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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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geändert hatte. Er saß am Tisch und hatte seinen Ellbogen auf einen Stapel von Zeitungen gestützt.
    »Hübsche Schlagzeile«, bemerkte er und hielt die Titelseite der Post hoch. »Liebling, jetzt komm‘ ich. Ally schiebt Matt beim Telethon raus«, war da zu lesen.
    »Diese Schweine!« brüllte Ally wütend. »Ich hab‘ mich doch noch nicht mal entschieden.«
    »Ach wirklich?« entgegnete Matt frostig. »Warum hast du ihnen dann erzählt, es sei eine phantastische Chance und du würdest dir nichts mehr wünschen als mit Danny Wilde zusammenzuarbeiten?«
    Ally blickte ihn an. Was war nur zwischen ihnen beiden schiefgelaufen, dass er sie für so gefühllos hielt und ihr solche Kommentare zutraute, nur um ihre Karriere voranzutreiben?
    »Um ehrlich zu sein, ich habe überhaupt nicht mit der Post gesprochen.«
    »Und mit wem hast du dann gesprochen? Mit dem Rest von der Klatschpresse? Fest steht jedenfalls, dass du lernst, gute Sprüche zu klopfen, wie alle mittelmäßigen Prominenten.«
    Er stand auf und ging hinaus. Die Zeitungen lagen auf dem Tisch. Einige Minuten später schoss sein Wagen geräuschvoll über den knirschenden Kies davon. Er hatte nicht mal Tschüss gesagt.
    Ally nahm die Zeitungen und schmiss sie, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen, in den Mülleimer.
    Eine Viertelstunde später rief sie die Mädchen, um sie mit zur Schule zu nehmen. Als sie die Auffahrt hinunterfuhren, bemerkte Ally vor dem Tor einen Menschenauflauf. Sie hielt an und blickte sich forschend um. Auf der gegenüberliegenden Seite der Einfahrt standen ungefähr zwanzig oder dreißig Journalisten und Fotografen. Das Rattenpack war da.
    Sie hatten Ally entdeckt. Ein Dutzend Blitzlichter flammten auf, und Ally hörte Zurufe wie »Ally! Ally! Wie kommt Matt damit klar?«
    Ally war versucht, die Wahrheit zu sagen: Dass er sich wie ein Sechsjähriger aufführte. Doch sie entschied sich anders. Wenn er sich weiter so benehmen wollte, dann würde sie eben das Telethon machen.
    Das Ende vom Lied war, dass Ally Susie anrufen musste, damit sie den Stoßtruppen trotzte und die Mädchen zur Schule brachte.
    Als sie eine Stunde später dort vorfuhren, blickte Janey sich nervös um, ob nicht doch noch irgendwo ein Journalist auf der Lauer lag. Es war schon schlimm genug mit einem berühmten Elternteil, aber mit zweien, das war die Hölle. Alle hatten die Story gelesen, und man würde sie den ganzen Tag aufziehen.
    Sie schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass ihre Eltern diese Geschichte klärten. Die Atmosphäre heute morgen beim Frühstück war vollkommen vergiftet gewesen. Wieder und wieder ratterte ihr der zufällig aufgeschnappte Satz durch den Kopf. Wie können Eltern nur so egoistisch sein, und sich ausgerechnet dann trennen, wenn ihre Kinder gerade vor dem Abitur stehen? Ihre Prüfungen waren in acht Wochen.
    Als Bernie die Schlagzeile sah, schnappte er sich wütend den Hörer und verlangte einen Termin mit Ritchie Page.
    »Warum, zum Teufel, haben Sie das nicht mit mir besprochen, Page? Allegra ist mein Star«, fluchte er, als er Pages Büro betrat.
    Ritchie betrachtete ihn ungerührt. So was Ähnliches hatte er erwartet.
    »Irrtum, mein Freund, sie ist der Star von Century.«
    »Ally ist noch nicht soweit. Bis auf die kurze Zeit als Nachrichtensprecherin hat sie überhaupt keine Kameraerfahrung. Sie ist gerade mal seit einem halben Jahr dabei, und da wollen Sie sie als CoModeratorin für unsere schwierigste Sendung einsetzen.«
    »Ich bin davon überzeugt, dass sie es schafft.«
    Bernie, der gemerkt hatte, dass er so nicht weiterkam, spielte seine letzte Karte aus. »Wenn Sie schon an diesem lächerlichen Projekt festhalten, dann lassen Sie es mich wenigstens produzieren.«
    Page drehte sich langsam in seinem Sessel um.
    »In Ordnung, Bernie. Ich sehe nichts, was dagegen spricht. Sie produzieren Telethon.«
    Während der nächsten Tage blieb das Verhältnis zwischen Ally und Matt unverändert schlecht. Es war fast so, als ob sie nicht in einem Hause lebten. Er schien seine Termine so zu legen, dass er nicht mit ihr zusammentreffen musste, und kam jeden Abend später heim.
    Nach einer Woche hielt Ally es nicht mehr aus. Sie hatte das Essen für halb neun vorbereitet, und jetzt war es nach zehn. Gerade, als sie dabei war, die Portion von Matts Teller in den Mülleimer zu schaben, hörte sie die Haustür.
    »Na, Matt, wo sind wir denn gewesen?« Sie war entschlossen, nicht wie die nörgelnde Hausfrau zu klingen, aber gefallen lassen

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