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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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sehr unter Druck und stelle zu viele Bedingungen an meinen Job. Und an meine Beziehungen. Seth wollte sich nicht binden, und es ist schwer, darüber hinwegzukommen. Hans hat eine Affäre mit Kokain und ist offensichtlich nicht in Hochform. Und Kevins Eltern sind weiße Rassisten. Ich lasse den Kopf in die Hände sinken. Wenn ich ein Ewigkeitssingle bin, dann bin ich bisher nur mit den Top Ten der ewigen Loser ausgegangen. Das ist definitiv nicht meine Schuld. Oder? Ich bin ein Opfer der Umstände.

32
    Es ist also Dienstag, und vor mir liegt ein sechstägiges Wochenende. Genau genommen ist es ein unendliches Wochenende, aber ich versuche, die Sache von der positiven Seite zu sehen. Also dann, sechs Tage! Ich bin Kevins Anrufen aus dem Weg gegangen. Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm beibringen soll, dass ich sozusagen unterbeschäftigt bin. Wieder Mal. Oder dass seine Eltern ein Rassismusproblem haben. Wie fängt man so eine Unterhaltung am besten an? Ach Kevin, schön, dass du anrufst. Wusstest du schon, dass deine Eltern ... für die Rassentrennung sind? Soll ich ihnen etwas aus dem Bürgerrechtsgesetz von 1964 zitieren?«
    Die Selbstliebe der Novaks und ihr Hang zur Schönheitschirurgie erinnern mich an diese wirklich alte Folge von Twilight Zone, wo eine Frau mehrere schönheitschirurgische Eingriffe vornehmen lässt und am Ende weint, weil sie eine wunderschöne Frau und kein hübscher Affe mehr ist wie alle anderen auf dem Planeten. Menschen, die sich selbst für das Maß aller Dinge halten, haben etwas Rätselhaftes an sich. Man möchte am liebsten ihre Spiegel stehlen und schauen, was passiert.
    Ich wünschte, ich hätte einen Zauberspiegel. Ich möchte gern glauben, dass ich aussehe wie Uma Thurman. Stellen Sie sich einmal vor, ein Spiegel könnte dieses Problem lösen - wie viele Vorher-Nachher-Shows wir uns sparen könnten! Man geht einfach ins private Spiegelkabinett und hat alles, was man will: Sie haben zu breite Hüften? Nehmen Sie den Britney-Spears-Spiegel. Zu ßache Brüste? Da hilft der Jessica-Simpson-Spiegel. Ich stehe auf und schaue in meinen eigenen Spiegel über meiner Kommode. Ich habe eindeutig zu viel Zeit.
    Ich knie mich hin und fange den Tag mit Gebet an. Ich danke Gott, dass ich wieder einmal einen Monat beruflich erfolgreich gewesen bin. Ich hoffe, dass er irgendwo etwas Größeres und Besseres für mich hat. Vielleicht spielt bei meinem Gebet heute Morgen mein Wunschdenken ein bisschen mit. Aber Gott ist größer als meine Probleme.
    Kay klopft an meine Zimmertür, und ich öffne die Augen. »Komm rein!«
    »Hallo. Hast du am Sonntag irgendetwas in der Gemeinde gemacht?«
    »Warum?«
    »Die Post kam heute früh mit lauter Dankesbriefen für Thanksgiving.«
    »Klasse.« Ich nicke nur.
    »Ashley?«
    »Was?«, frage ich betont unschuldig, während ich mein Bett mache.
    »Wirst du heute Vormittag hier sein? Der Handwerker soll angeblich kommen.«
    »Ich warte auf ihn.«
    »Kevin hat heute Morgen schon ganz früh angerufen. Er sagte, er hofft, dass er dich nicht geweckt hat.«
    »Hat er nicht.«
    »Wirst du ihn zurückrufen?«
    »Ich weiß noch nicht.«
    »Sprich wenigstens mit Brea, bevor du irgendetwas unternimmst. Auf sie hörst du doch sonst auch.« Kay will die Tür wieder zumachen, steckt aber den Kopf noch einmal herein. »Was auch immer du am Sonntag gemacht hast - danke.« Sie winkt mir mit den Karten zu.
    »Gern geschehen.« Ich lasse mich wieder aufs Bett fallen und bin mir nicht ganz sicher, was ich mit meinem übermäßig ruhigen Leben dieser Tage anfangen soll. Ich brauche ein bisschen Aufregung, also rufe ich Brea an. Sie ist endlich wieder zu Hause.
    »Hallo Ashley«, haucht sie ins Telefon.
    »Brea, wie geht’s dir, jetzt wo deine Mutter rund um die Uhr bei dir ist?« Als ob ich das nicht schon an ihrem Tonfall erkennen könnte.
    »Bin ich denn ein Vollidiot? Ich weiß, ich bin nicht superintelligent, aber ich habe mir doch einen ziemlich guten Mann geangelt und ein ziemlich gutes Leben hier, oder nicht?«
    »Ja, das hast du.«
    »Ist mein Kind nicht das schönste Baby-Model, das du je gesehen hast? Und kann ich ihn nicht gut anziehen, ohne dass mir jemand sagt, was zusammenpasst?«
    »Oh-oh, läuft es so gut?« Ich rümpfe die Nase.
    »Komm und nimm den Kleinen für eine Weile mit, bevor er noch zu Tode gefummelt wird, Ashley. Ich habe Angst, dass es sonst so eine Badezimmerszene gibt wie bei Psycho.«
    »Und ich werde dann wieder hysterische Nudel genannt. Deine Mutter

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