Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
den Schränken.«
    »Legen Sie meine Leiche auf den Tisch, und schicken Sie mir spätestens um sechs Ihren Bericht, wenn Sie nicht wollen, dass ich persönlich rüberkomme und Ihnen zeige, wie sich ein Y-Schnitt anfühlt.«
    Mit dieser Drohung brach sie die Übertragung ab und wandte sich an Dickie. »Also? Was können Sie mir sagen?«
    »Bedrängen Sie mich nicht, Dallas. Mich schüchtern Sie nicht so schnell ein wie das arme Würstchen aus der Pathologie. Außerdem sind die Sachen, die Sie mir hingeschmissen haben, mit keiner Dringlichkeitsauszeichnung versehen.«
    »Spätestens um neun werden sie das sein.« Sie trat hinter ihn und zog an seinem Haar. »Ich habe heute noch keinen Kaffee getrunken, Dickie, und deshalb bin ich besonders schlecht gelaunt.«
    »Himmel, dann holen Sie sich eine Tasse.« Hinter der Mikroskop-Brille wirkten seine Augen riesig wie die einer Eule. »Schließlich bin ich bereits an der Arbeit, oder etwa nicht? Und was ist Ihnen lieber? Wenn ich mich beeile oder wenn das Ergebnis richtig ist?«
    »Ich will beides.« Da sie verzweifelt war, bestellte sie sich tatsächlich eine Tasse der Brühe, die hier im Labor als Kaffee ausgegeben wurde, und zwang einen Schluck herunter.
    »Das Haar ist menschlich«, rief Dickie zu ihr herüber. »Mit Festiger und einem Kräuter-Desinfektionsmittel versehen.«
    Aufgemuntert baute Eve sich wieder neben Dickie auf. »Was für ein Festiger? Wofür wird er verwendet?«
    »Um die Haare und die Struktur der Haare zu erhalten. Das Weiß wird damit weder gelb noch strohig. Zwei der Haarproben weisen Klebstoffreste an den Enden auf. Wahrscheinlich stammen sie von einer Perücke. Einer guten, teuren. Wie gesagt, es ist echtes Menschenhaar und deshalb wirklich exklusiv. Den Kleber muss ich noch genauer überprüfen, und vielleicht kann ich Ihnen nach ein paar weiteren Tests auch den Produktnamen des Festigers verraten.«
    »Was ist mit den Fasern, mit dem Zeug, das Peabody aus den Abflüssen gefischt hat?«
    »Die Sachen habe ich noch nicht getestet. Himmel, ich bin doch kein Droide.«
    »Okay.« Sie presste ihre Finger vor die Augen. »Ich muss rüber ins Leichenschauhaus, um zu prüfen, ob Holloway schon auf dem Tisch liegt. Dickie«, sie legte eine Hand auf seine Schulter. Er war eine Nervensäge, zugleich jedoch der beste Laborant der ganzen Stadt. »Ich brauche alles, was Sie mir geben können, und ich brauche es sofort. Der Kerl hat vier Menschen auf dem Gewissen und hält bereits Ausschau nach Opfer Nummer fünf. «
    »Ich wäre deutlich schneller, wenn Sie mir nicht ständig im Nacken sitzen würden.«
    »Jetzt lasse ich Sie ja allein. Peabody.«
    »Madam.« Peabody sprang von dem Stuhl, auf dem sie eingenickt war, und blinzelte verwirrt.
    »Wir gehen«, erklärte Eve ihr kurz. »Dickie, ich verlasse mich auf Sie.«
    »Ja, ja. Übrigens, ich warte noch immer auf die Einladung zu Ihrer Party morgen Abend«, erklärte er mit einem schmalen Lächeln. »Muss wohl irgendwo verloren gegangen sein.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass sie wieder auftaucht. Wenn ich von Ihnen bekommen habe, was ich brauche.«
    »Kein Problem.« Zufrieden beugte er sich wieder über seine Arbeit.
    »Gieriger kleiner Bastard. Hier.« Auf dem Weg zurück zum Wagen drückte Eve Peabody ihren Kaffeebecher in die Hand. »Trinken Sie. Das Zeug macht Sie entweder wieder munter – oder es bringt Sie um.«
    Auch der Pathologe wurde so lange von ihr bedrängt, bis sie die Bestätigung des Todes durch Erwürgen und der Spuren eines nicht verschreibungspflichtigen Beruhigungsmittels in Holloways Blut von ihm bekam.
    Zurück auf der Wache, schickte sie Peabody in die enge, dunkle, mit drei Doppelstockbetten bestückte Kammer, der der hübsche Name Resort verliehen worden war. Und während ihre Assistentin schlief, setzte sie sich an ihren Schreibtisch, schrieb ihren Bericht, schickte ihn an die zuständigen Stellen und genehmigte sich eine Tasse Kaffee.
    Noch ehe die Dämmerung anbrach, klingelte ihr Link, und auf dem Monitor erschien das Bild ihres Mannes.
    »Lieutenant, du bist so bleich, dass man durch dich hindurchgucken kann.«
    »Ich bin vollkommen munter.«
    »Ich habe was für dich.«
    Ihr Herz machte einen Satz. Er wusste, mehr durfte er während des mitgeschnittenen Gesprächs nicht sagen. »Ich werde versuchen, zu Hause vorbeizufahren. Peabody hat sich ein wenig hingelegt.«
    »Das solltest du auch tun.«
    »Ja. Hier habe ich alles, was ich tun konnte, getan. Ich mache mich in ein paar

Weitere Kostenlose Bücher