Liebeszauber an der Algarve
wurde bewusst, dass er sich danach sehnte, wieder ihre Hände zu nehmen. Schon war er süchtig danach, Grace’ unvergleichlich glatte, weiche Haut zu berühren.
„Ich sehe mal, wo José steckt. Tut mir leid, dass wir die Gartenparty nicht ohne Leibwächter besuchen können, denn es wird dort von Paparazzi nur so wimmeln. Manchmal machen sie selbst denen von uns noch Angst, die wissen, wie weit sie für ein Foto gehen. Setz dich, und genieß die Sonne. Ich bin bald zurück.“
Da … sie hatte es getan. Sie hatte Ja gesagt zu Marco Aguilars Bitte, den Rest ihres Urlaubs mit ihm zu verbringen. Damit hatte sie auch einer kurzen Affäre zugestimmt.
Allein beim Gedanken daran fühlte sich Grace ganz schwach. Nur war es nicht die Art Schwäche, die einen vor Angst überkam. Genau das Gegenteil eigentlich. Ein Schauer der Erregung überlief sie. Sie war fünfundzwanzig und hatte noch nie einen Lover gehabt.
Seit ihrer traumatischen Erfahrung vor zwei Jahren hatte sie zu Männern Abstand gehalten. Dennoch hatte sie sich oft gefragt, wie es wohl wäre, mit einem Mann zu schlafen, der sie wirklich gern hatte und respektierte.
Letztendlich sehnte sie sich nach einem Mann, der sie von ganzem Herzen liebte. Aber mit Marco zusammen zu sein könnte sich als wichtiger Schritt nach vorn herausstellen. Vielleicht würde sie durch ihn die Schatten der Vergangenheit loswerden. Grace hoffte es.
Verwundert seufzte sie angesichts der außergewöhnlichen Lage, in der sie sich befand. Nun, da sie sich darauf festgelegt hatte, Marcos Urlaubspartnerin zu sein, wollte sie versuchen, selbstbewusster zu werden und sich allen beängstigenden Situationen zu stellen, in die sie während der nächsten Tage geriet.
Am besten wurde sie wahrscheinlich damit fertig, wenn sie sich einfach daran erinnerte, dass sie nach ihrer Zeit mit Marco in ihr normales Leben und zu ihrem Job bei der Kinderhilfsorganisation in London zurückkehren würde. Mit dem Wissen, dass die Organisation dank Marco die nötigen Geldmittel hatte, um das neue Waisenhaus zu bauen.
Für die Kinder, die sie lieb gewonnen hatte, würde es einen großen Unterschied machen. Und das ließ alles andere bedeutungslos werden.
Grace sank zurück auf den bequemen Gartenstuhl. Ihr fiel wieder ein, was Marco gesagt hatte: „Wenn es sich im Verlauf unserer gemeinsamen Zeit so ergibt, dass du dich auch zu mir hingezogen fühlst, dann ja. Natürlich möchte ich mit dir schlafen.“
Tja, sie hatte zugegeben, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Jetzt brauchte sie nur abzuwarten, wie sich die Sache entwickelte. Es klang einfach, doch Grace wusste, dass es alles andere als das war.
Wann immer er während der einstündigen Fahrt zum Haus seiner Geschäftsfreundin auf etwas Sehenswertes hinwies, schwang Stolz in seiner Stimme mit. Aber Grace entdeckte auch eine seltsame Widersprüchlichkeit. Als wäre Marco im Zwiespalt mit sich selbst, ob er sich an seinem schönen Land erfreuen durfte.
Der Gedanke faszinierte sie. Andererseits, je länger sie mit diesem bemerkenswerten Mann zusammen war, desto mehr faszinierte sie alles an ihm. Manchmal beugte er sich näher zu ihr, um sie auf etwas Interessantes aufmerksam zu machen. Wenn sie dann seine erregende Körperwärme in Verbindung mit dem Duft seines teuren Eau de Cologne wahrnahm, kostete es sie große Überwindung, ihn nicht zu berühren.
„Wir sind da.“
Am Ende einer schmalen, von Pinien beschatteten Straße kamen hohe Eisentore in Sicht, vor denen planlos Autos geparkt waren. Grace sah, wie die wartenden Paparazzi eilig ausstiegen und ihre Hightechkameras mitschleppten. Nervös holte sie Luft und spürte gleichzeitig, dass Marco die Hand auf ihre legte.
„Keine Sorge, minha querida . Sie werden ihre Fotos bekommen und uns danach hoffentlich in Ruhe lassen. Wenn nicht, hilft José ein bisschen nach.“
Als sie in seine funkelnden dunkelbraunen Augen sah, wurde ihr wieder ganz anders – aber diesmal vor Freude.
Sobald Miguel vor den Toren hielt, fielen die Fotografen in Schwärmen über den Mercedes her, die Kameras auf Grace und Marco gerichtet. José war ausgestiegen, schrie die sensationslüsterne Meute an und riss einzelne Paparazzi zurück, die auf die Motorhaube geklettert waren, um durch die Windschutzscheibe Bilder von ihnen zu machen.
José sprang wieder auf den Beifahrersitz und rief: „Los!“ Unterdessen sprach ein uniformierter Mann auf der anderen Seite der Tore in sein Handy. Mit einem Nicken grüßte er den
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