Liebesskandal in der High Society?
dagegen wehren sollte.“
Ganz allmählich wurde Blake bewusst, was seine Mutter ihm damit gerade gesagt hatte. Er erschauerte. „Dieser schlimme Fehler, den du damals gemacht hast … das war ich, oder? Ich bin dabei herausgekommen.“
„Blake, bitte …“ Eleanor griff nach seiner Hand, aber er zog sie zurück.
„Ich bin entstanden, als du mit einem Mann zusammen warst, den du nicht geliebt hast, nur weil du für einen kurzen Moment lang schwach geworden bist“, fuhr er fort. „Aber Charlie ist das Ergebnis einer Liebesnacht. Und ich habe das jahrelang nicht gemerkt, dabei ist doch alles so offensichtlich.“ Seine Stimme klang verbittert.
„Blake, ich liebe dich wirklich, das musst du mir glauben“, schluchzte seine Mutter. „Natürlich tat es schrecklich weh, mir immer wieder sagen zu müssen, dass ich durch diese eine Nacht meine ganze Zukunft mit dem einzigen Mann, den ich geliebt habe, zerstört habe.“ Jetzt war Eleanor nicht mehr zu stoppen. „Immer, wenn ich dich angesehen habe, musste ich daran denken …“
„Ich habe gespürt, wie übel du mir genommen hast, dass Rex und du nicht zusammen sein konntet.“
„Es tut mir schrecklich leid. Ich wollte nicht, dass du darunter leidest, aber ich glaube, ich war dir gegenüber immer ziemlich distanziert. Du siehst Devon sehr ähnlich und erinnerst mich auch von deinem Temperament her so oft an ihn. Blake, kannst du mich nicht wenigstens ein ganz kleines bisschen verstehen? Ich wünsche mir so, dass du mir irgendwann vielleicht sogar verzeihen kannst.“
Abrupt stand Blake auf, unfähig, sich auch nur eine Sekunde länger mit seiner Mutter zu unterhalten. Er fühlte sich schrecklich verlassen. Und der einzige Mensch, der ihn jetzt noch trösten könnte, hatte vielleicht gerade das Gleiche getan wie Eleanor damals und sich einem anderen Mann in die Arme gestürzt. Nein, jetzt konnte er unmöglich Katie anrufen! Mit seiner Mutter oder seinen Geschwistern konnte er auch nicht sprechen, er war völlig auf sich gestellt.
„Nein, ich kann dir nicht verzeihen“, erwiderte er schließlich. „Nie im Leben.“
9. KAPITEL
Endlich war es so weit: Nachdem Katie und Blake monatelang alles durchgeplant und sich um jedes Detail gekümmert hatten, fand der Halloween-Ball statt. Katie stand am Rand der überfüllten Tanzfläche und beobachtete die elegant gekleideten Gäste, die sich offenbar bestens amüsierten. Dank ihrer und Blakes perfekter Organisation würden dieses Jahr deutlich mehr Spenden für das Kinderkrankenhaus zusammenkommen als in allen Jahren davor. Die Gala war frühzeitig ausgebucht, und die Kunstauktion war ein voller Erfolg gewesen. Eigentlich müssten Katie und Blake sich jetzt über das freuen, was sie gemeinsam erreicht hatten.
Aber Katie war eher zum Weinen zumute, obwohl sie sich zu einem Lächeln zwang. Die Gespräche um sie herum bekam sie nur mit einem Ohr mit, in Gedanken war sie woanders.
„Warum bist du hier so ganz allein?“, sagte jemand neben ihr.
Als Katie herumfuhr, stand Anna vor ihr.
„Na ja, ich habe jetzt schon zwei Stunden die Gastgeberin gespielt, da brauchte ich mal eine Auszeit“, erwiderte Katie und bemühte sich um einen entspannten Tonfall. „Inzwischen habe ich auch mit allen Gästen gesprochen, glaube ich.“
Anna musterte ihre Tochter eindringlich. Dann folgte sie ihrem Blick und runzelte die Stirn, als sie Blake entdeckte. Er stand mit Tate und Tanya in einer kleinen Gruppe und hörte seinem jüngeren Bruder gerade aufmerksam zu.
„Oh, ach so …“ Anna berührte vorsichtig Katies Arm. „Es ist bestimmt schwer für dich, Tate mit einer anderen Frau zu sehen.“
„Nein, überhaupt nicht. Wieso denn? Ich habe dir doch schon oft genug erklärt, dass ich Tate nicht mehr hinterhertrauere.“
„Aber du wirkst den ganzen Abend schon so abwesend, das ist übrigens nicht nur mir aufgefallen.“
Katie stöhnte leise. „Lächerlich. Ich freue mich für Tate.“ Erneut sah sie zu der kleinen Gruppe hinüber, ließ den Blick nur kurz über ihren Exverlobten huschen, um schließlich wieder Blake zu fixieren. Während Tate und Tanya entspannt und glücklich aussahen, wirkte Blake alles andere als gelassen.
Katie beobachtete ihn schon den ganzen Abend: Auf den ersten Blick war er der perfekte Co-Gastgeber, der immer die Ruhe und den Überblick behielt. Vor den Gästen hatte er Katie in den höchsten Tönen für die gelungene Organisation gelobt und dabei klargestellt, dass sie die Hauptarbeit
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