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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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stürmisch, wie um sie zu beglückwünschen, wodurch der Saum weitere fünf Zentimeter nach oben rutschte. Ally begann es sich noch einmal zu überlegen. Das Kleid würde Janey oder Jess hervorragend stehen, aber bei ihr sah es doch wohl danach aus, als wollte sie auf jung machen. »Nein«, entschied sie dann. »Ich kann es nicht tragen. Sie würden mich auslachen.«
    »Oh, Mum!« Ally entging der frustrierte Tonfall ihrer Tochter nicht. »Du bist so feige! Es sieht toll aus!«
    Ally zog das Kleid aus und griff nach dem Kostüm. Eigentlich sollte es ihr mit fast vierzig egal sein, was die Leute dachten. Aber das Leben funktionierte anscheinend nicht so. Jedenfalls ihres nicht.
    Jess zuckte mit den Schultern und zog mit ihrem Sandwich ab, um sich an die Hausaufgaben zu machen.
    Ally öffnete ihre Wäscheschublade und holte olivgrüne Strümpfe heraus. Aber irgendwie schienen sie den trostlosen Eindruck des Kostüms noch zu verstärken. Sie zog sie wieder aus und suchte nach hauchdünnen Strümpfen mit Schleifchen an den Fersen. Vorsichtig schlüpfte sie hinein und betrachtete ihre Beine im Spiegel. War das nun zu frivol?
    Plötzlich schloss sie die Augen. Jess hatte recht. Sie war ein Jammerlappen. Wen kümmerte es schon, was sie für Strümpfe trug? In ihrer Wut auf sich selbst bohrte sie mit dem Fingernagel ein Loch in das dünne Gewebe. Sie sank auf dem Bett zusammen und war den Tränen nahe. Früher war sie munter und selbstsicher gewesen. Heute setzte sie schon die kleinste Entscheidung außer Gefecht. Wie, zum Teufel, sollte sie mit dem Rest ihres Lebens fertig werden, wenn sie nicht einmal in der Lage war, sich für ein Paar Strümpfe zu entscheiden!
    Als Janey zehn Minuten später von der Schule heimkam, wäre sie in der Diele fast über ihre Mutter gestolpert. Ally griff sich ihren Mantel und konnte es nicht lassen, im Vorbeigehen die welken Blüten aus dem riesigen Bund Lilien auf dem Tisch auszusortieren.
    »Hi, Mum. Wohin des Wegs?«
    »Ins Studio, um Dad zu einem Überraschungsessen zu entführen .«
    »Dann kommst du wohl spät zurück?« Janeys desinteressierter Tonfall konnte Ally nicht eine Sekunde lang täuschen. Sie nahm Janey in den Arm und wusste genau, was sie dachte. »Zu spät dafür, dass du dir das Auto ausleihen könntest. Wie sehe ich aus?«
    Janey legte den Kopf schief. »Äußerst dezent.«
    Ally seufzte.
    Das Wetter war immer noch herrlich, und Ally spürte, wie sich ihre Stimmung besserte, während sie langsam auf baumgesäumten Sträßchen zur Autobahn tuckerte. Beim Gedanken daran, dass sie unerwartet auftauchen und Matt zum Abendessen entführen würde, stieg langsam eine verrückte, mädchenhafte Aufgeregtheit in ihr hoch. Ein bisschen mehr Spontaneität war genau das, was ihrer Ehe fehlte.
    Eine Stunde später kam sie bei den Studios an. Gerade in dem Moment hüpfte ein Vertreter mit einer dicken Aktentasche in seinen Wagen und machte einen Parkplatz frei.
    Ally parkte sorgfältig ein, nahm ihre Tasche vom Rücksitz und schritt summend die Stufen zu Centurys imposanter Eingangshalle aus grauem Marmor empor. Der heutige Abend könnte ein Neubeginn sein. Es war dumm von ihr gewesen, nicht hierherzukommen, bloß weil Matts Kollegen sie vielleicht einschüchtern könnten.
    Sie lächelte auf ihrem Weg durchs Foyer und rechnete damit, dass Bryony am Empfang sitzen würde. Aber es war nicht Bryony. Es war eine andere, ebenso streng blickende junge Frau, die sie noch nie gesehen hatte. Matt vermutete immer, dass die Empfangsdamen für Century vom Geheimdienst ausgebildet wurden.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte sie.
    »Ich möchte gern zu dem Empfang nach der Matt-Boyd-Show.«
    Das Mädchen sah auf ihrer Liste nach. »Wie war noch mal Ihr Name?«
    »Boyd. Ich bin die Frau von Matt Boyd. Aber ich stehe sicher nicht auf Ihrer Liste.«
    Das Mädchen zog noch einmal ihren Zettel zu Rate. »Sie stehen leider nicht auf der Liste.«
    »Nein, das habe ich ja gesagt. Es soll eine Überraschung sein.«
    Die Empfangsdame beäugte sie misstrauisch und bat sie, auf einem der weichen, grauen Sofas Platz zu nehmen, die um einen großen Fernsehbildschirm im Eingangsbereich gruppiert waren. Dann drehte sie sich um und telefonierte mit irgend jemandem so leise, dass Ally nichts verstehen konnte.
    Offensichtlich war das Ganze doch keine so gute Idee gewesen.
    »Tut mir leid, Mrs. Boyd«, rief das Mädchen, »aber im Büro scheint niemand zu sein. Vermutlich sind sie im Studio.«
    »Könnte ich dann nicht

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