Liebesvergessen (German Edition)
verliebt ist, tut so etwas? Und welche Frau, die Tom haben darf, schläft mit einem Georg? Die Sache stinkt doch!
„Danke Georg, dass du so aufrichtig mir gegenüber warst . Leider kann ich dir momentan nur sagen, dass ich deine Gefühle nicht erwidere. Ich muss selbst erst mal herausfinden, wer ich bin und warum ich mit dir...“ Ich beendete den Satz nicht und seufzte. „Leider habe ich bis jetzt noch wenig Antworten gefunden. Auch nicht, was Tom anbelangt.“ Ich lächelte schüchtern.
„Das heißt wohl, dass der Ausgang völlig offen ist. Ich kann nur weiterhin hoffen, dass ihr mir Zeit gebt, mich entweder an alles zu erinnern oder mir über meine Gefühle, die ich ja eigentlich haben müsste, klar zu werden.“
Georg nickte versöhnlich. „Es ist für alle nicht leicht. Hast du denn noch mal mit Tom gesprochen? Hat er sich bezüglich unserer Nacht noch geäußert? Hast du Ärger bekommen?“ Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht, dass Georg über Tom triumphierte, deshalb log ich.
„Nein, und dabei wird es auch bleiben. Wie gesagt, ihr müsst mir beide Zeit geben, mich in meine r Situation zurechtzufinden.“ Georg stand auf und setzte sich neben mich. Er nahm meine Hände in seine. Ich wollte das nicht, hielt aber still.
„Penny, wenn du nur den Hauch einer Möglichkeit siehst, mich lieben zu lernen, ich schwöre, ich hole dir das Blaue vom Himmel. Und dem Kind auch, egal von wem es ist. Mir ist es egal, von wem du schwanger bist. Ich könnte jedes Kind mit dir großziehen.“ Ich entzog Georg meine Hände und stand auf.
„Das geht mir alles ein wenig schnell. Aber ich will dir danke n, dass du trotz allem zu mir hältst und auch für das durchaus großzügige Angebot, ich weiß das zu schätzen.“ Georg nickte bedauernd.
„Nimm es bitte nicht persönlich Georg, aber ich wäre jetzt gern allein. Das ist der erste freie Abend für mich, an dem ich endlich mal alle Alben sichten kann. Hermine ist für sich genommen ziemlich anstrengend.“ Georg lachte gekünstelt laut.
„Siehst du, da hättest du noch einen Vorteil, wenn du dich für mich entscheiden würdest. Meine Mutter lebt in Frankreich und ist so gut wie nie in Deutschland.“ Georg stand auf und ich begleitete ihn zur Tür. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, humpelte ich ins Wohnzimmer und dachte noch mal in Ruhe über das nach, was Georg mir erzählt hatte. Aber wie ich es auch drehte und wendete, ich kam zu keinem Ergebnis. Nachdem ich zwei Alben Penny und Tom in Love gesichtet hatte, schlief ich zusammen mit Betsy auf der Couch ein.
Es war bereits 10 Uhr, als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug. Erschrocken setzte ich mich auf. Betsy hob neugierig ihren Kopf und spitzte die Ohren. Während mein erster Gedanke Tom galt, schossen mir im nächsten Moment Geistesblitze von Hermine und Alfhard ins Bewusstsein. Ich stand auf, humpelte in die Küche und checkte mein Handy. Es verzeichnete keinen Anruf, weder einen von Hermine, noch einen von Tom. Die Außenwelt wollte offensichtlich nichts mit mir zu tun haben. Dass Hermine sich nicht gemeldet hatte, deutete ich allerdings als ein gutes Zeichen. Dass Tom nicht angerufen hatte, machte mich eher ratlos und traurig. Betsy stand Schwanz wedelnd neben mir und hielt ihre Leine in der Schnauze. Ich erledigte rasch meine Morgentoilette und zog mir meine Jacke über, als es an der Haustür läutete. Verblüfft darüber, wer um diese Uhrzeit schon etwas von mir wollte, öffnete ich. Vor mir stand eine junge Frau. Sie war mindestens zehn Jahre jünger als ich. Blond, blauäugig, schlank und überaus attraktiv.
„Hallo Penny. Ist Tom da?“, fragte mich mein hübsches Gegenüber schlecht gelaunt.
Die kennt mich .
Einigermaßen verwundert, dass eine Fremde wusste, wie ich heiße , fand ich meine Sprache schnell wieder.
„Nein. Tom ist in Krefeld auf seiner Vernissage.“ Ich räusperte mich verlegen.
„Aber darf ich fragen, wer Sie sind?“ Die Schlechtgelaunte zuckte genervt mit den Schultern.
„Ach ja, das hat Tom mir ja schon erzählt, dass du dich an nichts erinnern kannst. Na ist ja vielleicht auch ganz gut so. Kannst ihm ja ausrichten, dass Anja da war. Ich krieg noch Geld von ihm.“ Ungerührt verschwand Anja so schnell wie sie gekommen war und ließ mich mit einer Millionen Fragen einfach im Regen stehen. Betsy stupste mich aufgeregt am Bein, reichte mir zuvorkommend ihre Leine und holte mich aus meiner Starre. Ich knipste den Karabiner an ihrem Halsband fest
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