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Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition)

Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition)

Titel: Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Schley
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widersprechen oder gar eine Diskussion zu beginnen.
    Cornelius wartete noch einen Moment und fasste es kaum, dass seine Tochter nicht reagierte. Kein Zornesausbruch, keine trotzigen Widerworte, gar nichts. Aus ihrem Schweigen schloss er, dass die Angelegenheit erledigt war. Das erleichterte ihn nicht nur, es freute ihn auch, weil er Kittys Verhalten ein Verständnis, ja, jene Reife entnahm, die sie bisher immer hatte vermissen lassen.
    Sie war endlich erwachsen geworden, sagte er sich.
    Und da irrte er sich.
    Er wusste ja nicht, dass sie einen guten Grund hatte, ihm die ganze Zeit mit tief gesenktem Kopf und artig niedergeschlagenem Blick gegenüber zu sitzen, ohne ihm zu widersprechen.
    Denn am liebsten wäre sie aufgesprungen, hätte vor Glück schreiend die Arme ausgebreitet, wie, um vom Boden abzuheben, davon zu segeln und ihm dabei triumphierend ins Gesicht zu lachen. Sie geriet sogar in Versuchung, ihm zu empfehlen, sich seine Worte zu sparen, denn sie kamen zu spät.
    Sie hatte vor drei Tagen mit Robert Debus geschlafen.
    Sie war sich ganz sicher – dieses eine Mal war erst der Anfang gewesen.
    Und an diesem Punkt irrte nun Kitty gewaltig.
    So glich sich alles aus: Erst irrte sich Paul Cornelius, als er glaubte, alles würde gut.
    Gleichzeitig unterlag seine Tochter dem möglicherweise größten Irrtum ihres Lebens, weil sie wie selbstverständlich davon ausging, dass Robert von jetzt an ihr gehören würde.
    Sie kannte ihn noch nicht lange und erst recht nicht gut genug, um zu wissen, dass Robert ein Mann war, der niemals irgendjemand gehörte und nie gehören würde.

13. Kapitel
    E igentlich hatte Robert die Absicht gehabt, auf Sarah zu warten. Sobald sie mit Julian gesprochen hatte, würde sie aus Hamburg zurückkehren. Dorthin, wo sie zu Hause war. Bei ihm.
    Er legte sich auf das Bett, nachdem er geduscht und etwas gegessen hatte, und wartete. Sein ganzer Körper, sämtliche Knochen taten ihm weh vor Müdigkeit, dennoch wollte er auf keinen Fall Sarahs Rückkehr versäumen, indem er einfach einschlief.
    Sein Wille reichte allerdings nicht aus. Er bemerkte nicht, dass sie das Zimmer betrat, sondern erwachte plötzlich und sah sie über sich gebeugt.
    „Ach, meine Liebste“, sagte er Schuld bewusst, „nun bin ich doch eingeschlafen.“
    Sie antwortete nichts, sondern blieb stehen und blickte stumm auf ihn herab.
    „Bitte, Sarah, komm ins Bett.“
    Sie setzte sich auf den Bettrand. Dann nahm sie sich eine Zigarette aus seinem Etui, das auf dem Nachttisch lag, obwohl sie beide kaum noch rauchten und schon gar nicht im Schlafzimmer.
    Robert sah ihre Hände, ihre so sehr geliebten Hände, deren Anblick genügten, um in ihm Zärtlichkeit, sogar Erregung zu wecken, während sie die Zigarette anzündete.
    Er blickte sie an, konnte sich nicht satt sehen an ihr, und empfand alleine beim Sehen jene überwältigende Sehnsucht, die sie schon bei ihrer allerersten Begegnung in ihm ausgelöst hatte.
    Beide sprachen nicht. Was hätten sie auch sagen sollen? Robert war nach einer mörderischen Arbeitswoche wieder da, jedoch kaum fähig, vor Erschöpfung auch nur einen halbwegs logischen Satz zu formulieren. Ebenso schwieg Sarah, weil sie noch keine Worte fand für das, was hinter ihr lag.
    Schließlich wollte Robert nur wissen: „Wie hat Julian reagiert?“
    Sie antwortete nicht sofort. „Schockiert“, erwiderte sie dann zwischen zwei langen Zügen aus ihrer Zigarette. „ Ich glaube aber nicht, dass er schon begriffen hat, was passiert ist“.
    Dabei sah sie Robert erneut an, um erst jetzt zu erkennen, wie erschöpft er war. Arbeit und Besorgnis hatten ihn aufgezehrt. Prompt überkam sie eine solche Rührung, dass es sie nur noch danach verlangte, sich in seine Arme werfen und ihn lieben zu dürfen.
    Sie tat es nicht.
    Stattdessen hockte sie scheinbar ruhig und sachlich auf der Bettkante, angestrengt bemüht, den Eindruck zu erwecken, als wäre alles gar nicht so schlimm, was sich seit ihrem letzten Beisammensein am Anfang dieser schrecklichen Woche ereignet hatte.
    Doch weil ihr das nicht allzu überzeugend gelang, murmelte sie, während sie die Zigarette nach zwei, drei Zügen schon wieder ausdrückte. „Ach, Robert…Du weißt ja nicht… Vielleicht verstehst du auch gar nicht…“
    „Ich verstehe nur zu gut, Sarah“, sagte er halblaut, und das reichte aus, dass sie sich so, wie sie war, neben ihn legte, die Arme um ihn schlang und ihr Gesicht so fest gegen seine Schulter presste, dass es schmerzte.
    Er

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