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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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seufzte erleichtert. Sie hatte gefürchtet, er würde sie bitten, mit ihm zu schlafen, und sie war absolut nicht sicher, wie ihre Antwort ausgefallen wäre. »Danke, Mitch, danke für alles.«
    »Wunderbar. Du hast ja etwas gelernt.« Er strich ihr mit dem Finger über die Wange. »Tu was für dein Auge.«
    Obgleich Hester wusste, dass sie sich wie ein Feigling benahm, blieb sie an Reds Bett stehen, bis sie die Wohnungstür zuschlagen hörte. Dann beugte sie sich zu ihrem schlafenden Sohn hinunter und flüsterte: »Red, auf was habe ich mich da eingelassen?«

5. K APITEL
    Um sieben Uhr fünfundvierzig ging das Telefon. Mitch hätte es ruhig klingeln lassen, wenn Taz ihn nicht mit der Schnauze an die Wange gestoßen und ihm ins Ohr gepustet hätte. Er fluchte, stieß den Hund zur Seite, griff nach dem Hörer und nahm ihn mit unter die Bettdecke.
    »Ja?«
    »Mitch, ich bin’s, Hester.«
    »So?«
    »Ich habe dich wohl aufgeweckt?«
    »Richtig.«
    Auf solch peinliche Art und Weise offenbarte sich, dass Mitch ein Morgenmuffel war. »Tut mir leid, ich weiß, es ist noch sehr früh.«
    »Rufst du an, um mir das mitzuteilen?«
    »Nein … Ich nehme an, du hast noch nicht aus dem Fenster gesehen?«
    »Süße, ich habe noch nicht einmal mit den Augen geblinzelt.«
    »Es schneit. Es liegen bereits zwölf Zentimeter Schnee, und es soll erst gegen Mittag aufhören zu schneien.«
    »Danke für den Wetterbericht.«
    »Mitch, leg bitte noch nicht auf.«
    Er seufzte laut und vernehmlich. »Gibt es noch andere wichtige Neuigkeiten?«
    »Die Schulen sind geschlossen.«
    »Yippie!«
    Die Versuchung für Hester, den Hörer aufzulegen, war groß, sehr groß sogar. Das Schlimme war nur, dass sie ihn brauchte. »Ich frage dich nicht gern, aber ich weiß nicht, ob ich Red den ganzen Tag zu Mrs Cohen bringen kann. Ich würde mir einen Tag freinehmen, aber ich habe eine Besprechung nach der anderen. Ich werde versuchen, früh nach Hause zu kommen, aber …«
    »Schick ihn runter.«
    Kurzes Zögern. »Bist du sicher?«
    »Willst du, dass ich Nein sage?«
    »Ich möchte nicht, dass er dich von deiner Arbeit abhält.«
    »Hast du Kaffee?«
    »Ja, ich …«
    »Dann schick ihn auch runter.«
    Es klickte an ihrem Ohr, Hester starrte den Hörer in ihrer Hand an und bemühte sich, daran zu denken, dass sie dankbar zu sein hatte.
    Radley war begeistert. Er machte mit Taz einen Morgenspaziergang, warf Schneebälle, die zu jagen sich der Hund aus Prinzip weigerte, und rollte sich im Schnee, bis er zu seiner Zufriedenheit über und über damit bedeckt war.
    Den Rest des Morgens beschäftigte er sich mit Mitchs Comics und seinen neuesten Entwürfen.
    Was Mitch betraf, so fand er Reds Gesellschaft eher angenehm als störend. Der Junge lag auf dem Boden, und wenn er nicht gerade las, redete er über alles, was ihm in den Sinn kam. Dabei wandte er sich entweder an Taz oder an Mitch, und es schien ihm ganz egal zu sein, ob er eine Antwort bekam oder nicht. So waren alle zufrieden.
    Gegen Mittag hörte es auf zu schneien, und Reds Hoffnung auf einen zweiten freien Tag zerrann. Mitch stand von seinem Zeichenbrett auf. »Magst du Tacos?«
    »Und wie.« Red wandte sich vom Fenster ab. »Weißt du, wie man die macht?«
    »Nein, aber ich weiß, wie man sie kauft. Holen Sie Ihren Mantel, Corporal, wir brechen auf.«
    Radley mühte sich noch mit seinen Stiefeln ab, als Mitch mit drei Pappröhren aus dem Arbeitszimmer kam. »Ich muss beim Büro vorbeigehen und diese Dinger abgeben.«
    Red riss Augen und Ohren auf. »Du meinst, da, wo sie die Comics machen?«
    »Genau da.« Mitch zog seinen Mantel an. »Aber wenn es dir zu lästig ist, kann ich es auch morgen machen.«
    »Nein, ich möchte es ja gern.« Der Junge zog Mitch am Ärmel. »Wir gehen heute, ja? Ich verspreche dir, nichts anzufassen, und ich bin auch ganz leise.«
    »Wie willst du Fragen stellen, wenn du ganz leise bist?« Mitch stellte Reds Mantelkragen hoch. »Hol Taz, ja?«
    Es war nie ganz einfach und meistens ein bisschen kostspielig, einen Taxifahrer zu finden, der bereit war, einen hundertfünfzig Pfund schweren Hund als Passagier zu akzeptieren. Sobald Taz jedoch erst einmal im Wagen saß, benahm er sich vorbildlich und sah aus dem Fenster.
    »Lausiges Wetter, was?« Der Taxifahrer blickte freundlich in den Rückspiegel. Es war wohl die unmittelbare Reaktion auf das Trinkgeld, das er im Voraus bekommen hatte. »Ich mag den Schnee nicht, aber meine Kinder natürlich.« Er pfiff vor sich hin. »Ich

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