Liebesskandal in der High Society?

unmöglich.“
    „Das muss ich schon selbst herausfinden. Bisher haben immer andere Menschen über meinen Kopf hinweg entschieden, was gut für mich ist. Jetzt will ich endlich lernen, solche Entscheidungen selbst zu treffen.“
    Sie rechnete mit Widerspruch, aber zu ihrer Überraschung lächelte Blake. „Klingt gut. Ich hoffe nur, dass ich bei deinen Entscheidungen auch hin und wieder eine Rolle spiele.“
    Statt ihre Reaktion abzuwarten, kam er einen Schritt auf sie zu und küsste sie … Eine Hitzewelle durchflutete ihren Körper und verdrängte vorübergehend alle Gründe, die dagegen sprachen, Blake nah zu sein.
    Und wer weiß, was passiert wäre, wenn nicht in diesem Moment die ersten Gäste geklingelt hätten. Wahrscheinlich hätte Blake dann auch noch ihren letzten Rest Verstand weggeküsst und dafür gesorgt, dass sie sich ganz ihrem Verlangen hingab …
    Blake wurde sehr bald klar, warum er solche Veranstaltungen wie dieses Dinner hasste. Die meisten Gäste schienen sich mehr für Katies Privatleben zu interessieren als für das, was sie über das Kinderkrankenhaus zu sagen hatte. Im Moment wurde sie offenbar gerade von Selina Harrington verhört, einem Exmodel, das einen reichen Mann geheiratet hatte. Und so angespannt, wie Katie dastand, schien ihr das gar nicht zu gefallen.
    Blake entschuldigte sich bei den Gästen, mit denen er sich unterhalten hatte, und stellte sich zu ihr. Er legte ihr eine Hand auf die Taille und lächelte sie an, als sie leicht zusammenzuckte.
    „Tut mir leid, wenn ich euch unterbreche“, sagte er. „Aber Parker fragte mich gerade eben nach den Plänen für die neue orthopädische Abteilung. Würdest du ihm das wohl erklären? Du kannst das viel besser als ich.“
    Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu. „Natürlich“, erwiderte sie und sah zu Selina. „Entschuldige bitte, ich gehe mal kurz rüber.“
    Kaum war Katie gegangen, wandte sich Selina an Blake. „Ihr zwei wirkt ja sehr vertraut miteinander“, bemerkte sie und lächelte gekünstelt. „So interessiert und aufmerksam kenne ich dich gar nicht, Blake.“
    „Dann kennst du mich wohl doch nicht so gut, wie du immer dachtest“, konterte er gedehnt.
    Selina erstarrte. Sie hatte Blake einmal sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie Interesse an einer außerehelichen Affäre hätte, und er hatte sie abgewiesen. Das lag zwar inzwischen drei Jahre zurück, aber sie hatte ihm das bis heute nicht vergeben. Selina hatte durchaus ihre Reize, doch Blake hatte ihr deutlich gemacht, dass er sich grundsätzlich nicht mit verheirateten Frauen einließ. Diese Abfuhr hatte sie damals persönlich genommen.
    „Komisch, meintest du nicht damals zu mir, du hättest deine festen Grundsätze? Du würdest bei Frauen immer die Nummer eins und nie Lückenbüßer sein wollen? Auf die Exfreundinnen deines Bruders trifft das also offensichtlich nicht zu.“
    Das tat weh. Selina nickte zufrieden, als sie seine Reaktion sah. „Dann stimmt es also, und Katie Whitcomb-Salgar hat tatsächlich sofort einen McCord gegen einen anderen ausgetauscht. Sie muss ja wohl außergewöhnlich sein, denn sonst würdest du bestimmt nicht als Ersatz für deinen Bruder einspringen.“
    Blake zwang sich zu einem Lächeln, das wahrscheinlich ziemlich eisig wirkte – so fühlte es sich jedenfalls an. „Katie ist wirklich eine ganz besondere Frau“, sagte er. „Sie ist sehr klug, wunderschön und außerdem eine gute Freundin. Ansonsten muss ich dich und die ganzen anderen Skandalnudeln hier leider enttäuschen. Ich bin bestimmt nicht Tates Ersatz, und daraus wird auch in Zukunft nichts.“
    „Und das soll ich dir glauben?“ Selina lachte schrill. „Du ziehst sie doch schon die ganze Zeit mit deinen Blicken aus.“
    In diesem Moment stellte sich Selinas Mann zu ihnen und bewahrte Blake vor einer dreisten Lüge.
    Blake machte sich auf den Weg zu Katie und Parker.
    Selinas Bemerkung ging ihm den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf. War er für Katie vielleicht wirklich nur ein zweitklassiger Ersatz für den Mann, den sie eigentlich liebte, aber nicht haben konnte?
    Als Katie und er sich von ihren letzten Gästen verabschiedeten, quälte ihn die Frage immer noch.
    Katie lehnte sich gegen die Tür. „So richtig entspannen kann ich mich auf diesen Partys nicht“, seufzte sie. „Irgendwie fühlt sich das immer wie Arbeit an.“
    „Ja, aber du hast heute auch viel erreicht. Parker zum Beispiel hat versprochen, doppelt so viel zu spenden wie ursprünglich