Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
eigenes Ding zu machen, und ich bin frei. Aber wenn sie hier jemanden kennenlernen sollte, dann würde sie damit Sand in das Getriebe meines Lebens streuen und außerdem ihre Pläne, irgendwo angestellt zu werden, zunichte machen. Ich betrachte es als Lebensberatung. Als Lebensberatung oder als hemmungsloses Einmischen. Sie sind der Richter.
„Wo bist du, Emily? Hat Brea dich bei Kevin abgesetzt?“
„Sie meinte, sie könnte mich nicht in der Stadt bleiben lassen, weil du ihr dann wehtun würdest. Ich verstehe dieses ganze Gerede über Gewalt unter Freunden sowieso nicht. Das ist so unzivilisiert.“
Sie ist zu Hause, in Sicherheit. Ein deutlich erleichtertes Seufzen meinerseits. „Kay und ich sehen uns freitagabends meistens einen Film an. Warum kommst du stattdessen nicht hierher?“ Ich zucke mit den Schultern, nicht, dass sie mich sehen könnte. „Würde das nicht viel mehr Spaß machen, als mit Leuten auszugehen, die du gar nicht kennst?“
„Er war wirklich attraktiv, Ashley.“
Und dein Bruder wird mich wirklich umbringen. „Attraktive Männer gibt es im Silicon Valley wie Sand am Meer.“ Gut, sie haben zwar alle ihre Probleme und mehr Geld als soziale Kompetenzen, aber zurück zum Thema. „Ich könnte ein paar der Jungs aus der Singlegruppe zu uns einladen. Ich bin mir ziemlich sicher, da werden einige dabei sein, die dir gefallen würden, und du wärst hier in Sicherheit.“ Es sei denn, du bist ein Computerspielcontroller. Aber ansonsten haben sie keine Probleme damit, die Finger von dir zu lassen.
„Ashley, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber ihr trinkt keinen Alkohol und ihr führt euch auf, als wärt ihr bei The Big Bang Theory. Das ist mein letztes Wochenende in Kalifornien; ich will mich amüsieren. Ich möchte nicht mit einer Horde von Verlierern rumsitzen, die kein Date abbekommen. Ist nicht böse gemeint.“
„Nein, natürlich nicht.“ Ich werde diese Frage ganz sicher bereuen. „Ist der Kerl unter 40?“
„Ashley Stockingdale, ich bin ein großes Mädchen. Ich weiß, dass mein Brudah denkt, ich sei viahzehn, aber ich kann dir versichern, dass ich durchaus in der Lage bin, auf mich selbst aufzupassen.“
Okay, bist du nicht.
„Es hat nichts damit zu tun, ob du erwachsen bist, Emily. Das hier ist Kalifornien. Wir gehen nicht einfach so auf Partys von Leuten, die wir nicht kennen. Sogar bei eBay siehst du dir doch zuerst die Bewertungen an, oder? Sicherheit geht vor!“
„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Ich mag nun mal ältere Männer, Ashley. Matt ist absolut anständig, ich besitze eine gute Menschenkenntnis.“
Ich versuche es zwar zurückzuhalten, aber ich weiß, dass es einfach raus will. Warte nur … „Willst du, dass ich zu der Party mitkomme?“
„Um Himmels Willen, nein! Was würde mein Date nur denken? Ich werde ein Taxi nehmen. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.“
Es wird Zeit für Psychologie. „Ein Taxi? Haben wir überhaupt Taxis im Silicon Valley?“
„Natürlich habt ihr die“, sagt Emily. „Warst du denn noch nie am Flughafen?“
„Ja, ich geb’s zu, ich war schon mal am Flughafen. Ich kenne nur niemanden, der irgendwann mal mit einem Taxi gefahren ist.“ Meine Stimme füllt sich mit Abscheu. „Sie sind, du weißt schon … dreckig!“
„Dreckig?“
„Ach, vergiss es. Nimm ein Feuchttuch mit. Und ich würde nichts Weißes tragen an deiner Stelle.“
Eine lange Pause entsteht.
„Ich habe die Nummer von meinem Date. Vielleicht holt er mich ja ab“, zwitschert Emily.
Ich schlage mir auf die Stirn. Versteht das Mädchen denn rein gar nichts? Und wie geht das mit ihrer Mensa-Mitgliedschaft zusammen, auf die die Familie meines Verlobten so viel Wert legt? Auf die subtile Art wird es nicht funktionieren. „Emily, du kannst dich in Kalifornien nicht mit einem Mann in seinem Haus treffen. Die Leute treffen sich in Restaurants, im Café, an öffentlichen Orten eben. Ich bin besorgt um deine Sicherheit. Mir ist egal, mit wem du dich triffst.“ Obwohl ich jemanden in Georgia doch bevorzugen würde.
„Ihr seid nicht besonders freundlich in Kalifornien.“
„Wir wollen nur nicht angegriffen werden.“
Noch eine lange Pause. „Können wir ihn zu dir einladen?“
Ich habe Folgendes zur Auswahl: Entweder lasse ich meine zukünftige Schwägerin allein zu einem fremden Mann nach Hause gehen oder ich kann den Verdächtigen zu mir nach Hause einladen und bin verantwortlich, dass Kevin sich Sorgen macht. „Ja, lad
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