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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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pubertären Mädchenweltbild glaubst sicher, dass es nicht wichtig ist, ob der Mann Geld hat, wenn man sich nur ganz toll lieb hat, nicht wahr?“
    „ Du brauchst gar nicht so ironisch zu tun! Ich finde es schon wichtig, dass der Mann Geld hat.“
    „Ach ja?“
    „Mein Traummann soll zumindest wohlhabend genug sein, dass er es nicht auf mein Geld abgesehen hat. Denn das kenne ich zur Genüge.“
    „ Bei den meisten Frauen, die ich kenne, ist das genau anders herum.“ Er trank einen kräftigen Schluck von seinem Wasser. „Und darum genügt mein Status als Doktor allein als Anmache.“
    „Etwas mehr wirst du den Frauen schon bieten müssen, Hartmann!“
    „Mick hat das auch gedacht, bis ich es ihm bewiesen habe. Wir haben drei Kästen Hefeweizen darauf gewettet, dass ich eine wildfremde Frau in einer Bar aufreißen und sie am selben Abend vernaschen kann, ohne auch nur ein einziges Wort zu ihr zu sagen.“
    „Wie soll das denn gehen?“ Ungläubig schüttelte ich den Kopf.
    Er zuckte die Schultern wie sein Bruder. „Ganz einfach. Ich bat Mick, zu ihr hinzugehen, ihr zu sagen, dass ich Chirurg bin, Dr. Hartmann heiße und mit ihr sofort Sex haben will. Zehn Minuten später ging ich an ihr vorbei und deutete ihr an, mitzukommen.“ Zur Demonstration krümmte er seinen Zeigefinger.
    „Und dann?“
    „Dann ging sie mit mir, und wir hatten Sex in meinem Auto. Und die ganze Zeit habe ich kein einziges Wort gesprochen. Mick musste die drei Kästen Hefeweizen zahlen und war um eine Illusion ärmer.“
    „Zeig es mir bei der Schwarzhaarigen, wie das geht!“
    Misstrauisch runzelte er die Stirn. „Ich hab mich wohl verhört?“
    „Du hast dich nicht verhört. Reiß die Schwarzhaarige auf! Ich will sehen, wie du das machst!“ Das wäre genau die Schocktherapie, die ich brauchte, um die tückischen kleinen falschen Hoffnungen auszumerzen, die in meinen Gedanken aufkeimten wie Coli-Bakterien auf einem Nährboden.
    „Nein. Erst nehme ich dich, dann reiße ich andere Frauen auf! In der Reihenfolge.“
    „Na schön, dann versuche ich es für dich!“
    Entschlossen erhob ich mich und ging zu der schwarzhaarigen Schönheit. Ich tippte auf Einheimische und versuchte es mit Englisch.
    Ja, Englisch passte. Sie verstand mich.

    „Was zum Teufel hast du zu ihr gesagt?“, fragte Hartmann lauernd, als ich wieder Platz nahm.
    „Nur dass du Chirurg bist, Dr. Hartmann heißt und mit ihr sofort Sex in deinem Lei hwagen haben willst.“
    „Du verarschst mich doch, oder?“
    „Nein.“
    Wie um meine Aussage zu bestätigen kam die schwarzhaarige Schönheit forschen Schritts dahergeeilt, dass ihre wohlgeformten Brüste nur so keck wippten. Mit angehaltenem Atem beobachtete ich den Doktor.
    Seine Reaktion auf die schwarzhaarige Schönheit war nicht so erfreut, wie ich befürchtet hatte. Eigentlich reagierte er überhaupt nicht. Nicht mal, als sie ihm wortlos eine Ohrfeige auf die Backe knallte, ihm voller Genugtuung zunickte und postwendend zu ihrem Begleiter zurückkehrte.
    „Kann es sein“, wandte Hartmann sich mit gefährlich sanfter Stimme an mich, „dass du bei ihr vielleicht irgendwie nicht ganz die richtigen Worte gefunden hast?“
    „Aber ich habe genau das gesagt, was du mir vorgegeben hast !“, rechtfertigte ich mich entgeistert. „Mit deiner Anmachtechnik scheint etwas nicht zu stimmen!“
    Er kniff die Augenbrauen zusammen , schaute herüber zu den Schlagfertigen und hielt mir seine Armbanduhr vor die Nase. „Vielleicht liegt es aber auch daran.“
    „ Dass es gleich acht Uhr ist?“, fragte ich verblüfft.
    „Nein!“ Nun hatte sein Tonfall etwas mühsam Beherrschtes angenommen. „Daran, dass das hier ein läppischer Fünfhunderteurowecker ist und der Typ, den die Schwarzhaarige schon die ganze Zeit intensiv anbaggert, eine Scheiß-Rolex am Arm hat. Status und Kohle, schon vergessen? Welche Frau will schon einen Typen wie mich, wenn sie auch einen Rolex-Wichser ausnehmen kann?“
    Zögernd scha ute ich zu ihr und fing den unbehaglichen Blick des Rolex-Wichsers auf, den der zu uns herüberwarf.
    Nach einem verächtlichen Schnauben fuhr Hartmann fort: „Wenn du die beiden nur ein paar Minuten lang beobachtet hättest, bevor du die Tussi auf mich gehetzt hast, wäre dir aufgefallen, dass der Anzug des Typen irgendsoein affiges Designerstück ist, vielleicht sogar maßgeschneidert, und dass der Autoschlüssel, der neben dem Typen liegt, einen Porsche-Anhänger hat und sehr wahrscheinlich zu der geilen Karre

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