Liebling, vergiss die Socken nicht
Augenverdrehen und den tiefen Seufzer einverstanden erklärt, sie nach Hause zu fahren. Zufällig wohnte er in der gleichen Richtung, und er hatte gerade beschlossen, Feierabend zu machen.
Die Anstrengungen der Show und die Kraft, die es sie gekostet hatte, Dannys Verführungskünsten zu widerstehen, forderten ihren Tribut. Ohne es überhaupt zu merken, schlief sie ein.
»Da wären wir, junge Frau.« Der Taxifahrer schob die Trennwand zurück und drehte sich zu Ally. »Macht 26 Pfund.«
Erstaunt, dass sie schon zu Hause sein sollte, wo sie doch gerade erst die Augen geschlossen hatte, setzte Ally sich auf.
Ein merkwürdiges Gefühl beschlich sie, als sie das Haus betrat. Die Lichter waren aus, und es herrschte eine seltsame Ruhe. Selbst Sox war still. Sie blickte auf ihre Uhr. Ein Uhr vorbei. Was hatte sie denn erwartet? Ein Empfangskomitee vielleicht?
In der vagen Hoffnung, dass Matt auf dem Sofa eingeschlafen war, ging sie ins Wohnzimmer. Doch niemand war da. Er musste schon zu Bett gegangen sein.
Oben schaute sie zuerst zu den Kindern, ehe ihr einfiel, dass Jess heute woanders übernachtete. Janey lag auf der Seite und hatte ihre Decke wie ein kleines Mädchen bis unters Kinn gezogen. Ally kniete sich einen Moment neben sie, erleichtert, dass sie nicht irgend etwas Dummes getan hatte.
Leise ging sie über den dicken Teppichboden zu ihrem Schlafzimmer und öffnete in der Erwartung, das vertraute und beruhigende Bild von Matt unter der Bettdecke zu sehen, lächelnd die Tür.
Doch von Matt war weit und breit keine Spur. Auf Zehenspitzen ging sie wieder nach unten. Sein Mantel war weg. Sie öffnete die Haustür und rannte über die vom Mondschein erhellte Terrasse zur Doppelgarage. Sein Wagen stand nicht drin.
Dafür muss es eine absolut vernünftige Erklärung geben , sagte sie zu sich selbst. Ich weiß sie einfach nur nicht.
Matt kehrte langsam in die Wirklichkeit zurück. Genau in dem Moment, wo er seine rasenden Kopfschmerzen wahrnahm, wurde ihm auch die Peinlichkeit bewusst, ohne Kleidung in Belindas Bett zu liegen. Das einzige, an das er sich noch erinnerte, war, dass er es nicht gewesen sein konnte, der die Sachen ausgezogen hatte. Sie lagen so sauber zusammengefaltet auf einem Rattanstuhl wie in einem Regal bei Benetton. Das hätte er nicht mal nüchtern getan, geschweige denn besoffen. Er verkroch sich unter der weißen Decke. Er war sich nicht sicher, ob er dieser Entwicklung gewachsen war.
»Guten Morgen.« Belindas Weckruf erklang von der Tür her.
Guter Gott, war es Morgen? Er hatte nach Hause gehen, nicht die Nacht hier verbringen wollen. Was mochte Ally gedacht haben, als sie ihn nicht antraf?
»Es tut mir leid, wenn ich das fragen muss«, sagte er kleinlaut, »aber was ist letzte Nacht eigentlich passiert?«
Belinda schaute ihn kurz an und fragte sich, was ihn wohl am meisten beunruhigen würde: zu hören, dass sie es fünfmal miteinander getrieben hätten, oder die Wahrheit - dass es nicht ein einziges Mal war, weil Matt, entweder wegen des überhöhten Alkoholkonsums oder wegen seiner Schuldgefühle, keinen hochgekriegt hatte. Sie vermutete, dass es sich für sie persönlich vorteilhafter auswirken würde, wenn sie sagte, sie hätten miteinander geschlafen. Doch aus einem unerwarteten Anfall von Ehrlichkeit heraus fand sie es besser, bei der Wahrheit zu bleiben. Sie setzte sich auf die Bettkante und nahm seine Hand.
»Du meinst, was letzte Nacht nicht passierst ist.« Sie hatte ein ironisches Lächeln aufgesetzt.
Matt steckte seinen Kopf unter die Decke. »Wir haben es versucht, willst du sagen?«
»Ich habe es versucht«, verbesserte sie. »Aber irgendwie bist du auf nichts angesprungen.«
»Wie bin ich aus den Klamotten gekommen?«
»Betrachte mich als Krankenschwester.« Belinda tätschelte seine Hand.
Er verkniff sich eine kluge Antwort, die ihm auf der Zunge lag, und beschloss, sich ihr anzuvertrauen.
»Ich glaube, diese Sache mit Ally und Danny geht mir langsam an die Nieren.«
Eine solche Gelegenheit ließ Belinda sich nicht durch die Lappen gehen. »Schau Matt, wenn sie sich in der Öffentlichkeit so benimmt, dann ist es wirklich nicht unloyal, wenn du zu mir ziehst zumindest für eine Weile.«
Matt war gerührt von diesem Angebot. Sanft streichelte er Belindas Hand und versuchte, seinen Mut zusammenzunehmen und ihr zu sagen, dass er Ally trotz Danny Wilde immer noch liebte und um sie kämpfen musste.
Ally saß am Küchentisch und starrte auf die Uhr über dem Schrank.
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