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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hat das Wasser der Erdbewohner vergiftet. Skorpion hat ein Gegenmittel gefunden. Wie soll er es anwenden?«
    »Da hätte er gemeinsam mit Atlantis schon vorher Zäune aufstellen sollen«, erwiderte Mitch. »Was meinst du, Red?«
    Einen Moment lang war Red so stumm, als hätte er die Sprache verloren. Dann holte er tief Luft und sprudelte los: »Ich glaube, sie gäben ein gutes Team ab, weil sie vorher immer gegeneinander gekämpft haben.«
    »Ganz deiner Meinung, Junge.« Die Rothaarige streckte ihm ihre Hand entgegen. »Ich bin M. J. Jones.«
    »Wirklich?« Red wusste nicht, was ihn mehr beeindruckte, das Treffen mit M. J. Jones an sich oder die Entdeckung, dass es sich dabei um eine Frau handelte.
    »Und dieser Meckerfritze hier ist Rob Myers. Hast du den Jungen zu deinem Schutz mitgebracht, Mitch?«, fragte sie, ohne Rob genügend Zeit zu lassen, seine Gurke runterzuschlucken. Sie war mit ihm seit sechs Jahren verheiratet und hatte ganz offensichtlich ihre Freude daran, ihm eins auszuwischen.
    »Hab ich das denn nötig?«
    »Wenn du nicht was ganz besonders Umwerfendes da in deinen Pappröhren hast, dann rate ich dir, dich auf schnellstem Wege wieder davonzuschleichen.« Sie schob einen Packen unfertiger Entwürfe beiseite. »Malony hat gekündigt. Ist zum ›Five Star‹-Verlag desertiert.«
    »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Skinner redet den ganzen Morgen nur noch von Verrätern, und der Schnee hat seine Laune auch nicht gerade verbessert. Also, ich an deiner Stelle würde … puh … schon zu spät.«
    Da M. J. Jones es mit den Ratten hielt, die ein sinkendes Schiff frühzeitig verlassen, wandte sie sich ab und vertiefte sich in ein Gespräch mit ihrem Mann.
    »Dempsey, du hättest bereits vor zwei Stunden hier sein sollen.«
    Mitch lächelte seinen Verleger entwaffnend an. »Mein Wecker hat nicht geklingelt. Das hier ist mein Freund Radley Wallace. Red, das ist Rich Skinner.«
    Radley starrte den Verleger an. Skinner sah genauso aus wie Hank Wheeler, der gewaltige Boss von Joe David, alias ›Die Fliege‹. Mitch erzählte ihm später, dass diese Ähnlichkeit durchaus kein Zufall war.
    »Hallo, Mr Skinner. Ihre Comics gefallen mir unheimlich gut. Viel besser als die von ›Five Star‹. Die kauf ich fast nie. Die Storys sind einfach nicht gut.«
    »Recht hast du.« Skinner fuhr sich durch das schütter werdende Haar. »Ganz recht«, wiederholte er mit Nachdruck. »Verschwende dein Geld bloß nicht an diesen Schund, mein Junge.«
    »Nein, Sir.«
    »Mitch, du weißt doch, dass du diesen Köter nicht mit hier hereinbringen sollst.«
    »Tja, aber Taz liebt dich nun einmal so.« Wie auf Kommando hob Taz den Kopf und fing an zu jaulen.
    Skinner wollte fluchen, besann sich jedoch gerade noch früh genug auf die Anwesenheit des Kindes. »Hast du etwas in diesen Röhren, oder bist du bloß gekommen, um mich aufzuheitern?«
    »Warum siehst du nicht selbst nach?«
    Skinner ging ihnen voran in sein Büro, holte die Zeichnungen aus den Pappröhren und breitete sie auf seinem Schreibtisch aus. »Gar nicht mal so übel«, lobte er, nachdem er die Skizzen und Entwürfe eine Weile betrachtet hatte. »Diese neue Figur da, diese Mirium, willst du die noch weiter ausbauen?«
    »Ich denke, ja. Ich dachte, es sollte mal wieder ein bisschen Spannung in Zarks Liebesleben kommen.«
    »Zark hat nie besonders viel Glück.«
    »Aber er ist der Allerbeste«, meldete sich Red erneut. »Man weiß immer, dass er genau das Richtige tut. Er hat keine Superpower oder so was, aber echt was auf dem Kasten.«
    Skinner nickte. »Wir machen einen Versuch mit deiner Mirium, Mitch, und warten ab, wie sie bei den Lesern ankommt.« Er nahm die Hände von den Zeichenblättern, die sich von selbst wieder zusammenrollten. »Das ist das erste Mal – soweit ich mich erinnern kann –, dass du dein Zeug früher als zum Ablieferungstermin bringst.«
    »Das kommt daher, dass ich jetzt einen Assistenten habe.« Mitch legte Red die Hand auf die Schulter.
    »Gute Arbeit, Mitch. Warum machst du mit deinem Assistenten nicht einmal eine Besichtigungsrunde?«
    Red sollte noch wochenlang über diese Stunde im Universal-Verlag reden. Als sie das Gebäude verließen, besaß er eine ganze Tragetasche voller Bleistifte, Poster, Entwürfe und dazu einige Comics, die frisch aus der Presse gekommen waren.
    »Das war der schönste Tag in meinem ganzen Leben«, erklärte er und hüpfte den schneebedeckten Bürgersteig entlang. »Warte nur, bis ich die Sachen Mom zeige.

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