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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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weiß.« Zum ersten Mal war ihm eine gewisse Nervosität anzumerken. »Das macht es mir ja so schwer. Ich möchte dich nicht verführen.« Dann lachte er und trat ein paar Schritte zurück. »Und ich tu’s auch nicht.«
    »Ich habe versucht, mir etwas vorzumachen, aber als ich heute mit dir ausging, wusste ich, dass es so kommen würde.« Hester legte sich die Hand auf den Magen, als hätte sie Schmerzen. »Ich glaube, ich hatte gehofft, du würdest mich einfach überrennen, damit ich keine Entscheidung zu treffen brauche.«
    »Du steckst den Kopf in den Sand, Hester.«
    »Ich weiß.« Sie wagte nicht, ihn anzusehen. »Ich bin nie mit jemand anderem als Reds Vater zusammen gewesen. Ich wollte es nie.«
    »Und jetzt?«
    Sie presste die Lippen zusammen. »Es ist so lange her, Mitch. Ich habe Angst.«
    »Würde es dir helfen, wenn ich dir gestehe, dass ich auch Angst habe?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Hester.« Er trat auf sie zu und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Sieh mich an. Ich möchte, dass du dir ganz sicher bist, weil ich nicht will, dass du morgen etwas bedauerst. Sag mir ehrlich, was du willst.«
    »Bleib heute Nacht bei mir«, bat Hester leise.

8. K APITEL
    Mitch nahm Hesters Gesicht in beide Hände und spürte, dass sie zitterte. Er berührte ihren Mund mit den Lippen, hörte sie seufzen und wusste, dass er sich an diesen Augenblick immer erinnern würde, an ihre Hingabe, ihr Verlangen, ihre Verletzlichkeit.
    In der Wohnung war es still. Die Lampe brannte hell. Weiches Kerzenlicht wäre ihm lieber gewesen.
    Er hätte ihr gern erklärt, dass das, was sie einander geben wollten, nichts Gewöhnliches, nichts Flüchtiges sei, dass er sein ganzes Leben lang auf einen Augenblick wie diesen gewartet habe. Aber er war sich nicht sicher, dass er die richtigen Worte finden würde.
    Deshalb wollte er es ihr zeigen.
    Er gab ihren Mund nicht frei, als er sie auf die Arme nahm. Einen Moment war sie überrascht, dann schlang sie die Arme um seinen Hals.
    »Mitch …«
    »Ich bin leider kein Märchenprinz.« Er sah sie halb lächelnd, halb fragend an. »Aber für heute Nacht könnten wir so tun, als wäre ich einer.«
    Er wirkte männlich, stark und unglaublich liebenswert. Was für Zweifel sie auch immer gehabt hatte, sie lösten sich einfach in Wohlgefallen auf. »Ich brauche keinen Märchenprinzen.«
    »Für dich will ich heute Nacht gerne einer sein.« Er küsste sie noch einmal, bevor er sie ins Schlafzimmer trug.
    Er begehrte sie so sehr, so schmerzlich, dass er sie am liebsten auf das Bett gelegt und sich auf sie gestürzt hätte. Er glaubte sogar, dass Hester Verständnis dafür gehabt hätte. Dennoch ließ er sie neben dem Bett auf den Boden ab und berührte nur ihre Hand.
    »Das Licht«, sagte er leise.
    »Aber …«
    »Ich möchte dich sehen.«
    Obgleich es Hester nicht recht war, war sie sich dessen bewusst, dass dieser Augenblick zu kostbar war, um sich in der Dunkelheit zu verstecken. Sie schaltete die Nachttischlampe an.
    In dem gedämpften Licht standen sie sich Hand in Hand, Auge in Auge gegenüber. Die altbekannte Panik kehrte zurück. Der Puls hämmerte ihr in den Schläfen. Dann berührte Mitch sie, und Ruhe erfüllte sie plötzlich. Er nahm ihr die Ohrringe ab und legte sie auf das Nachttischchen. Das Metall verursachte auf dem Holz ein klickendes Geräusch. Ihr wurde plötzlich heiß, als hätte er sie mit dieser einfachen Geste schon entkleidet.
    Er fasste nach ihrem Gürtel, hielt jedoch inne, als sie nervös nach seiner Hand griff. »Ich werde dich nicht überrumpeln.«
    »Nein.« Sie glaubte ihm und ließ die Hände sinken. Er löste die Schnalle und ließ den Gürtel zu Boden gleiten. Als er sich zu ihr herunterbeugte, um sie erneut zu küssen, schlang sie ihm die Arme um die Taille und ließ es geschehen.
    Das war es, was sie gewollt hatte. Es hatte keinen Sinn, sich noch länger zu belügen, noch länger nach Ausflüchten zu suchen. In dieser Nacht wollte sie nur Frau sein. Eine Frau, die begehrt und bewundert wurde, eine Frau, die Erfüllung zu schenken vermochte. Und Hester lächelte.
    »Darauf habe ich die ganze Zeit gewartet.« Er berührte ihre Lippen mit dem Finger. Seine Freude war so tief, dass er sie nicht in Worte fassen konnte.
    »Auf was?«
    »Darauf, dass du lächelst, wenn ich dich küsse. Lass uns es gleich noch einmal versuchen.«
    Dieses Mal war sein Kuss fordernder, brachte lang verstummte Saiten in ihr zum Klingen. Sie legte die Arme um seinen Hals. Er spürte ihre

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