Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Abend.«
    Mitch hatte sich vorgenommen, ihr genug Zeit zu lassen, um einen klaren Kopf zu bekommen, aber als sie ihn so ansah, war er nahe daran, seine guten Vorsätze zu vergessen, sie in das nächste Taxi zu setzen und schnell mit ihr nach Hause zu fahren.
    Er nahm jedoch seine ganze Willenskraft zusammen, küsste sie leicht auf die Schläfe und erwiderte leise: »Nachts wirkt immer alles anders. Besonders wenn man Champagner getrunken hat.« Er entspannte sich. »Alles sieht ein bisschen anders aus als in Wirklichkeit, aber nett ist es schon. Und von der Wirklichkeit hat man ja genug von neun bis fünf.«
    »Du nicht. Du denkst dir von neun bis fünf und überhaupt immer die fantastischsten Geschichten aus.«
    »Soll ich dir einmal die erzählen, die ich mir gerade ausdenke?« Er atmete tief die kühle Luft ein. »Lass uns lieber noch ein bisschen laufen, und dabei erzählst du mir eine Geschichte, die du dir ausdenkst.«
    »Eine Geschichte?« Sie passte sich seinem Schritt an. »Geschichten denke ich mir eigentlich nie aus, aber ich stelle mir manchmal vor, ich hätte ein Haus.«
    »Ein Haus.« Er ging auf den Park zu und hoffte, bis sie zu Hause ankämen, wären sie beide ein bisschen sicherer auf den Füßen. »Was für ein Haus?«
    »Ein Haus auf dem Land, eines dieser großen alten Farmhäuser mit Fensterläden und einer Veranda rundum. Viele große Fenster müsste es haben, durch die man einen Wald sehen kann. Drinnen gibt es hohe Decken und riesige Kamine. Und draußen klettern Glyzinien an den Wänden hoch. Den ganzen Sommer lang hört man die Bienen summen. Und dann gibt es einen großen Garten für Red, sodass er einen Hund haben kann. Ich sitze abends auf der Veranda und sehe zu, wie er Glühwürmchen in einer Dose sammelt.« Sie lachte und legte den Kopf an seine Schulter. »Nichts Weltbewegendes, oder?«
    »Mir gefällt es.« Es gefiel ihm so sehr, dass er sich das Haus genau vorstellen konnte – mit weißen Blendläden, spitzem Giebel und einer Scheune, die etwas abseits gelegen war. »Aber du brauchst noch einen Bach, an dem Red fischen kann.«
    Sie schloss einen Moment die Augen und schüttelte den Kopf. »Bei aller Liebe zu ihm, ich könnte nie einen lebenden Köder am Haken befestigen. Da würde ich ihm lieber ein Baumhaus bauen.«
    »Das kannst du auch? Diese Frau ist voller Überraschungen.« Er führte sie ins Haus und ging mit ihr auf den Aufzug zu. »Einen so schönen Abend habe ich lange nicht mehr erlebt.«
    »Ich auch nicht«, gestand sie.
    Während sie nach oben fuhren, sah Hester ihn prüfend an. »Ich habe mich schon so oft gefragt, wieso du eigentlich keine Beziehung hast.«
    Mitch berührte ihr Kinn mit einem Finger. »Habe ich keine?« Amüsiert tippte er ihr mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze. »Sehe ich wie ein Mönch aus?«
    »Nein.« Sie blickte verlegen zur Seite. »Nein, natürlich nicht.«
    »Weißt du, Hester, wenn man sich einmal ausgetobt hat, verliert man den Geschmack an wilden Abenteuern. Mit einer Frau zusammen zu sein, nur um nicht alleine zu sein, ist nicht sehr befriedigend.«
    »Nach den Geschichten zu urteilen, die ich von alleinstehenden Frauen im Büro gehört habe, sind viele Männer da aber ganz anderer Meinung.«
    Er zuckte die Schultern, als sie den Aufzug verließen. »Anscheinend hast du dich noch nicht in der Single-Szene umgesehen.« Da er bemerkte, dass sie die Stirn runzelte, während sie nach ihrem Schlüssel suchte, fügte er schnell hinzu: »Das war als Kompliment gedacht. Es ist nämlich ermüdend oder langweilig.«
    »Und wir leben im Zeitalter der inhaltsschweren Beziehungen.«
    »Das klingt ein bisschen zynisch und passt überhaupt nicht zu dir, Hester.« Er lehnte sich an den Türpfosten, während sie aufschloss. »Darf ich hereinkommen?«
    Sie zögerte. Der Spaziergang hatte ihren Kopf wieder so klar gemacht, dass die Zweifel wiederkehrten. Aber stärker als die Zweifel war der Nachklang der Gefühle, die sie empfunden hatte, als sie zusammen in der Kälte gestanden hatten. »Also gut. Möchtest du einen Kaffee?«
    »Nein.« Er sah sie an, während er sich den Mantel auszog.
    »Es macht mir keine Mühe. Ist in einer Minute fertig.«
    Er nahm sie bei der Hand. »Ich will keinen Kaffee, Hester, ich will dich.« Er nahm ihr den Mantel von der Schulter. »Ich will dich so sehr, dass es schon beinahe schmerzt.«
    Sie wich ihm nicht aus, sondern blieb wartend stehen. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin aus der Übung.«
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher