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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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ausgestreckten Hand vorbei in sein Büro. Ritchie Page zwinkerte seiner Sekretärin zu, ehe er sich umdrehte und Matt folgte. »Was, zum Teufel, beabsichtigen Sie damit, wenn Sie Danny Wilde die Telethon-Moderation anbieten, die ich seit Jahren mache?«
    Page setzte ein schmeichlerisches Gesicht auf. »Könnten Sie sich nicht vorstellen, dass das Publikum nach zehn Jahren gern ein bisschen Abwechslung hätte? Dass die Leute meinen, jemand anderes sollte auch mal eine Chance bekommen?«
    »Aber ich habe einen Vertrag.«
    Page lächelte. »In Ihrem Vertrag steht, dass wir Sie bezahlen.« Er griff in seine Aktentasche. Dieses Schwein hatte schon alles durchgearbeitet. »Aber nicht, dass wir Sie einsetzen.«
    »Was wollen Sie eigentlich, Page?« Matt blieb stehen. Es hätte zu sehr nach einem gemütlichen Schwätzchen ausgesehen, wenn er sich auf den angebotenen Stuhl gesetzt hätte. »Warum versuchen Sie eigentlich, meine Frau anzuheuern?«
    »Weil sie so begabt ist. Weil die Zuschauer sie lieben.« Er hielt inne und tat so, als ob er auf seinem Schreibtisch ein paar Blätter sortiere. »Weil ich finde, dass Ihre Frau und Danny ein hervorragendes Team abgäben. Immerhin geht es beim Telethon nicht um den Egotrip des Moderators, sondern um Geld für kranke Kinder.«
    Matt verspürte den unwiderstehlichen Drang, dem scheinheiligen Drecksack seine Zigarre in den Hals zu stopfen.
    »Es gibt eine Lösung, wenn Ihnen die Sache so am Herzen liegt.« Page saß in seinem mächtigen grauen Ledersessel und drehte sich so, dass er auf den Fluss sah und Matt nicht in die Augen blicken musste. »Sie können jederzeit kündigen. Wir würden Sie aus Ihrem Vertrag rauslassen.«
    Das also war‘s! Ohne ein Wort zu sagen, drehte Matt sich um und verließ den Raum. Für den Bruchteil einer Sekunde war er versucht gewesen, Page beim Wort zu nehmen und das Handtuch zu werfen. Aber Page hatte sein Spiel zu offensichtlich gespielt. Er hatte deutlich gemacht, dass er wollte, dass Matt kündigte. Das einzige, was Page wirklich ärgern würde, wäre, wenn er blieb. Und genau das hatte Matt vor.
    »Ist das wahr, Matt?«
    Belinda schnappte ihn nach der Show und zog ihn in die dunkle Galerie.
    »Was wahr?« Matt spürte, wie sein Ärger anschwoll bei dem Gedanken, dass er sich an solche Fragen wahrscheinlich gewöhnen musste.
    »Dass Danny Wilde zusammen mit Ally das Aushängeschild vom Telethon wird?«
    »Da fragst du besser sie.« Matt versuchte, seine Stimme desinteressiert klingen zu lassen. Es misslang. »Oder ihn.«
    In der Dunkelheit ergriff sie seine Hand. »Armer Matt. Ich glaube, sie machen einen lächerlichen Fehler. Danny Wilde kann dir bei weitem nicht das Wasser reichen. Es ist einfach typisch Page. Er versucht nur, dich auszutricksen.«
    Ohne eine Vorwarnung lehnte sie sich vor und küsste ihn schnell auf den Mund.
    Trotz seiner guten Vorsätze bezüglich Belinda berührte und ermutigte Matt diese Vertrauensgeste. Er lächelte sie an. »Danke. Ich habe immer gewusst, dass du einen guten Geschmack hast.« Des einen Leid, des anderen Freud, dachte Belinda. Wenn sie ihre Karten richtig ausspielte, konnte diese Sache ihr Matt näherbringen und einen Keil zwischen ihn und Ally treiben.
    Sie überlegte kurz, ob sie ihm sagen sollte, dass ein Reporter von der Sun in ihrem Büro angerufen hatte und die Story am nächsten Tag auf der Titelseite ausgeschlachtet werden würde. Sie wollte diesen Moment im Grunde nicht verderben. Doch dann stellte sie sich vor, wie es ihn morgen früh kalt erwischte, und um wie vieles schmerzlicher das für ihn sein würde.
    »Matt«, sagte sie behutsam. »Da gibt es etwas, das du wissen solltest.«
    Ally lag im Bett, und obwohl Matt nur einen halben Meter von ihr entfernt war, hatte sie das Gefühl, er könnte ebensogut am Nordpol sein. Statt der gewohnten Wärme strahlte sein Körper Kälte und Ablehnung aus.
    Es war lächerlich. Sie wollte das verdammte Telethon überhaupt nicht machen. Natürlich war es eine wahnsinnige Chance für ihre Karriere, und unter anderen Umständen hätte sie alles dafür gegeben. Aber nicht auf Kosten von Matts Stolz und Selbstachtung. Vielleicht würde sie Ritchie Page morgen früh anrufen und absagen.
    Sie fiel in einen unruhigen Schlaf. Als sie wenige Stunden später aufwachte, war Matt bereits angezogen. Voller Hoffnung, dass sich die Situation ein wenig entspannt hatte, ging sie zum Frühstück hinunter. Doch sie konnte schon an Matts Schulterhaltung ablesen, dass sich nichts

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