Liebhaberstück Xenia (German Edition)
unserer neuen Schokoduft-Kollektion aus dem Bad und ging zur noch immer ausgeklappten Couch, auf der die zerwühlte Decke wie eine laszive Geliebte herumlag. Da ich ihn herbeiwinkte, folgte Hartmann mir und schaute fragend auf mich herab.
„Ziehen Sie Ihr Sweatshirt aus !“, ordnete ich an.
„Endlich kommen wir zum Punkt !“ Augenblicklich tat er, wie ihm geheißen.
„Zu gar nichts kommen wir! Sie halten sich gefälligst an Ihr Versprechen! Das T-Shirt bitte auch ausziehen!“
Das T-Shirt folgte dem Sweatshirt auf den Boden. Als Thorsten Hartmann mit nacktem Oberkörper vor mir stand, mit all diesen Muskeln und di esem mutwilligen goldfarbenen Funkeln in den Augen, beschlichen mich eine Ahnung, mein spontaner Einfall könnte gar eine dumme Schnapsidee gewesen sein.
„Legen Sie sich auf den Bauch !“, befahl ich und ließ meine Stimme so kühl wie möglich klingen, während ich auf die Couch deutete.
Sogleich sank er darauf nieder und breitete seine Arme für mich aus.
„Ich sagte, auf den Ba uch!“
Er gehorchte mit einem Stirnrunzeln und knüllte sich eine Paar Sofakissen unter die Achseln. Seine Beine standen ein Stück über den Rand der Couch hinaus. Ich kniete mich neben ihn auf das Sofa und nahm mir Zeit, ordentlich Schokoduft-Körperlotion auf meine Hände zu verteilen und mit ein paar tiefen Atemzügen die fahrige Zittrigkeit zu unterdrücken, die mich plötzlich befallen hatte.
„Ich habe vorhin bemerkt“, erklärte ich angestrengt nüchtern, „das Sie Ihre linke Schulter unbehaglich gestreckt und gerollt haben, als hätten Sie eine ziemliche Verspannung. Haben Sie nicht bequem geschlafen?“ Ich strich mit beiden Händen sachte über seine Haut, die sogleich einen anregenden Duft nach Schokolade verströmte.
„Zuerst schon“, antwortete er, „aber als Sie eingeschlafen sind, habe ich es vermieden, mich zu bew egen. Sonst wären Sie aufgewacht und hätten darauf bestanden, mich allein zu lassen und sich in Ihrem Schafzimmer einzuschließen. Das wollte ich nicht riskieren, denn es ist so schön, Sie im Arm zu haben, Xenia.“
Manchmal konnte er so ch armant sein!
Gerührt verstärkte ich den Druck meiner Hände auf seinem Rücken. Mal sanft, mal kräftig massierte ich seine Muskeln, bis die Verspannung in seinem Nacken sich lockerte und sein wohliges Stöhnen an meinen Fingerspitzen vibrierte. „Ja…ja…das tut gut! Jaaaaaaaaa…“
So einen Mann würde ich wohl nie wieder unter meinen Händen haben! Sollte ich nicht einfach auf sein Spiel eingehen? Eine Nacht Sex mit diesem Mann nach all diesen trostlosen und sterilen Ehejahren mit Olav?
Und morgen ein entschuldigendes , oder sogar mitleidigen Lächeln seinerseits und der Hinweis, wir wären schließlich erwachsene Menschen, und dass er mir von Anfang an nichts vorgemacht hätte, und dass wir doch Freunde bleiben könnten…
Nein ! Das würde mir das Herz brechen. Dann lieber jetzt gleich damit aufhören!
Rasch zog ich meine Hände von ihm. „Fertig!“
Er drehte sich auf die Seite und sah zu mir auf. „Da nke, das war echt gut. Saugut! Du überraschst mich, Xenia! Was hast du noch alles für verborgene Talente?“ Da war es wieder, sein anzügliches Grinsen.
„Wollen Sie Herr der Ringe weiterschauen?“, lenkte ich ab.
„Klar“, antwortete er und legte sich auf die Seite.
Ich verteilte den Sekt, der noch von gestern übrig war, in zwei Gläser und reichte ihm eines. Lächelnd prostete er mir zu.
Bald wurde ich in seine Arme und in die Horizontale gezogen, während die Orks mordlüstern über den Bildschirm wüteten und ich mich abmühte, so zu tun, als würde es mich nicht so unendlich glücklich machen, in seinen Armen zu liegen.
„Wenn ich diese Elben sehe“, sagte er nach einer We ile und strich mir über mein Haar, „muss ich immer daran denken, wie Sie ausgeschaut haben im Wald, mit den Blättern in den Haaren. Haben Sie und Ihre Freundin inzwischen mal wieder so eine Fantasy-Show abgezogen?“
„Sie meinen wohl, ein keltisches Ritual zelebriert? Ja, vor kurzem erst, das Julfest.“
„Julfest?“
„Das Fest der Wintersonnenwende.“
„ Ach ja! Damals bei der Meisterschaft, das war doch die Herbsttagundnachtgleiche, oder? Eigentlich logisch, dass ihr zur Wintersonnenwende auch so was abzieht! Verdammt, warum habe ich daran nicht gedacht? Ich hätte euch so gern wieder dabei zugesehen! Mick auch.“
„Nur dass w ir keine Zuschauer dabeihaben wollen.“
„Gerade das macht einen Teil des Reizes
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