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Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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fast normal.
Richte dich bitte auf – ich muss die Lungen abhören.“
Mühselig setzte Neal sich auf. Er öffnete sein Hemd. Der Arzt
setzte sein Stethoskop an und horchte, während Neal tief ein und
ausatmete.
Dabei betrachtete der Arzt nachdenklich die blauen Flecken an
Neals Oberkörper.
„Wo kommen die Hämatome her?“
Neal zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“
Nun schüttelte Cecile den Kopf. Sie konnte es kaum ertragen, den
geschundenen Körper ihres Klassenkameraden anzusehen.
„Wie viel wiegst du?“
Neal verzog das Gesicht. „Weiß ich nicht. Kann ich mich wieder
hinlegen? Mir wird schon wieder ganz komisch.“
Als der Arzt nickte, kippte er zurück auf die Liege und schloss
sofort die Augen.
„Und, was ist mit ihm?“ Neugierig kam der Direktor noch näher.
„Kleines Kreislaufproblem, denke ich.“ Der Arzt sah Neal dabei
gründlich an. „Wahrscheinlich zu viel Anstrengung,
unregelmäßiges Essen. Der Junge ist viel zu dürr. Und diese
blauen Flecken? Das ist mir noch ein Rätsel.“
Er wandte sich dem Direktor zu und flüsterte: „Könnte ein
Missbrauch vorliegen?“
„Nein!“, kam sofort als Antwort. „Er kommt aus einem guten
Elternhaus. Da liegt sicher kein Missbrauch vor.“
„Vielleicht stimmt etwas mit seiner Blutgerinnung nicht“, erklärte
der Arzt. „Das gibt auch blaue Flecken.“
Die Tür des Lehrerzimmers öffnete sich, und Dirk trat herein. Sein
Gesicht zeigte Sorge. „Wo ist er?“ Ohne eine Antwort abzuwarten,
eilte er zu der Liege, um dort Neal stürmisch zu umarmen. „Was
machst du denn für Sachen, mein Schatz?“
„Ich würde ihn am liebsten in eine Klinik überweisen“, fügte der
Arzt hinzu. „Dort kann man sein Blut untersuchen ... Infusionen
geben. Vielleicht liegt auch eine Essstörung vor?“
Der Direktor runzelte die Stirn. „Meinen Sie?“
„Na, er ist deutlich unterernährt und blass ...“
Abrupt drehte Dirk sich um. „Neal ist immer blass!“, fauchte er
den Arzt an.
„Er scheint mir aber Mangelerscheinungen zu haben!“ Der Arzt
blieb ruhig, im Gegenteil zu Dirk, dessen Unzufriedenheit deutlich
ans Tageslicht kam. „So ein Quatsch!“ Er half Neal, sich
aufzurichten.
„Klinik kommt nicht in Frage“, beschloss er. „Mein Freund
kommt mit zu mir. Nicht wahr?“
Neal lächelte müde. Hilfe suchend schlang er seine Hände um
Dirks Hals.
„Und was fällt Ihnen eigentlich ein, ihn so auszuziehen?“,
schimpfte Dirk weiter. Kopfschüttelnd schloss er die Knöpfe von
Neals Hemd – und verdeckte somit die blauen Flecke.
Cecile wurde ganz schlecht, als sie sah, wie Dirk nach seinem
Freund griff, ihn mit den Armen umschloss und hochhob.
„Wo wollen Sie hin?“ Der Arzt war erstaunt.
„Ich nehme ihn mit, ist doch klar.“ Dirk drängelte sich an ihm
vorbei.
„Das geht in Ordnung“, sagte der Direktor. „Mein Neffe wird sich
um ihn kümmern.“
Cecile traute ihren Ohren nicht. Verzweifelt sah sie Dirk und Neal
hinterher.
„Wieso haben sie ihn gehen lassen?“, rief sie verzweifelt. „Haben
sie die blauen Flecke nicht gesehen?“
Der Direktor drehte sich lächelnd um. Er war gerührt von der
Anteilnahme der Mitschüler. Gelassen legte er seine Hand auf
Ceciles Schulter. „Neal turnt viel, macht Sport. Er ist ein kleiner
Rumtreiber! Da hat man solche Flecken.“ Er lachte, und sogar der
Arzt schmunzelte.
„Ich fass’ das nicht.“ Cecile senkte den Kopf.
Auch Richards Gesicht blieb nachdenklich. „Ich habe nicht
gewusst, dass Neal so schrecklich aussieht. Er hat ja total
abgenommen ... Und diese Flecken? Er hat sie gut kaschiert.
Wieso bloß?“
„Würdest du jedem erzählen, dass dein Liebster dich schlägt?“,
fragte Cecile provokativ.
Richards Augen wurden weit. „Du meinst ... Dirk?“
„Wer sonst?“
    In der Wohnung angekommen, legte Dirk seinen Freund auf das
Bett.
„Musstest du so ein Aufsehen erregen?“, fragte er. „Wegen dir
verpasse ich die Kundgebung der Abi Prüfungszeiten.“
Neal ließ den Kopf hängen. Er fühlte sich noch immer ganz elend.
„Es tut mir leid, das wollte ich nicht.“
„Schon gut.“ Dirk verzog keine Miene. Er verschwand in der
Küche und kam mit Brot und Getränken wieder. „Du musst mehr
essen. Du siehst ja wirklich aus wie ein Streichholz.“
Neal seufzte. Mit schwachen Fingern griff er nach einer Scheibe
Brot und biss hinein. Dass ihm die Ereignisse der letzten Wochen
im Magen lagen, und er deswegen kaum mehr Appetit verspürte,
wagte er nicht zu

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