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Liebeslänglich: Kriminalroman (German Edition)

Liebeslänglich: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Liebeslänglich: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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Plausch, so sagt er, mehr nicht. Es habe sich lediglich um eine gute nachbarschaftliche Beziehung gehandelt, wie sie das fröhliche Mädchen mit dem langen blonden Haar mit vielen Bewohnern des Wohnheims am
Georgengarten gepflegt hat. Johanna Gissel ist bis heute verschwunden.
Ein Jahr später, am 1. Oktober 1995, macht ein Angler in der Leine bei Hannover-Herrenhausen einen makabren Fang. An seinem Haken hängt die Leiche einer Frau in Sportkleidung und Laufschuhen. Die Obduktion ergibt, daß die junge Frau vor sieben bis zehn Tagen getötet worden ist. Der Täter hat seinem Opfer zuvor einen Bauchschnitt vom Unterleib bis zum Brustbein zugefügt. Die meisten inneren Organe fehlen, man entdeckt Spuren von Fischfraß. Die Ermittlungen gestalteten sich schwierig. Es finden sich kaum brauchbare forensische Spuren, der genaue Todeszeitpunkt läßt sich nicht festlegen. Erst zwei Wochen nach Entdeckung der Leiche wird deren Identität geklärt: Es handelte sich um Ann-Marie Pogge, 28. Sie lebte allein in der Wilhelm-Bluhm-Straße im Stadtteil Hannover-Linden. Die Sozialarbeiterin war nach ihrem Urlaub nicht zur Arbeit gekommen und von Kollegen als vermißt gemeldet worden. Feller gerät ins Visier der Ermittler als man herausfindet, daß Ann-Marie Pogge im Mai 1995 sein Rhetorikseminar besucht hat. Doch es gibt keine Hinweise darauf, daß Feller mit seiner Klientin nach Abschluß des Seminars noch Kontakt hatte. Weder in Fellers Studentenapartment noch in seinen Seminarräumen finden sich Spuren eines Tötungsdeliktes.
Ann-Marie Pogge ging, wie Nachbarn behaupten, oft nach der Arbeit in den Herrenhäuser Gärten joggen. Auch Lukas Feller geht dort, quasi vor seiner Haustür, regelmäßig laufen. Freizeitsportler, Spaziergänger und Obdachlose werden befragt, ohne daß sich daraus Erkenntnisse für die ermittelnde Behörde ergeben. Niemand hat die beiden zusammen gesehen. Es kann keine Anklage erhoben werden. Aber der Verdacht bleibt.
Obwohl das eine oder andere Gerücht über die Ermittlung gegen Lukas Feller kursiert, sind seine Seminare nach wie vor begehrt. Vor allem bei Frauen. Auch die Marketingassistentin Petra Machowiak, 32, läßt sich im Juni 1995 von
dem erfolgreichen Trainer coachen. Zusammen mit einem Kollegen und ihrer Schwester Anja, Inhaberin einer Damenboutique, besucht sie zwei von Fellers Seminaren und nimmt zusätzlich Einzelstunden. Feller leugnet nicht, mit der attraktiven Petra Machowiak eine Affäre gehabt zu haben. »Er hatte öfter was mit Klientinnen«, sagt seine damalige Sekretärin Ruth M.
Am letzten Augustsonntag des Jahres 1995 versucht Anja Machowiak wiederholt, ihre Schwester Petra telefonisch zu erreichen. Nachdem Petra am Montag, dem 30. August, auch nicht in ihrer Firma erscheint, fährt Anja am Abend zu dem unscheinbaren Mietshaus ihrer Schwester in Hannover-List. Sie bittet den Hausmeister, die Tür für sie zu öffnen. Ihre Schwester liegt tot, nur in Unterwäsche, auf dem Bett. Der Leiche wurde das lange Haar dicht über der Kopfhaut abgeschnitten.
Getötet wurde Petra Machowiak mit einem Kopfschuß. Als Tatwaffe kommt laut forensischem Gutachten ein »Schaftöter« in Frage. Die Polizei findet jedoch keinen derartigen Schlachtapparat, weder am Tatort, noch in Fellers Räumen. Lukas Feller hat für die errechnete Tatzeit, den späten Freitagabend, kein Alibi. Eine Hausbewohnerin will ihn gegen Mitternacht im Treppenhaus gesehen haben. Ein Versuch seiner Sekretärin Ruth M., Feller ein Alibi zu verschaffen, scheitert am Geschick der ermittelnden Beamten, die Fellers allzuloyale Angestellte der Lüge überführen. Die Staatsanwaltschaft erläßt Haftbefehl. Als Beweismittel dient unter anderem das Fragment eines Sohlenprofils mit Petra Machowiaks Blut, das vor Fellers Tür im Wohnheim sichergestellt werden konnte. Dieselben blutigen Abdrücke eines Nike -Sportschuhs der Größe 44 finden sich in den Räumen der Ermordeten. Die Schuhe selbst werden in einer der Mülltonnen des Studentenwohnheims gefunden. Man entdeckt Spermaspuren im Körper der Toten, die von Lukas Feller stammen. Der räumt ein, Petra Machowiak am Freitagabend noch besucht zu haben. Er sei um acht Uhr gekommen und habe sie gegen halb elf verlassen. Die Laufschuhe habe er
bei seiner Freundin deponiert gehabt, aber an diesem Abend nicht getragen.
Die Ermittlungsgruppe um Kriminalhauptkommissar Lars Seehafer arbeitet verbissen. Der Beamte ist überzeugt, es mit einem Serientäter zu tun zu haben. Sämtliche Fälle

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