Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Zähne so stark zusammen, dass sich eine weiße Linie um ihren Mund gebildet hatte.
Also stellte sich Sam selbst vor. „Ich bin Sam Clay, Mrs Beaumont, und es ist mir eine große Freude, Sie kennenzulernen. Jetzt weiß ich, von wem Harley ihr attraktives Aussehen hat.“
Marcie neigte den Kopf zur Seite und strahlte. Sie schaute zu Sam auf.
„Wie nett von Ihnen, das zu sagen!“, murmelte sie und warf Harley ein neckendes Lächeln zu. „Schatz, wo hast du denn diesen netten Jungen bisher versteckt?“
„Unter der Decke“, brummte diese.
Sam verkniff sich ein Grinsen. „Vor fünf Tagen haben Junie und ich in Las Vegas geheiratet.“
Marcie machte ein langes Gesicht. „Tut mir leid, Harley, ich kann mich nicht erinnern, dass du eine Freundin hast, die Junie heißt.“
Sam lachte. „Das hier ist Junie“, sagte er, legte Harley den Arm um die Schultern und gab ihr einen Kuss auf den Mund.
Ihre Mutter rang nach Luft, als würde sie ersticken. Dann packte sie Harley am Arm und riss sie beinah von Sam fort.
„Harley June sag mir, dass dieser …“
Ruhig löste Sam Marcies Finger von Harleys Arm und hakte diese unter.
„Clay, Mrs Beaumont. Sie heißt jetzt Harley June Clay. Wissen Sie, hier draußen in der Sonne ist es ziemlich heiß. Hätten Sie vielleicht etwas schönes Kaltes zu trinken für uns?“
Ohne ihre Antwort abzuwarten, führte er Marcie ins Haus und ließ Harley und ihren Vater für einen kurzen Moment allein draußen auf der Veranda.
Ein wenig ängstlich blickte Harley ihren Vater an. „Daddy?“
Obwohl Dewey noch immer etwas fassungslos war, begann er zu schmunzeln.
„Ich weiß zwar nicht, wo du ihn gefunden hast, Liebling, aber er ist verdammt noch mal der erste Mann, der bei deiner Mutter die Oberhand behalten hat, und ihr gefällt es auch noch.“
Harley bemühte sich um ein Lächeln, auch wenn ihr viel eher danach zumute gewesen wäre, sich an der Schulter ihres Vaters auszuweinen.
„Liebst du ihn?“, fragte Dewey.
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, Daddy.“
Er war erstaunt. „Wie meinst du das?“
Sie schluckte, wollte ihn jedoch nicht anlügen. „Ich erinnere mich überhaupt nicht mehr an diese Hochzeit. Ich weiß nur, dass ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, mit diesem Mann in meinem Bett und einem herzförmigen Tattoo auf meinem Po.“
Dewey fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Grundgütiger! Hat man dich etwa unter Drogen gesetzt? Wenn das so ist, dann …“
Harley seufzte. „Nein, Daddy, ich stand nicht unter Drogen. Ich war betrunken.“
Ungläubig starrte Dewey sie an, doch je länger er sein einziges Kind betrachtete, desto mehr begann es um seine Mundwinkel zu zucken. Harley war beinahe achtundzwanzig, und er hatte schon befürchtet, dass sie wie seine älteste Schwester Mavis zu einer alten Jungfer werden könnte.
Er lachte leise.
Harley starrte ihn an. „Du findest das lustig?“
„Es ist nur so, dass ich dir das gar nicht zugetraut hätte“, erwiderte er. „Jedenfalls kannst du jetzt in dem ruhigen Bewusstsein schlafen, dass du dich nie mit einem langweiligen Leben zufriedengeben wirst.“ Er ergriff ihre Hand und ging mit ihr hinein. „Wir sollten uns lieber beeilen. Ich möchte den Rest dieser Show um keinen Preis verpassen.“
Sie traten ein, gerade als Sam einen langen versiegelten Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts herauszog. Er wandte sich um und lächelte Harley zu. Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Sein Lächeln war fast ebenso umwerfend wie seine Küsse.
„Mr Beaumont, ich denke, Sie haben viele Fragen, die Sie gerne stellen würden, und Sie sind sicherlich auch um das Wohl Ihrer Tochter besorgt.“ Er übergab den Umschlag an Dewey. „Hier drin finden Sie die Namen und Telefonnummern meiner Bank, meines Chefs und meines Gemeindepastors. Meine Eltern sind tot, aber ich habe einen Bruder und zwei Schwestern, die alle in Oklahoma wohnen. Ihre Namen und Telefonnummern sind ebenfalls aufgeführt. Allerdings wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie nicht alles, was sie über mich sagen, allzu ernst nähmen. Ich bin der Älteste, und als meine Geschwister kleiner waren, hat ihnen meine Art, sie herumzukommandieren, nicht besonders gefallen.“
Wieder einmal war Dewey von Sams liebenswürdiger Art verblüfft.
„Ja, nun … ich danke Ihnen. Selbstverständlich sind wir um unsere Tochter besorgt. Ich werde nachher ein paar Anrufe tätigen.“ Dewey schaute seine Frau an, deren rosige Gesichtsfarbe noch
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