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Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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entgegnete seine Mutter. Zärtlich strich sie mit
einer Hand über seine Wange, doch er zuckte zurück.
„Did they hurt you?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich bin okay.“
Seine Mutter nickte. „Du darfst dich doch auch nicht schlagen.
Versuche, darüber zu reden! “
Neal seufzte und schwieg. Dass er den Streit nicht begonnen hatte,
erwähnte er nicht.
Es hatte doch keinen Sinn, ihr das zu erklären.
    Auch der nächste Schultag sollte für Neal nicht erfreulicher
werden. In der ersten Stunde lief alles noch recht gut. Er hatte
Englischunterricht und seinen Mitschülern natürlich einiges
voraus. Doch schon in der ersten Pause gingen die Sticheleien von
vorne los:
„Guck mal, was isst der Neue denn da?“, rief Kevin.
„Igitt, Anderson, was ist das?“ Er starrte auf Neals Sandwich, als
wäre es lebendig.
Neal versuchte, ruhig zu bleiben, und dachte an die mahnenden
Worte seiner Mutter.
„Das ist Sandwich mit Ei.“ Genüsslich biss er von dem Brot ab.
„Hier in Deutschland isst man aber Semmeln mit Salami! Ist das
klar?“ Es klang provozierend.
Neal spürte eine altbekannte Wut in sich aufsteigen, doch trotz
allem versuchte er, die Ruhe zu bewahren. „Ich glaube, ich weiß
selbst, was ich am liebsten esse, okay?“ Er lächelte seinen
Mitschüler verkrampft an.
„Das werden wir ja sehen“, mischte sich Dennis ein. Er entriss
Neal die Sandwiches, rannte nach vorn und warf sie in den
Mülleimer.
Neal sprang sofort von seinem Stuhl auf. „Sag mal, spinnst du?!“
Nun konnte er wirklich nicht mehr ruhig bleiben. Dennis stürmte
auf Neal los.
„Meinst du mich?“
„Wen sonst, du Idiot!“, erwiderte Neal knallhart. Inzwischen hatte
sich die ganze Klasse um die beiden Jungen herum versammelt.
Gespannt verfolgten sie die Auseinandersetzung.
„Lass dir erst mal die Haare schneiden, bevor du mit mir redest,
Anderson!“
„Was gehen dich meine Haare an? Guck doch mal, wie du
herumläufst!“
„Da schreit jemand nach Prügel“, rief Dennis.
Der Rest der Klasse lachte.
Unsicher sah sich Neal um. Er spürte deutlich, dass keiner seiner
Mitschüler auf seiner Seite stand, somit versuchte er, die
gespannte Situation zu schlichten.
„Ich will keinen Streit. Ich sehe bloß nicht ein, dass du mein Essen
wegwirfst. Das war echt das einzige, was ich heute mithatte ...“
„Ach, wie traurig ...“, sagte Dennis spöttisch. Er sah an Neal herab
und lachte laut. „So, wie du aussiehst, isst du doch eh nix, du
Spargeltarzan!“
„Besser Spargeltarzan, als Fettklops!“, äußerte sich Neal deutlich
gereizt. Die ganze Situation schien zu eskalieren. Dennis sprang
auf ihn zu und begann ihn zu würgen. Sein Kopf war krebsrot, als
er schrie: „Dich mach ich alle!“
Er drückte Neal auf den Tisch. Die anderen Mitschüler begannen
zu grölen. Sie feuerten die Streithähne förmlich an. Neal konnte
sich kaum rühren unter der Masse des anderen Jungen, der nicht
aufhörte, ihm den Hals zuzudrücken. Neal blieb die Luft weg. Er
versuchte zu schreien, doch aus seiner Kehle kam nur ein heiseres
Krächzen.
Plötzlich ertönte die Stimme des Klassenlehrers aus dem
Hintergrund.
„Was ist denn hier schon wieder los?“ Schnell löste sich die
Ansammlung von Schülern, und auch Dennis ließ jetzt los. Hastig
begann Neal zu atmen. Erleichtert griff er sich an den Hals.
„Der hat angefangen!“, rief Dennis sofort und zeigte auf Neal.
„Das ist nicht wahr.“ Erschöpft setzte Neal sich auf seinen Stuhl.
Der Schmerz in seiner Kehle wich einer unbändigen Wut.
    Neal wurde von seinem Lehrer nach der Stunde erneut ermahnt.
Am Nachmittag wurden sogar seine Eltern informiert. Neal
brauchte nicht viel erklären. Als er von den weggeworfenen
Sandwiches erzählte, war Stephanie Anderson sofort klar, dass
ihren Sohn keine Schuld traf. Sie versprach, die Angelegenheit zu
klären.
Doch für Neal änderte es nichts an der Lage, dass er in seiner
Klasse unerwünscht war. Er dachte noch lange nach, wie er es
wenigstens ansatzweise schaffen könnte, mit seinen Mitschülern
auszukommen, doch eine Lösung fiel ihm nicht ein ...
    Am nächsten Morgen ging er seinen Klassenkameraden somit
bewusst aus dem Weg. Er sah niemanden an und aß auch seine
Sandwichs nicht öffentlich in der Klasse. Doch dass niemand mit
ihm reden wollte, wurmte ihn enorm. Unentwegt starrte er auf den
leeren Platz neben sich.
In England war er nicht alleine gewesen. Da hatte seine Freundin
neben ihm gesessen – und wenn der

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