Liebesskandal in der High Society?
deine Mutter ein Verhältnis mit Rex Foley hatte.“
Blake tat, als hätte er nichts gehört, und sprach einfach weiter: „Bestimmt unterstützt Mom ihn auch noch dabei“, sagte er. „Das tut sie immer – egal, was er macht.“
Er klang unglaublich verbittert. Auf einmal wurde Katie klar, wie schrecklich eifersüchtig Blake auf seinen jüngeren Bruder sein musste. Ihrer Meinung nach war das der Hauptgrund für seine Wut, die mit den Foleys wahrscheinlich wenig zu tun hatte.
So feindselig Blake sich im Moment auch aufführte, sie hätte ihn am liebsten in die Arme genommen und getröstet. Schließlich regte er sich nur deswegen so auf, weil er tief verletzt war. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte sie sanft. „Ich kann mir vorstellen, wie du dich jetzt fühlen musst …“
„Nein, das kannst du überhaupt nicht.“ Er wich einige Schritte zurück. „Tu also bitte nicht so, als würdest du mich verstehen oder dich auch nur in Ansätzen für das interessieren, was hier gerade passiert.“
Katie zuckte zusammen. „Das ist erstens unfair, und zweitens stimmt das nicht.“
„Nicht?“ Sekundenlang starrte Blake in die Dunkelheit hinaus. „Ich muss weg von hier“, sagte er plötzlich.
Erst war sie sich nicht sicher, ob er wollte, dass sie mitkam. Aber als er zum Couchtisch ging, seine Papiere einsammelte und in verschiedene Mappen einsortierte, wurde ihr klar, dass er allein sein wollte.
„Ich rufe dich morgen an“, sagte sie leise und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgewühlt sie war. „Dann können wir noch ein paar Dinge besprechen, die wir heute vielleicht vergessen haben.“
Als Blake ihr daraufhin nur kurz zunickte, klemmte sich Katie Handtasche und Dokumentenmappe unter den Arm und verließ so schnell wie möglich das Büro.
Dass Blake sie sang- und klanglos hinausgeworfen hatte, beunruhigte sie eher, als dass es sie wütend machte. Mittlerweile kannte sie ihn gut genug, um zu wissen, dass er bloß deswegen so reagiert hatte, weil er völlig aufgewühlt sein musste – wegen Charlie.
Sie bedauerte nur, sie hätte seinen Vorschlag nicht so heftig abgeschmettert, übers Wochenende wegzufliegen. Die Aussicht war sehr reizvoll gewesen, gleichzeitig aber auch sehr verletzend für sie. Katie war davon ausgegangen, dass Blake und sie mehr verband als eine rein körperliche Anziehung. Sie hatte gedacht, dass sie sich sehr nahestünden, und dass vielleicht sogar mehr daraus werden könnte. Aber Blake schien das anders zu sehen.
„Tessa?“, rief Katie ihrer Assistentin zu, als sie sie gerade auf dem Flur erblickte. „Holst du mir bitte den aktuellen Speisekartenentwurf für den Halloween-Ball?“
Tessa kam zu ihr ins Büro. „Klar. Ich wollte die Vorlage eigentlich heute Morgen zur Druckerei bringen. Ist das immer noch so geplant?“
„Ich möchte vorher auf jeden Fall sicherstellen, dass alle Korrekturen richtig umgesetzt wurden. Im letzten Entwurf saßen ein paar französische Akzente falsch herum auf den Buchstaben, und ein Dessert war vollkommen vergessen worden.“
Der Halloween-Ball stand direkt vor der Tür, und die letzten Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Katie war dankbar dafür, sich in die Arbeit stürzen und damit von Blake ablenken zu können. Sonst hätte sie die ganze Zeit daran denken müssen, wie unglücklich alles gelaufen war.
Wenige Sekunden später kam Tessa mit der Speisekarte in ihr Büro. „Hier, bitte. Über die Änderung weißt du schon Bescheid, oder?“
Katie runzelte die Stirn. „Welche Änderung?“
„Blake hat in letzter Minute noch etwas umgestellt.“
„Wie bitte? Wann war das denn?“, erwiderte Katie gereizt. „Ich habe mir wochenlang Gedanken über die Menü-Zusammenstellung gemacht und mir jeden Gang vom Chefkoch zum Probieren geben lassen.“
„Oh, das tut mir leid“, sagte Tessa. „Blake meinte, du hättest nichts gegen die kleine Änderung. Deshalb habe ich sie einfach eingefügt.“
„Verstehe.“ Wir sind ja ein tolles Team, dachte Katie. „Wenn so etwas noch einmal vorkommt, sag ihm bitte, er soll sich zuerst an mich wenden.“
„Das mache ich“, gab Tessa zurück. „Ich war bloß davon ausgegangen, dass ihr das sowieso schon besprochen habt, weil ihr euch ja regelmäßig seht.“
Katie stand von ihrem Schreibtischstuhl auf und wandte sich zum Fenster. „Nein, das haben wir nicht besprochen. Ich rufe ihn gleich mal an. Es ist mir nämlich vollkommen unverständlich, warum er statt der
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