Liebhaberstück Xenia (German Edition)
Habe ich das richtig verstanden?“
Betroffen senkte ich den Kopf und nickte .
Plötzlich zog er mich mit einem Fluch an sich und schloss mich in eine feste Umarmung. „Das ist ja viel schlimmer als ich dachte! Es ist so unglaublich, dass es wahr sein muss.“
„Wenn du wüsstest, wie schlimm es wirklich ist!“, murmelte ich gegen seine Brust.
Er packte meine Schultern und hielt mich auf halbe Arme slänge von sich, um in meinem Gesicht zu forschen. „Soll das heißen, es kann noch schlimmer sein?“
„Ja. Aber das wäre jetzt zuviel !“ Denn für meinen Geschmack hatte ich mich nun genug vor ihm entblößt. Ich befreite mich aus seinem Griff und wanderte in Richtung Riff-Farm .
Er riss mich herum und durchbohrte mich mit seinem Blick. Und seiner Forderung: „Ich will jetzt alles wi ssen!“
„B itte lass es!“ Seine Hände absteifend ging ich weiter, sah zu meiner Erleichterung Jörg und seine Frau des Wegs kommen und eilte, um mich ihnen anzuschließen.
Nach einem Abendimbiss im Wohnzimmer der Sinclairs, bei dem die von der Hochzeit übrig gebliebenen Käseschnittchen und Salate gereicht wurden, begaben sich alle zur Nachtruhe. Freya raunte mir noch die Bitte zu, ihr meinen Abdeckstift zu leihen und dass sie gleich kommen und ihn holen würde. Schnell zog ich mich in mein Zimmer zurück und sperrte entgegen meiner sonstigen Gewohnheit auch gleich die Tür ab.
Sonst würde mich am Ende Thorsten Hartmann weiter b edrängen. Zuzutrauen wäre es ihm.
Mein Zimmer hatte zwar nur eine kleine Waschgelege nheit, doch für heute würde die mir genügen. Ich war müde und wollte nur noch ins Bett. Keine zehn Pferde würden mich hier wegbringen.
Da Freya nicht gleich kam, machte ich mich inzwischen bettfertig.
Als es dann endlich an der Tür klopfte, griff ich den A bdeckstift, hielt jedoch inne und fragte vorsichtig: „Wer ist da?“
„Ein gutaussehender, verwegener Pirat “, behauptete Freyas Stimme, „dessen Schiff vor der Küste gesunken ist und der sich bis hierher retten konnte.“
Lächelnd öffnete ich und sah mich Freya gegenüber, die dankend den Abdeckstift an sich nahm und Mick, der an ihrer Schulter knabberte und sie mit heiserem Gemurmel zu überreden versuchte, endlich ins Bett zu kommen.
Mick wünschte mir eine g ute Nacht und zog dann hastig eine kokett protestierende Freya mit sich. Umso erstaunter war ich, als seine Hand die Tür aufhielt, die ich gerade schließen wollte. Bis ich begriff, dass es nicht seine Hand war, sondern die seines Bruders, der sich an Mick und Freya vorbeigedrängt hatte.
Mit einem Ruck warf ich mich gegen die Tür, brachte sie fast zu, doch dann stemmte er sich dagegen. „Sei nicht albern, Kleines! Wir haben noch eine Unterredung, schätze ich.“
„Verschwinde!“
Die obere Türangel ächzte besorgniserregend. Dieselbe Machart wie die vom Badezimmer. Und auch genauso wenig gegen das Gewicht eines Hartmanns gefeit. Die Scharniere rissen aus der Verankerung, als Thorsten Hartmann die Tür aufzwang. Er fing sie auf, so dass sie nicht auf mich knallte, und stellte sie an der Wand ab.
„Alles in Ordnung?“ Mick tauchte im Tü rrahmen auf.
„Hält nichts aus, das Zeug!“ Seines Bruders abfälliger Blick fiel auf die Tür. Und dann auf mich. „Du hast mir noch etwas zu erzählen, oder?“
„Die Unterhaltung ist beendet !“, bestimmte ich. „Verschwindet jetzt! Ich will ins Bett!“
„Du kannst hier nicht schlafen.“ Thorsten Hartmann mac hte einen Schritt auf mich zu. „Die Tür ist kaputt, falls du das noch nicht bemerkt hast.“
„Das macht nichts . Hier wird mich schon keiner klauen!“
„Da wäre ich mir nicht so sicher !“ Hartmann packte mich, und obwohl ich mich wehrte und ihn beschimpfte, lag strampelnd über seiner Schulter.
„Dann ist ja alles in Ordnung “, hörte ich noch Micks Stimme. Was Freya antwortete, bekam ich nicht mehr mit, denn Hartmann war mit mir schon im seinem Zimmer angelangt, hatte die Tür zugekickt und mich auf die Beine gestellt. Statt der Jeans von vorhin trug er nun diese mausgraue Jogginghose mit dem Emblem des Boxvereins. Und ein T-Shirt, zur Abwechslung nicht eins der mausgrauen, sondern ein weißes.
Wütend stemmte ich die Hände in die Hüften. „Hör zu, Hartmann ! Du braucht dir gar nicht einzubilden, dass mich diese King-Kong-Nummer dazu bringt, deine blöden Fragen zu beantworten! Ich sage jetzt erst recht kein Wort mehr!“
„Okay!“ Er kam auf mich zu, blieb vor mir stehen und ließ
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