Liebessklavin
mir leid. Ich weiß, ich war zornig und ich hätte mich nicht so vergessen dürfen. Verzeih mir, ich wollte dich nicht erschrecken.“
„Hast du nicht, mach dir keine Sorgen darüber.“
Er belächelte ihre kleine Schwindelei und sie senkte den Blick.
„Na gut, okay, ich habe dich noch nie so wütend erlebt. Du fühlst dich weiterhin verantwortlich für sie und das kann ich verstehen. Einerseits hast du sie aufgegeben und anderseits bringt dich jede Meldung von ihr aus der Fassung.“ Erica sah ihm an, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
Simon lehnte sich nachdenklich zurück und nickte. „Du hast recht. Ich habe das Gefühl, es ist meine Schuld, dass sie zu ihm gegangen ist. Ich habe ihr Spiele ermöglicht, die viel zu weit gingen und ich war zu blind, um zu sehen, was mit ihr los war.“
„Wie kommst du dazu …“ Sie hielt inne. Was wusste sie schon davon? Konnte sie sich ein Urteil erlauben? „Ich glaube nicht, dass es deine Schuld war. Du hast gesagt, dass sie keine Grenzen kannte.“
„Eben, genau da liegt meine Schuld. Es lag in meiner Verantwortung, darauf zu achten, sie wenn nötig auch vor sich selbst zu schützen.“ Simon rollte das leere Wasserglas zwischen seinen Händen hin und her.
„Ich bitte dich, Simon. Sie ist erwachsen und muss doch wissen …“
Er hob seinen Blick und sah sie traurig an.
„Entschuldigung, ich habe nicht das Recht dazu, darüber zu urteilen. Ich kenne sie nicht einmal. Aber du weißt, was ich damit meine. Sie lebte ihre Neigungen schon aus, bevor sie dich getroffen hat.“
Er neigte seinen Kopf und kreuzte die Arme vor der Brust.
„Es war ihre Entscheidung, das hast du selbst gesagt. Wenn sie an seiner Seite ihre Erfüllung sieht, dann ist das so, das hätte auch mit einem anderen passieren können.“
Seine ungeteilte Aufmerksamkeit machte sie nervös.
„Wenn er doch bekannt ist wie ein bunter Hund, wusste sie, was sie zu erwarten hatte, als sie sich für ihn entschieden hat.“ Erica stocherte in ihrem Essen herum und legte dann die Gabel nieder. „Simon, ich weiß es ja nicht mit Bestimmtheit, aber vielleicht ist sie ein Mensch, der stets das Extreme verlangt und süchtig danach ist.“ Ein tiefer Atemzug füllte ihre Lungen, dann hob sie den Kopf und fixiere Simon. „Verstehe mich nicht falsch, für eine Weile hast duihre Sucht gestillt, doch ihr Hunger nach absoluter Unterwerfung … Simon, du wärst damit nicht glücklich geworden und DAS hätte dir viel mehr das Herz gebrochen.“ Sie stand auf und ging um den Tisch. Es war ihr egal, ob die Gäste des Restaurants sie beobachteten, und zu flüstern anfingen. Sie setzte sich auf seinen Schoß und schlang die Arme um seinen Hals.
Er schwieg, hob aber die Hand, um den Kellner mit der Rechnung zu rufen. Wortlos legte er das Geld auf das Silbertablett. „Lass uns gehen.“
Wieder meldete sich die Unsicherheit in ihr, als sie ihm zum Wagen folgte. Bevor er einstieg, hielt sie ihn am Arm zurück. „Was denkst du gerade?“ Um seine Lippen spielte das bekannte Lächeln. „Bin ich zu weit gegangen? Habe ich etwas gesagt, dass dich verletzt hat?“
Er schob seine Hände in ihren Nacken, beugte sich zu ihr hinunter, bis er auf gleicher Augenhöhe mit ihr war. „Nichts was du sagst, verletzt mich, ganz im Gegenteil. Du hast mir den Kopf zurechtgerückt und du liegst richtig mit deinen Vermutungen. Ich hätte ihr niemals das geben können, was sie sich gewünscht hat. Dazu war ich nie fähig und werde es nie sein. Weder sie noch ich wären in einer Ehe glücklich geworden.“ Sein Gesicht strahlte vor Sanftmut. „Ich bin ein Spieler, Erica. Mein Sadismus reicht nicht aus, um einen Menschen so zu unterwerfen, wie sie es gebraucht hat. Trotzdem, ich fühle mich verantwortlich. Wäre sie zu Stuart geflüchtet oder zu einem anderen Meister, hätte ich es akzeptiert, aber Derek?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe viel Zeit damit verbracht, ihn dafür zu hassen. Er bleibt für mich ein Verbrecher und Schwein. Ich kann nicht akzeptieren, was er mit diesen Frauen anstellt, selbst wenn es ihrem eigenen Wunsch entspricht.“ Er küsste sie zärtlich.
„Mir ist bewusst, dass meine Tabus und meine Grenzen in diesem Spiel nicht das Nonplusultra sind. Aber er ist wie Gift in dieser Szene und leider gibt es noch mehr wie ihn. Ich würde ihn lieber gestern als morgen im Knast schmoren sehen, für all die Dinge, die geschehen sind. Ich wäre gern der Held in dieser Geschichte, der diesen Mistkerl zur Strecke
Weitere Kostenlose Bücher