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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Elegant, mystisch und sexy.
    Wenigstens etwas!
    Als wir auf der Bühne Aufstellung nahmen für unseren Rundtanz, fiel mein Blick kurz in den Zuschauerraum. Er lehnte direkt vor der Bühne am äußeren Rand des Whisky-Standes und brachte meine Atmung zum Stocken, bis ich erleichtert merkte, dass der Mann nicht Thorsten Hartmann war. Und ich stellte ebenfalls fest, dass die Musik bereits spielte und sich die anderen Tänzerinnen bereits zum Kreis formiert hatten. Ich musste unfeenhaft rennen, um meine Position zu erreichen, was gar nicht so leicht war, da der Kreis von Takt zu Takt an Drehmoment gewann. Wie eine Roulette-Kugel raste ich außen herum, bis ich endlich die mit zugewiesene Position zwischen Melanie und Theresa erreicht hatte.
    Das Publikum hielt das Ganze für witzig und gab Szenenapplaus.
    Zum Glück brachte ich diesen Tanz irgendwie hinter mich. Der nächste war ein Reel -Rhythmus, den ich sehr gut konnte. Der klappte auch ganz hervorragend. Zumindest der erste Teil, wo wir dem Publikum zugewandt tanzten. Der Mittelteil des Tanzes erforderte allerdings, dass wir uns erneut zu einem Kreis formierten. Ich merkte schon, dass wir dem Bühnenrand zu nahe kamen und versuchte, dem entgegenzusteuern.
    Ohne Erfolg.
    Melanie konnte sich gerade noch retten, indem sie, gefäh rlich am Rand der Bühne balancierend mit einem kurzen aber effektiven Rudern ihrer Arme das Gleichgewicht wiederfand. Nur stieß sie mich dabei über den Abgrund.
    „ Diesmal ist es nicht meine Schuld!“, war alles, was ich denken konnte, bis mein freier Fall abrupt gestoppt wurde. Die erwartete Wucht des Aufpralls auf dem Boden blieb aus, denn der Tontechniker und eine Zuschauerin von der ersten Reihe hatten mich aufgefangen.
    Schnell kletterte ich auf die Bühne, was das Publikum erneut zu Beifall veranlasste. Theresa packte mich beherzt am Arm und zog mich in die Kreisformation zurück.
    Den Rest des Tanzes bewältigte ich irgendwie. Jetzt brauchte ich nur noch einen zu überstehen, den Jig, dessen Schritte ich vorhin in der Umkleide nicht gewusst hatte. Nun fielen sie mir zu meiner unendlichen Erleichterung jedoch wieder ein, so dass der Tanz ganz gut lief. Bis auf dieses eine Mal, wo ich nach links statt nach rechts tanzte und mit Johanna zusammenstieß. Das wäre gar nicht so schlimm gewesen, denn wir konnten beide sofort wieder vom Boden aufspringen, hätte diese Kollision nicht einen Domino-Effekt ausgelöst und noch die Hälfte der anderen Tänzerinnen umgeworfen.
    Während ich mich bemühte, Ramona aufzuhelfen, erschöp fte sich das ignorante Publikum erneut in schadenfrohem Gelächter und unangemessenem Applaus. Verbissen tanzten wir unseren Jig zu Ende und flüchteten danach von der Bühne, obwohl das Publikum höhnisch nach einer Zugabe grölte.
    V on tausend Selbstvorwürfen gehetzt rannte ich in die Umkleide, ließ eine erbleichte Olive hinter mir, der ich ein „Es tut mir so Leid, Olive! So Leid!“ entgegenstammelte. Ich griff meine Sachen, stopfte Kleidung und Schuhe während des Laufens in den Sportbeutel, eilte an den Darts-Spielern vorbei und drängte mich durch das Heer der Guinness-Trinker ins Freie. Keuchend schloss ich die Augen und zog die kühle Nachtluft ein. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich noch mein Kostüm und meine Stepp-Schuhe trug.
    Noch gelähmt vom Horror grenzenloser Blamage warf ich mich ins Auto.
    Alles war nur Thorsten Hartmanns Schuld. Ein einz iger flüchtiger Gedanke an ihn hatte mich dermaßen aus dem Konzept gebracht und die Tanzaufführung soeben in ein Chaos verwandelt.
    Das musste unbedingt aufhören!
    Später rief ich Olive an, um mich zerknirscht bei ihr zu entschuldigen. Doch sie hatte gelacht.
    Das Ganze hatte sich als ein voller Erfolg herausgestellt. Die meisten im Publikum hätten angenommen, meine Pannen wären gekonnt eingestreut worden, um die Vorführung humoristisch aufzulockern. Anfragen nach Folge-Auftritten hätten sich bereits ergeben.
    Na toll!

    „Wann kommt Freya denn mal wieder nach Berlin?“
    „Warum fragst du sie nicht selber?“ Ich blickte mich suchend in der Hotellobby um.
    „Das habe ich “, erwiderte Mick. „Aber sie legt sich nicht fest. Jedes Mal, wenn ich sie einlade, hat sie was anderes vor.“
    Rasch verkniff ich mir ein triumphales Lächeln. Hatte Freya sich doch entschlossen, die Gebrauchsanweisung meiner Großmutter über den Umgang mit Männern in voller Länge durchzuziehen!
    Aber erst ablehnen!
    Daran gewöhnt, mich nicht nur an den fachlichen,

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