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Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition)

Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition)

Titel: Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Schley
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Art ging, Dinge zu schildern, die ihr einerseits sehr wichtig waren, sie andererseits aber auch immer wieder erbosten.
    „Ich bin überzeugt, dass dir auch das gelingen wird, mein Liebes“, zeigte er sich deshalb zuversichtlich. „Weil du deinen Beruf liebst und mehr darin siehst als nur harte Arbeit oder schnödes Geldverdienen.“
    „Ach, du schmeichelst mir“, murmelte sie verlegen mit gesenktem Blick.
    „Nein, ich sage nur, was ich denke. Sei ehrlich, könntest du dir vorstellen, deinen Beruf aufzugeben?“
    Sie stutzte. „Aus welchem Grund sollte ich das tun?“
    Robert betrachtete sie nachdenklich. „Zum Beispiel, wenn dein Leben sich gravierend veränderte?“
    „Wie könnte so eine gravierende Veränderung deiner Meinung nach aussehen?“
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, und während er mit dem silbernen Teelöffel spielte, antwortete er gedehnt:
    „Elisabeth hat mich neulich zartfühlend darauf hingewiesen, dass du auf einen Antrag von mir wartest. Möchtest du, dass wir heiraten, Sarah?“
    Sarah konnte nur da sitzen und ihn über den Tisch hinweg ansehen, sekundenlang unfähig, eine Antwort auf diese Frage zu finden, die sie nie erwartet hatte. Von Anfang an nicht und jetzt erst recht nicht.
    „Ich weiß nicht, warum meine Mutter solche Dinge sagt“, stieß sie schließlich zornig hervor. „Ich bin mir ganz sicher, dass ich niemals, in keinster Weise dieses Thema überhaupt auch nur angedeutet habe. Dass sie es trotzdem dir gegenüber so darstellt, als würde ich förmlich darum betteln, endlich von dir geheiratet zu werden…“
    „Ach, Sarah, bitte, reg dich doch nicht so auf“, unterbrach Robert sie liebevoll, während er gleichzeitig nach ihrer Hand griff. „Ich denke, Elisabeth ist eine Mutter wie viele, die ihre Töchter gerne in Sicherheit wissen möchten, und das kann für diese Generation Frauen immer noch nur die Ehe sein.“
    Sarah, nun wieder beherrscht, wurde sehr ernst. „Robert, ich habe es dir schon öfters gesagt und meine es immer noch so: Das Thema Heirat war für mich nie wichtig.“
    Er lächelte. „So, so, du willst mich also nicht. Als Ehemann, meine ich. Ich kann dich beruhigen – ich hatte und habe nicht die Absicht, dir einen Heiratsantrag zu machen.“
    Ihre Stimme klang matt. „Gott sei Dank. Aber wie passt das nun zu deiner Frage, ob ich mir vorstellen könnte, meinen Beruf aufzugeben – für den Fall gravierender Veränderungen in meinem Leben. Welche Veränderungen? Mir fällt dazu nichts ein.“
    „Eh, ja“, begann er, plötzlich zögerlich und offenbar nicht mehr so überzeugt von dem, was er hatte sagen wollen.
    „Zum Beispiel… also, was Julian da neulich gesagt hat in der Nacht nach deinem Geburtstag, als er in unserem Schlafzimmer stand und sagte, dass wir eigentlich das Bild idealer Eltern abgäben – so, wie wir da besorgt im Bett saßen und… also, das werde ich seitdem nicht los, Sarah, und… um unser Glück, das ja sterblich und unwiederholbar ist, nicht erinnerungslos im Nichts untergehen zu lassen, wollte ich dich fragen… oder besser, dir sagen…“
    Er machte eine Pause, um dann ganz klar und schlicht hinzu zu fügen:
    „Sarah, ich möchte ein Kind mit dir.“
    Sarahs Herz setzte für einen winzigen Schlag aus. Dann kam eine große Stille über sie. Sie konnte spüren, wie sie blass wurde, reagierte jedoch nicht so schockiert, wie sie erwartet hatte. Ihre Gedanken blieben glasklar.
    „Ach, Robert“, hörte sie sich nach einem langen Schweigen mit einem kleinen Lachen sagen, „das kommt nun wirklich etwas unerwartet.“
    Er blieb ganz ernsthaft. „Damit nicht genug, Sarah, Liebling. Ich wünsche mir eine Tochter. Ich träume immer wieder von einem kleinen blonden Mädchen, das an meiner Hand über eine Frühlingswiese springt und genauso aussieht wie du, deine Augen, deinen Mund, deine Klugheit und deinen Humor hat – und seitdem dieser Traum durch meinen Schlaf geistert, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass alles, was uns noch zu unserem Glück fehlt, ein Kind ist.“
    Er hielt einen Moment lang inne, ehe er zusammenfasste, was er eigentlich hatte sagen wollen:
    „Lass uns ein Kind haben, Sarah. Ich schwöre dir, ich werde ein liebevoller, großzügiger, geduldiger Vater sein.“
    Sie schluckte. Ihr Blick wurde trübe unter dem Schleier eines stummen Schmerzens, der sie aufforderte, hier und jetzt die Wahrheit zu sagen. Aber sie konnte es nicht, weil es ihr diesem so gänzlich anderen, neuen Robert gegenüber zu

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