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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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Tierhaare.«
    »Er hat wahrscheinlich Flöhe auf den Flöhen«, antworte ich. Etwas an ihrem Tonfall reizt mich, auch noch Kopfläuse hinzuzufugen, aber ich halte den Mund.
    »Warum kann Ashley nicht auf ihn aufpassen? Als Nächstes schleppst du noch die kranken Kinder deiner Mitarbeiter hier an, damit ich auf sie aufpasse. Ich bin sehr beschäftigt mit meiner Malerei, Hans.«
    Plötzlich wird mir ganz heiß, als ob die Garage überfüllt wäre. Was sie auch ist.
    Hans zieht die Brauen zusammen, und ich erkenne ein Stück seiner unbarmherzigen Seite. Ich habe schon gehört, wie er hinter verschlossener Tür auf andere losgegangen ist. Aber ich habe dabei noch nie sein Gesicht gesehen. Es erinnert mich an einen Disney-Bösewicht. »Du bist hier herübergekommen, um auf Kinder aufzupassen. Das scheint jetzt wohl meine Frau zu machen. Der Hund dürfte dein kleinstes Problem sein.«
    »Wenn du die Kinder anständig erzogen hättest, dann wären sie nicht solche ...« An diesem Punkt verfällt sie ins Italienische. Irgendwie bin ich dankbar, dass ich sie nicht verstehen kann, denn es klingt nicht sehr schön.
    Ehrlich gesagt will ich meinen Hund nicht bei ihr lassen. Dieser Ort wirkt irgendwie düster und hässlich, und Rhett ist noch ein Welpe. Ich kneife Rhett leicht in sein Schlappohr, und er winselt. Besorgt lege ich die Stirn in Falten. »Ich fürchte, Rhett wird den ganzen Tag nur jaulen, wenn er hierbleibt. Er fängt gerade an, sich an mich zu gewöhnen, und ich möchte, dass er weiß, dass sein Zuhause bei mir ist. Wenn es Ihnen recht ist, Hans, dann setzen wir ihn bei mir ab.«
    Wir klettern wieder ins Auto, damit Rhett meine Strumpfhose noch ganz kaputt machen kann. Rhett drückt seine feuchte Schnauze an meine Wange. »Du brauchst dich nicht zu bedanken«, flüstere ich ihm zu. »Mir geht es genauso.« Wir kuscheln uns aneinander.
    »Sie mag also weder Hunde noch Kinder«, meint Hans, während er die Straße hinunterrast.
    »Was macht es aus, ob sie Hunde mag?«
    »Ich möchte, dass die Kinder einen Hund haben, wenn sie hier sind. Sie brauchen etwas, auf das sie sich freuen können, wenn sie zu mir kommen. Sie hassen diese scheußlichen Totengemälde an den Wänden.«
    »Warum gehen Sie dann mit den Kindern nicht irgendwo anders hin? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sophia in ihnen warme Gefühle weckt.« Sophia ist mit ein Grund, weshalb sich ihre Eltern getrennt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie für die Kinder je die Größte sein wird.
    Er wechselt das Thema. »Heute Abend findet eine Vorstandssitzung statt. Können Sie solange im Büro bleiben? Ich möchte Sie gerne vorstellen, um die Sache mit dem Chefsyndikus endlich ins Rollen zu bringen.«
    »Ich bin es meiner Mitbewohnerin schuldig, zu Hause zu sein. Sie ist dabei, unser ganzes Haus zu renovieren, und außerdem habe ich versprochen, Seths Eltern kennen zu lernen und mich von ihm zu verabschieden.«
    Er nickt nur. »Sie sind ein braves Mädchen, Ashley.«
    Wir kommen wieder im Büro an, inklusive Hund, und unser Erscheinen gibt nun Grund zu noch mehr Schreibtischgeflüster. Ich eile mit Rhett in mein Büro, und er legt sich unter meinen Schreibtisch, während ich Datenbanken nach konkurrierenden Patenten durchsuche. Als meine Augen gerade anfangen zu brennen, klingelt das Telefon.
    »Ashley Stockingdale.«
    »Ashley, ich bin’s, Kevin.«
    Mein Magen verdreht sich zu einem Knoten. Das sollte nicht passieren. Ingenieursfreak. Schon vergessen? Glatze ist angesagt. Wir sind alles Freaks. Bill Gates ist ein ganz heißer Typ. Jeder Frau würde sich beim Anblick von Kevin der Magen zusammenziehen. Wie kitschig. Ich, Ashley Stockingdale, bin darüber erhaben. »Hallo Kevin. Was gibt’s?«
    »Ich stelle gerade die Teams zusammen, die am Donnerstag Essen austeilen. Uns fehlt noch jemand für Thanksgiving in der Suppenküche. Du hast wahrscheinlich schon etwas vor, aber ich dachte, ich frage dich trotzdem.«
    Gut. Missionseinsatz. Ein Missionseinsatz ist keine Verabredung, und ich kann testen, was Kevin von mir hält, wenn ich nicht picobello angezogen bin und aussehe, als ob ich den Mensa-Aufnahmetest bestehen würde. Vielleicht gehe ich sogar ohne Make-up hin, damit er mein wahres Ich sieht. Ah, nein.
    Während ich noch darüber nachgrüble, fährt er fort. »Du hast genug Zeit, rechtzeitig zu deiner Familie zu kommen. Das Essen wird früh sein.«
    Hmm. Meine Familie: den ganzen Tag Football, meine Mutter, die mir mal wieder das »Geheimnis«

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