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Liebessklavin

Liebessklavin

Titel: Liebessklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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bringt. Aber ich bin kein Märtyrer und ebenso wenig Stuart oder Sevilla, oder all die anderen, die genauso angewidert von ihm sind.“
    Erica schossen die Worte in den Kopf, die er am Tisch gesagt hatte und ein Stich drang durch ihr Herz. Waren es doch nicht nur dahergesagte Floskeln, die untermauern sollten, wie widerlich dieser Mann war? Aufgeschnittene Pulsadern. Aus dem Fenster gestürzt.
Oh mein Gott!
„Sag mir, dass du das nur erzählt hast, um mir klar zu machen, wie weit er geht. Sag mir bitte, dass es die offenen Pulsadern nicht gegeben hat.“ Die Kälte kroch ihre Beine empor. „Sag mir, dass …“
    „Sein Haus ist ein Grab, Erica. Aber kein Richter verurteilt ihn dafür. Wer seinen stetig wachsenden Anforderungen nicht gerecht wird, kann jederzeit gehen, doch wenn die Frauen diesen Punkt erreicht haben, stecken sie schon zu tief in einer Abhängigkeit, die es ihnen unmöglich macht, diese Gruft zu verlassen. Es gab einige, die in ihrer Verzweiflung, ihn nicht mehr zufriedenstellen zu können, sich das Leben genommen haben.“ Sein Gesichtzeigte ihr, dass er keineswegs übertrieb, mit dem was er sagte.
    Ihr Herz schlug bis zu ihrem Hals. Simon richtete sich wieder auf, griff in die Innenseite seiner Anzugjacke und zog zu ihrer Überraschung das schwarze Papier mit der silbernen Schrift hervor.
    Die Einladung
, sie musste sie verloren haben. Erica schloss für einen Moment die Augen und ihre Wangen glühten.
    „Ich kann dir nicht verbieten, deine Neugier zu stillen, Erica. Ich möchte nicht über deinen Kopf hinweg entscheiden und das kann ich auch nicht. Ich verstehe, dass alles, was ich dir erzähle, wie ein Horrormärchen klingt, und kaum zu glauben erscheint.“ Er hielt ihr den Brief entgegen. „Mache dir dein eigenes Bild, gehe hin. George wird dich zu der Adresse bringen und auf dich warten.“
    Erica sah ihm nach, als er mit dem Porsche wegfuhr. Das Stück Papier in ihrer Hand zitterte, und ihr Blick verschleierte vor Tränen. Sie schluckte, wandte sich dem schwarzen Mercedes zu, der auf der anderen Seite der Straße auf sie wartete.
    George stieg aus und tippte sich an seine Uniformmütze. Er öffnete ihr die hintere Wagentür und die Andeutung eines Lächelns zeichnete sich auf seinen Mundwinkeln ab. Erica wusste, dass Simon ihn eingeweiht hatte. Sie sah erneut den Weg entlang, hoffte Simon würde zurückkehren. Es gab zwei Möglichkeiten, entweder setzte sie sich und ließ sich zum Anwesen des Lords bringen, oder sie fuhr ihm nach. Zuerst merkte sie nicht, wie die lederbehandschuhte Hand sich unter ihr Kinn schob, erst als George ihr eine Träne von der Wange wischte.
    „Er ist weder wütend noch enttäuscht, Miss Erica.“
    „Aber er denkt, es könnte wieder passieren, nicht wahr?“
    „Sie sind nicht Lydia. In Ihnen steckt eine große Neugier und er weiß davon. Noch bevor er die geöffnete Einladung im Bad fand, haben wir darüber gesprochen.“
    Erica stieg in das Fahrzeug.
    „Wenn Sie mir eine weitere Bemerkung gestatten, Miss Erica?“ George richtete seinen Rückspiegel so, dass er sie ansehen konnte. „Simon begleitet Sie absichtlich nicht.“
    „Ich weiß, er will das nicht sehen.“
    Er lachte leise. „Er möchte, dass Sie sich in Ruhe ein eigenes Bild von dieser Feierlichkeit machen können. Dennoch werden Sie nicht allein dort hingehen. Man erwartet Sie bereits vor Ort.“
    Als sie nachfragte, antwortete er nicht, lenkte den Wagen ruhig die Straßen entlang, bis sie etwas außerhalb der Stadt unter einem verzinkten, kunstvoll geschmiedeten Eisentor hindurch eine Auffahrt passierten. Die Villa wirkte von der Ferne wie eine Festung, finster und ebenso gruselig wie ein Geisterschloss. Je näher sie dem Anwesen kamen, desto mehr erkannte Erica die Grundstrukturen einer alten Kirche, einzig der Glockenturm fehlte.
    Leise Musik säuselte durch das geöffnete Portal, als George den Mercedes vordem Eingang stoppte. Ihr Blick richtete sich beim Aussteigen auf die breite Treppe und sie atmete erleichtert auf.
    Stuart trug einen perfekt sitzenden Anzug aus pechfarbenem Leder, hatte leger die Hand in seine Hosentasche gesteckt und rauchte einen schwarzen Zigarillo.
    „Ich werde dort drüben auf Sie warten, Miss Erica.“ George nickte aufmunternd und stieg ein, um den Wagen umzuparken.
    Stuarts Gesichtsausdruck wirkte alles andere als aufbauend, doch er behielt seine Rüge für sich. „Bist du sicher, dass du hier sein willst?“
    Sie schüttelte den Kopf, denn die Atmosphäre war

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