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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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mein Lenkrad und denke über mein Leben nach, als mein Handy klingelt. Ich sehe, dass es meine Mutter ist. Gebt mir doch einfach einen Tritt, wenn ihr alle mit mir fertig seid.
    »Hallo, Mama.«
    »Ashley, wo hast du gesteckt? Man könnte meinen, du lebst in einem anderen Land, so wenig wie wir von dir hören.«
    Ich muss zugeben, dass ich meine Eltern bei Weitem nicht so oft sehe, wie sich das für eine brave Tochter gehört. Meine Mutter ist die typische Vorstadt-Familienfrau aus den Fünfzigerjahren. Sie ist ihrer Zeit einfach um Jahrzehnte hinterher. Ich liebe sie von ganzem Herzen, aber ihre Definition von Erfolg ist, einen Mann zu haben und schwanger zu werden. Ich fürchte, dass meine Diplome und Titel sie niemals beeindrucken werden. Sie wünscht sich einfach mehr als nur das für mich.
    »Ich war in Taiwan und habe gearbeitet, wie immer. Aber ich habe jetzt einen Hund«, füge ich freudig hinzu.
    »Wann hast du denn Zeit für einen Hund? Mag Seth Tiere?«
    »Ich glaube schon, denn er hat mir Rhett geschenkt. Aber Seth ist jetzt in Indien.« Ich schaue auf die Uhr. »Na ja, morgen um diese Zeit wird er in Indien sein.«
    »Ich werde euch junge Leute nie verstehen, Schatz. Warum könnt ihr nicht sesshaft werden? Ihr verbringt mehr Zeit im Flugzeug als in euren eigenen vier Wänden. Zur Zeit deines Großvaters hatte man keine Wahl, es war Krieg. Aber ihr habt alle Möglichkeiten. Ich weiß, dass dein Vater und ich altmodisch sind, aber so kann man doch nicht leben. Ich möchte, dass du mehr aus deinem Leben machst als das, Schatz.«
    »Dazu kann ich nur Amen sagen. Wie geht es Mei Ling, Mama?« Meine Schwägerin ist in anderen Umständen. Ich sollte auswandern.
    »Ihr geht es gut. Sie hat einen Bauch, als hätte sie einen Basketball verschluckt, wie Brea. Sie ist überglücklich und futtert wie ein Scheunendrescher. Ich habe ihr schon gesagt, sie bekommt wahrscheinlich einen Jungen.« Meine Mutter lacht ihr nervöses Lachen. Bald beginnt ihr Leben als Großmutter. »Wann wird Seth zurückkommen? Ich würde euch beide gerne zu Thanksgiving einladen.«
    Jetzt kommt’s. »Er kommt nicht zurück, Mama.«
    Sie ist ganz still, als sie die Information aufnimmt. »Nicht vor Thanksgiving? Er kommt nicht vor Thanksgiving zurück?« Sie ist ein unverbesserlicher Optimist.
    »Er kommt überhaupt nicht mehr zurück, Mama. Es ist aus zwischen uns.«
    Sie schnappt nach Luft. »Das glaube ich nicht. Bei der Hochzeit deines Bruders wart ihr beide das Gesprächsthema des ganzen Casinos.«
    »Sich etwas vorzumachen funktioniert nur eine Zeit lang, glaub mir.«
    »Ashley, Schatz, das tut mir so leid.«
    »Danke, Mama.« Und plötzlich überkommt mich ein Verlangen, Seth anzurufen. Nennen Sie es Rückfall, aber mein Zeigefinger juckt schon. »Weißt du, Mama, ich würde ihn gerne noch anrufen, bevor er fliegt. Ich will ihm nur noch alles Gute wünschen.«
    »Natürlich. Natürlich, mein Schatz. Wir lieben dich. Wir essen um vier an Thanksgiving.«
    »Kann ich jemanden mitbringen?«
    »Natürlich. Kay ist bei uns immer willkommen.«
    Ich mache schon den Mund auf, um ihr die Sache mit Kevin und der Suppenküche zu erklären, beschließe aber dann, dass ich mir das besser für ein anderes Mal aufhebe. Wenn ich meiner Mutter erzähle, dass ich einen Chirurgen von der Stanford Uni mitbringe, ist das für sie, als würde ich den Hochzeitstermin bekannt geben. Und dann ist da noch die Mensa-Sache. Meine Eltern würden wahrscheinlich denken, dass es sich dabei um die Krankenhaus-Cafeteria handelt.
    Ich verabschiede mich und wähle Seths Nummer. Seine Mutter geht ans Telefon, und beinahe hätte ich mein Handy wieder zugeklappt.
    »Ashley?« Grrr. Anruferkennung.
    »Mrs. Greenwood?«
    »Seth ist schon weg, meine Liebe. Wolltest du ihn sprechen?«
    Ich versuche, meine Enttäuschung zu verbergen, um kein Mitleid zu erregen. »Natürlich ist er schon weg. Ich glaube, ich wollte mich nur vergewissern.«
    »Er ist vor etwa einer Stunde gegangen.«
    »Ich wollte ihm sagen, dass ich zum Chefsyndikus befördert wurde.« Nicht, dass ich im Moment überhaupt arbeite.
    »Das ist wunderbar, meine Liebe. Er würde sich so für Sie freuen.« Mrs. Greenwoods Tonfall wechselt. »Das mit Seth tut mir so leid, Ashley. Ich weiß nicht, was wir falsch gemacht haben, dass er solche Angst davor hat zu heiraten, aber ich fürchte, er wird vielleicht nie einen Hausstand gründen.«
    Ich versuche, ihre Bemerkung mit einem Lachen abzutun. »Vielleicht findet er eine

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