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Liebesnacht im Wuestenpalast

Liebesnacht im Wuestenpalast

Titel: Liebesnacht im Wuestenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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doch so viele Frauen heiraten, wie er wollte, oder nicht? Und warum sorgte sie sich überhaupt um sein Liebesleben? Er war schließlich kein Freund oder jemand, der ihr nahestand.
    Sie wandte sich wieder dem ursprünglichen Thema zu und sagte: „Die einzig sinnvolle Erklärung für die Entführung ist, dass Sie Lösegeld von Jacques fordern wollen.“
    „Das nennen Sie sinnvoll?“ Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. „Ich gehöre zur königlichen Familie, und unser Familienschatz besteht aus purem Gold. Warum sollte ich Lösegeld brauchen?“
    Sein spöttischer Tonfall ärgerte sie. „Es ist dann eine sinnvolle Erklärung, wenn Sie Geld brauchen und Ihre Familie nichts davon wissen darf.“
    Urplötzlich war das Grinsen aus seinem Gesicht verschwunden. Ihre Theorie gefiel ihm nicht, das war offensichtlich.
    Sie beschloss, ihn noch weiter zu reizen. „Vielleicht haben Sie ein Laster, für das Sie Geld brauchen.“
    „Ein Laster?“
    Sie nickte. „Sie wissen schon, eine schlechte Angewohnheit, durch die Sie in Schwierigkeiten geraten. Spielen Sie? Haben Sie Schulden?“
    „Vielen Dank, ich weiß, was ein Laster ist. Ich kann nicht glauben …“
    „Was? Dass jemand die Wahrheit herausgefunden hat? Sind Sie deshalb tagelang verschwunden? Haben Sie rund um die Uhr gespielt?“
    Aus dem Blick, den er ihr zuwarf, sprach die pure Verachtung. Oh-oh.
    Vielleicht hätte sie den Mund halten sollen. Vielleicht war er drogenabhängig. Oder handelte mit Waffen.
    Sie schauderte.
    „Ich brauche kein Geld. Verstanden?“
    Sie nickte schnell und sagte nichts mehr.
    Er bedachte sie weiterhin mit diesem drohenden Blick. „Also?“
    Also? Was wollte er denn jetzt noch? Sie zögerte. „Könnte ich noch etwas davon haben?“ Sie zeigte auf die Schüssel mit muhammar , einem Gericht aus süßem Reis und Datteln.
    Einen Moment lang wirkte er fassungslos. Dann schüttelte er den Kopf. „Sie beschuldigen mich, zu …“ Ihm schienen die Worte zu fehlen. „Und dann wollen Sie etwas zu essen?“
    Er presste die Lippen zusammen, als müsse er ein Lachen unterdrücken. Sein Gesichtsausdruck war jetzt nicht mehr so bedrohlich.
    „Bitte.“
    Megan fühlte sich jetzt viel besser. Er war nicht mehr wütend. Er hatte ihr nicht einmal vorgehalten, dass sie vorhin behauptet hatte, nicht hungrig zu sein. Und plötzlich war sie ganz sicher, dass Shafir ihr niemals etwas antun würde.
    Und dass er kein Waffenhändler war.
    Er war vielleicht hart, aber sie hätte ihre Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er ein Ehrenmann war. Er verdiente bestimmt kein Geld mit dem Leid anderer Menschen.
    Als ihr das klar wurde, entspannte Megan sich. Sie fragte ihn nach der Musik, die er gern hörte, sprach mit ihm über die letzten Bücher, die sie gelesen hatten, und dann stellten sie fest, dass sie beide in Paris die gleiche Fotoausstellung gesehen hatten. Während er redete, leuchteten seine Augen und er war überhaupt nicht mehr abweisend und arrogant. Er bewegte seine schönen Hände, wenn er einen Gedanken unterstreichen wollte.
    Er faszinierte sie.
    Er hatte so viele gegensätzliche Eigenschaften, die ihn zu einem interessanten Mann machten. Der Wüstenscheich im Designeranzug, der sich in seinem traditionellen Gewand viel wohler fühlte – auch Megan fand übrigens, dass es ihm viel besser stand.
    Als Hanif mit einem Kupferkessel und Kaffeetassen erschien, war Megan vollkommen satt – und seltsam zufrieden. Zum ersten Mal nahm sie nicht die erste Gelegenheit wahr, seine Hand zu berühren und seine Geliebte zu spielen. Sie fühlte sich einfach wohl.
    „Würden Sie mit mir einen Spaziergang im Garten machen?“
    Sofort war sie wieder alarmiert. Was sollte die Frage? Dachte er vielleicht, er könnte sie in der Dämmerung leichter verführen?
    Dann verscheuchte sie den Gedanken. Sie saßen hier ganz allein in einer engen Wandnische, und er hatte nicht versucht, ihr irgendwie näher zu kommen.
    „Gern.“ Plötzlich wurde es Megan in der gemütlichen, spärlich beleuchteten Ecke viel zu eng und zu heiß. Hastig stieß sie den Stuhl zurück und stand auf.
    Sobald sie draußen in der Dämmerung standen, konnte Megan wieder frei atmen.
    Die Stille hatte sich wie ein Gazeschleier über die Gärten gelegt. Der Himmel war rosa und verfärbte sich langsam violett. Die letzten Sonnenstrahlen fielen auf die hohen Steinmauern.
    „Es ist wunderschön.“ Megan seufzte. „Man könnte glatt vergessen, wie erbarmungslos die Wüste sein kann.“
    „Und

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