Liebessklavin
das Trugbild gewollt provoziert? Sie war zu erschöpft, um weiter zu denken, zu verwirrt, um zu fragen.
Er hob sie behutsam und mit Leichtigkeit auf seine Arme, trug sie die Treppen hinauf in eines der Separees und bettete sie sanft auf die Kissen eines riesigen Himmelbettes. Sorgfältig deckte er sie zu.
Erica schlief sofort ein.
Noch lange blieb er neben ihr sitzen, streichelte ihr Haar, beobachtete sie im Schlaf und all seine Gedanken kreisten um Erics Fähigkeit, sich ihm immer mehr zu öffnen, sich hemmungslos auszuliefern. Voller Stolz formte er in seinem Kopf den weiteren Weg, den sie beide gehen würden.
K APITEL 4: B EWUSSTSEINSERWEITERUNG
Durch den schmalen Spalt der schweren Samtvorhänge strahlte das Sonnenlicht in ihr Gesicht. Erica rümpfte die Nase, denn es kitzelte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als ihre Fingerspitzen den weichen Seidenstoff befühlten, in den sie gehüllt war. Simon hatte sie zu Bett gebracht, zugedeckt und fast die ganze Nacht neben ihr gewacht, wie sie bei jedem Mal, wenn sie aufgewacht war, feststellte.
Noch wollte sie die Augen nicht öffnen und drehte sich auf den Rücken. Ein Seufzen glitt über ihre Lippen, als sie an ihre Bedenken vom Vortag dachte. Sobald Simon in ihrer Nähe war, lösten sich ihre Selbstvorwürfe in Nichts auf. Ihr erstes Spiel hatte sich so gut und richtig angefühlt, dass für sie kein Zweifel mehr bestand. Es war ihre eigene, selbstbewusste und allein getroffene Entscheidung, sich auf dieses erotische Abenteuer einzulassen. Was, wenn nicht auch so etwas, bedeutete Feminismus und Emanzipation sonst? Den freien Willen zu haben und die Sexualität auszuleben. Nur weil sie sich sinnlich und erregt einem Mann unterwarf, der ihr Verlangen zu befriedigen wusste, hieß das nicht, dass sie ihr Selbstbewusstsein dafür aufgeben musste.
Eine sexuelle Spielart macht aus mir keine andere Frau!
Gern hätte sie laut darüber gelacht, doch das Rascheln neben ihrem Bett weckte ihre Neugier.
Sie hob ihre Lider und blickte in die Richtung, aus der das Geräusch zu kommen schien. Eine Zimmerdame bewegte sich so leise wie möglich, richtete auf einem Beistelltisch ein Frühstück an und stellte eine Porzellantasse behutsam auf den passenden Unterteller.
„Guten Morgen.“
Überrascht wandte sich das Dienstmädchen zu ihr und gab das Lächeln dezent zurück. „Guten Tag, Miss Erica. Der Morgen ist schon vorbei. Mister DiLucca trug mir auf, Ihnen das Frühstück zu servieren und Sie zu wecken.“
Widerwillig setzte Erica sich auf und sah sich im Raum um. Die Zimmerdame trat an das Bogenfenster, zog die Samtvorhänge auf und blieb wartend stehen.
Erica kniff die Augen zu und war sich nicht sicher, was man von ihr erwartete. „Vielen Dank, Miss … wie war doch gleich ihr Name?“ Ihre Ungewissheit bereitete ihr Unbehagen.
„Danielle, Miss Erica.“ Erica nickte. „Vielen Dank, Danielle. Sie dürfen sich jetzt entfernen.“ Es fühlte sich seltsam an, eine andere Person zu befehligen, aber nicht unangenehm.
Mit der Kaffeetasse in beiden Händen, das rote Bettlaken um ihren Körper geschlungen, schlenderte sie zum Fenster und sah verträumt in den blauen Himmel. Erica versuchte, die Uhrzeit zu schätzen, denn keiner der Themenseparees besaß eine Wanduhr oder Ähnliches. War es Mittag? Oder hatte sie bis in den Nachmittag geschlafen? Es war ihr gleichgültig, sie fühlte sich wohl, entspannt und nach dem erholsamen Schlaf war sie bereit für ein neues Abenteuer. Sie liebte gemütliche Sonntage mit gutem Frühstück, ausgedehntem Beginn des Tages und nur eins fehlte zu ihrem vollkommenenGlück.
„Schön, du bist wach. Wie hast du geschlafen, meine Schöne?“
Erica seufzte, denn Simon betrat just in dem Moment, als sie an ihn dachte, das Zimmer. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihrem Inneren aus, seine Stimme war Balsam für ihre Seele. Sie drehte sich zu ihm um, spürte seine Hand um ihre Taille streichen. „Sehr gut.“
Er küsste ihre Schläfe, hob mit den Fingerspitzen ihr Kinn an und lächelte zärtlich. Sein Flüstern streichelte ihre Wange. „Heb deine Arme.“
Verwirrung legte sich auf ihr Gesicht, doch sie folgte seinen Worten, hob die Arme mit der Kaffeetasse in den Händen und ließ zu, dass Simon ihren Körper behutsam aus dem Laken wickelte.
Er begutachtete sie, betastete ihre Haut, berührte ihren Po, als würde er etwas Bestimmtes suchen und blieb vor ihr stehen. „Hast du Schmerzen?“
Die Frage überraschte
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