Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
wahrer Sklaventreiber.«
    Ohne den Schritt zu verlangsamen sagte Finn: »Manche Sklaven müssen einfach getrieben werden.«
    Als die Dessertkarten kamen, verteilte Jem den letzten Rest Wein auf ihre Gläser und legte den Kopf schräg.
    »Was ist?«, protestierte Ginny. »Warum schaust du mich so an?«
    »Du musst mich fragen, woran ich gerade gedacht habe!«
    »Schieß los.« Ginny fühlte sich mittlerweile rundum entspannt. Es mochte ein traumatischer Tag gewesen sein, aber nun genoss sie den Abend. Es war wunderbar, dass Jem, ihre geliebte Tochter, endlich wieder bei ihr war. Nur darauf kam es an.
    »Tja, er sieht gut aus. Und die Mutter von Kaz ist verrückt nach ihm.« Jem wackelte bedeutsam mit den Augenbrauen, um Ginny wissen zu lassen, von wem sie sprach, nur für den Fall, dass Ginny glaubte, es ginge um den fetten Kerl an Tisch sechs. »Ich frage mich daher, ob du jemals daran gedacht hast?«
    Na gut, dachte Ginny,
manchmal
war es wunderbar, sie wieder bei sich zu haben.
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und verdrängte eiligst das Bild, wie sie halb bekleidet auf dem Himmelbett lag und sich die cremefarbenen Vorhänge im Wind bauschten. »Nein, nie, überhaupt nicht, mein Gott,
nein

    »Das sind aber viele Neins.«
    In der Tat. Zu viele. Ginny zwang sich, mit dem Kopfschütteln aufzuhören. Ihr Kopf schien eine eigene Dynamik entwickelt zu haben. »Für mich ist er kein Mann. Er ist mein
Chef

    »Das ist eine faule Ausrede«, machte Jem ihr klar. »Viele Menschen finden ihren Chef attraktiv.«
    »Tja, ich nicht.« Ginny wurde heiß. Sie nahm noch einen Schluck Wein. Hoppla, Kinn.
    »Warum nicht?«
    Warum nicht? Aus dem Stegreif fielen Ginny einhundert Gründe ein. Ganz oben auf der Liste stand der Umstand, dass ihr Selbstvertrauen soeben den Tritt seines Lebens erhalten hatte. Denn ganz ehrlich, es war unglaublich dumm von ihr gewesen, auf Perrys Lügen hereinzufallen. Wenn sie die Chance gehabt hätte, sie wäre mit ihm ins Bett gehüpft, bevor man auch nur Flittchen hätte sagen können. Aber dieser Fall war nicht eingetreten, weil Perry nicht das leiseste Interesse daran gehabt hatte, mit ihr zu schlafen und er deshalb zu den billigsten Ausreden Zuflucht gesucht hatte.
    Und wenn Perry sie schon so unattraktiv fand, warum um alles in der Welt sollte Finn in Versuchung geraten? Er konnte jede haben.
    In der Zwischenzeit wartete Jem mit großen Augen auf eine Antwort.
    »Hör zu, wir verstehen uns gut«, improvisierte Ginny, »und das ist an sich schon ein Wunder, wenn man bedenkt, was bei unserem ersten Zusammentreffen geschah. Aber es ist erst ein paar Stunden her, seit ich das von Perry und Carla erfahren habe. Dieser ganze Dating-Quatsch ist einfach nichts für mich. Ich komme gut … ohne dieses Theater zurecht.«
    Jem wirkte enttäuscht. »Aber ich finde ihn nett. Und ich will, dass du glücklich bist.«
    Ginnys Herz schwoll an wie ein gigantisches Marshmallow. Sie umfing die Hände ihrer Tochter. Jem bedeutete ihr alles. »Ach Süße, wie könnte ich nicht glücklich sein?
Du bist wieder da

    »Aber nur eine Woche lang. Was ist, wenn ich wieder gehe? Dann bist du ganz allein.« Jem strahlte plötzlich auf. »Ich weiß! Warum unterhalte ich mich nicht einfach unter vier Augen mit Finn und finde heraus, ob er auf dich steht?«
    Ginnys Griff um Jems Finger wurde fester, so fest, dass Jem das Gesicht verzog. »Liebes, das ist ungeheuer süß von dir, aber das kannst du nicht tun.«
    »Kann ich wohl. Und ich würde auch total subtil vorgehen und …
aua
. Mum!«
    »Denn wenn du das tust«, fuhr Ginny fort und ihr Lächeln wurde engelsgleich, »dann muss ich dir beide Beine brechen.«

30. Kapitel
    »Es ist schlicht und einfach so, wenn ich Sie ansehe, muss ich
gähnen
 …«
    »Dad, das ist unhöflich!«, mahnte Jem. »Ehrlich, du verwandelst dich allmählich immer mehr in einen jugendlichen Straftäter.«
    »Ganz zu schweigen von Ohrfeigen«, ergänzte Laurel seelenruhig. »Glücklicherweise neige ich nicht zu Gewalttätigkeiten.«
    »Ich muss mich für meinen Dad entschuldigen«, sagte Jem. »So war er schon immer. Es ist richtig peinlich.«
    Es war Samstagnachmittag, und Gavin, der eben eingetroffen war, gab sich wie üblich scheu wie ein Reh.
    »Ihr lasst mich ja nicht ausreden.« Ungerührt streckte Gavin den Arm aus und schnappte sich das letzte Stück Zitronentorte. »Ich sprach von Laurels Kleidern, dem ersten Eindruck, den sie auf andere macht. Alles hängt an ihr herunter. Der erste

Weitere Kostenlose Bücher