Liebessklavin
bedrohlich und Erica zweifelte, ob sie der Neugier nachgeben sollte. Stuarts Anwesenheit jedoch gab ihr das Gefühl von Sicherheit.
„Nein, sicher bin ich mir nicht, aber ich muss wissen, was das für ein Mann ist.“ Erica lächelte über ihre eigene Unsicherheit hinweg. „Willst
du
überhaupt hier sein?“
Er lachte rau. „Ich bin deinetwegen gekommen. Irgendjemand muss auf dich aufpassen, damit du nicht deine Krallen ausfährst und dem Gastgeber an die Kehle gehst.“
Irgendetwas in seinem Tonfall sagte ihr, dass ein Teil seiner Aussage ernst gemeint war. Als sie sich bei ihm unterhakte, rieb er ihre kalten Hände.
Die Luft war zwar warm von der Sonne am Nachmittag, aber der Wind trug eine kühle Brise zu ihnen herüber. Sie zitterte leicht und Stuart drückte sanft ihre Finger. „Alles okay?“
Sie nickte, atmete tief durch und ließ sich von ihm in das Innere der ehemaligen Kirche führen. In den Nischen, wo früher Steinstatuen von Heiligen ihren Platz hatten, sah Erica junge weibliche Körper regungslos verharrend stehen. Ihre Haut war weiß bemalt und so, wie sie dort standen, wirkten sie wie lebende Kunstwerke. Der Kirchenraum war belassen worden, wie er war, mit bunten Spitzfenstern und einer Holzkonstruktion zur Empore. Nur die Orgelpfeifen schienen sorgsam restauriert zu sein. Fasziniert sah sie sich um. Es wäre einmal ein Traum, ein altes Gotteshaus in ein Wohnanwesen zu verwandeln. Ein Lächeln schlich sich über ihr Gesicht und für einen Moment vergaß sie den Anlass ihrer Anwesenheit. „Wo sind die Gäste?“ Erst jetzt nahm sie wahr, dass außer ihnen niemand hier war.
Die Musik säuselte noch immer in die riesigen Zimmer und es dauerte eine Weile, bis Erica die Richtung ausmachte, aus der sie kam.
„Ich denke, das Fest findet wie immer im Garten statt. Der Raum hier wird wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigt.“
Sie war erstaunt, denn selbst der alte Steinaltar war erhalten worden. Es fehlte nur das Sinnbild der Kirche darüber. Noch bevor sie ihren Begleiter fragen konnte, führte er sie durch einen der Seitenbögen hinaus in eine atemberaubend große Gartenanlage. Einige Köpfe drehten sich zu ihnen um, neugierig, wer angekommen war und manch musternder Blick streifte Ericas Körper. Eine Gänsehaut rieselte an ihrem Rücken hinab. Die Partygäste waren im parkähnlichen Garten verteilt, standen in Grüppchen zusammen undunterhielten sich. Andere formten eine Zuschauertraube um irgendetwas, das nicht ersichtlich war.
Stuart lächelte künstlich, schob ihr die Hand sanft um die Taille und führte sie weiter, den schmalen Steinpfad entlang.
Ihr Herz pochte bis in den Hals und die Blicke, die auf ihr ruhten, machten sie nervös.
„Ignoriere sie einfach, du bist für sie eben eine Augenweide.“
Als Erica zu ihm aufblickte, zwinkerte er. Sie näherten sich einer Gästeansammlung von etwa zehn Zuschauern, die angeregt miteinander diskutierten und ihre Augen auf etwas gerichtet hielten, das sie faszinierte. Erica blieb stehen und versuchte, zu erkennen, was sich dahinter verbarg. Der Blick eines Mannes traf sie, ließ sie stocken, und den Atem anhalten. Die Pupillen wirkten eisig, bekamen jedoch bei ihrem Anblick eine weichere Ausstrahlung, denn dem älteren Herrn schien zu gefallen, was er sah. Erica trat einen Schritt zurück, prallte gegen Stuarts Brust und zuckte zusammen.
„Sir Dragan, man nennt ihn auch den Russen. Er ist ein Spezialist und besitzt einen besonderen Fetisch.“ Stuarts Mund war nah an ihrem Ohr, doch bevor er seine Erklärung weiter ausführen konnte, glitt ein kaltes Zucken um die schmalen Lippen des Russen.
„Man sollte ihn fisten.“
Die Augen fixierten Ericas Gesicht und ein Zittern breitete sich in ihr aus. Nicht wegen des Satzes, den der Russe seinem Gesprächspartner entgegnete, sondern, dass sie sich fühlte, als würde der ältere Mann sie mit seinem Blick ausziehen. Erica schluckte. „Was meint er damit?“
Stuarts leises Lachen auf ihrer Schulter goss einen Schwall Wärme über sie aus und sie atmete erleichtert aus.
Der Russe schien die geflüsterten Worte von ihr verstanden zu haben, und trat einen Schritt beiseite, um Erica einen Einblick zu gewähren.
Ein Sklave präsentierte sich mit nacktem, emporgespreiztem Hinterteil den Zuschauern. Erica erkannte die haarlosen Hoden und etwas glänzendes Schwarzes, das in seinem After steckte. Der Dom in dem dunklen Ledermantel und mit weißen Latexhandschuhen stand am Kopf des Subs und
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