sie sehen ihr ähnlich.«
    Wieder kichere ich. Ich kichere! Und dafür würde ich auf der Stelle am liebsten im Erdboden versinken. Ich zeige auf das runde metallene Loch in der Mitte unseres ehemaligen Badezimmers. »Wir brauchen dringend eine Toilette.«
    »Zuerst muss ich den Fußboden machen«, sagt er mit einem entschuldigenden Achselzucken.
    »Nun ja, Colin, hier wohnen zwei Frauen, die sich alle beide herrichten wollen. Das heißt, falls wir zufällig gleichzeitig eine Verabredung haben.« So, jetzt weiß er, dass wir nicht lesbisch sind. Sehr geschickt gemacht. Deshalb bin ich Anwältin. »Wenn wir tatsächlich beide eine Verabredung haben, wird es wirklich eng.«
    Er schaut mich an. »Wollen Sie nicht drangehen?«
    »Wo drangehen?«
    »Ans Telefon. Es klingelt«, sagt Colin.
    »Ach ja. Das Telefon. Ich muss ans Telefon.« Ich gehe rückwärts in mein Zimmer, damit er nicht noch einmal meine üppigen Rundungen sieht. »Ich bin mal kurz am Telefon, falls Sie irgendetwas von mir brauchen.« Gerade als ich abnehme, hört es auf zu klingeln. Und keine Anruferkennung. Seufz. Ich überlasse das Gespräch dem Anrufbeantworter.
    Dann steige ich in ein Paar Halogen-Jeans (die einzige Marke, die meine Beine lang genug erscheinen lässt) und ziehe ein billiges T-Shirt unter mein Juicy-Sweatshirt. Ein bisschen Grundierung und Lipgloss, das muss reichen, um nicht zu anspruchsvoll zu wirken. Ich schnappe mir Rhetts Leine, und wir gehen den Flur entlang. Bei Colins Anblick winselt Rhett. »Ich weiß«, sage ich zum Hund.
    »Sie verlassen mich?«, fragt Colin.
    »Äh, ja. Ich muss heute babysitten und ...«
    »Sind Sie Kindermädchen?«, fragt er.
    »Nein, ich bin Anwältin. Patentanwältin.« So eine,

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