Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
wusste, was jetzt kam, aber Sam hatte es herausgefordert.
Marcie spitzte die Lippen. „Nun, sie hatten eine Köchin, wie jede Familie damals, die etwas auf sich hielt.“ Dann seufzte sie. „Ach ja, die guten alten Zeiten!“
Dewey schnaubte. „Du putzt nicht mal dein eigenes Haus, und du hast seit Ostern kein solches Essen mehr gekocht, Marcie Lee. Also fang jetzt bloß nicht an zu jammern!“
Sam lachte, wodurch Marcie sich in höchstem Maße gekränkt fühlte.
„Ich stamme aus einer Familie, die immer selbst gekocht und geputzt hat“, meinte er. „Ich führe meinen Haushalt auch selbst, zwischen den Schichten in der Feuerwache natürlich.“
Die Ellbogen auf den Tisch gestützt, beugte sich Dewey vor und sah Sam mit neugierigem Blick an.
„Sam, weshalb wollten Sie Feuerwehrmann werden?“
Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich hatte eben schon immer gedacht, dass mir das gefallen würde.“ Er sah zu Harley hinüber. „Und das ist auch so.“
„Aber es ist so gefährlich“, wandte Dewey ein. „Ich weiß, das ist kein Thema für eine Unterhaltung beim Essen, aber waren Sie auch dabei, als die Bombe in dem Behördengebäude in Oklahoma City explodiert ist?“
Alle Fröhlichkeit wich plötzlich aus Sams Miene, und Harley hatte auf einmal das Bedürfnis, ihn an sich zu drücken und zu trösten. Er sah so … niedergeschlagen aus.
„Ja, ich war dabei“, sagte er mit stockender Stimme.
„Daddy möchtest du noch ein Stück Huhn?“
Dewey blinzelte erstaunt. Harley reichte ihm die Platte mit dem gebratenen Huhn, und der Ausdruck in ihren Augen gebot ihm Einhalt.
„Na ja, äh, ja, ich glaube schon!“
Marcie interessierte sich nicht für Sams Arbeit, sondern vielmehr für seine Vergangenheit. Wenn er doch nur ein paar Vorfahren hätte, mit denen man angeben könnte, dann wäre diese ganze Angelegenheit vielleicht doch kein totales Fiasko.
„Hat Ihre Familie schon immer in Oklahoma gelebt?“, fragte sie daher.
Sam schüttelte den Kopf, froh, dass das Thema gewechselt wurde. Die Erinnerung an das, was er und all die anderen Rettungskräfte damals miterlebt hatten, war immer noch allzu gegenwärtig.
„Nein, Ma’am. Mein Urgroßvater kam ursprünglich aus Boston. Er kam nach Oklahoma, als es noch Schutzgebiet war.“
„Die Familie meiner Freundin Susan stammt auch aus Boston“, steuerte Harley ihren Teil zur Unterhaltung bei. „Aber das ist schon mehrere Generationen her. Inzwischen sind sie längst echte Südstaatler geworden.“
Marcie räusperte sich dezent. „Oh nein, Harley June, Susan Mowrys Vorfahren waren Abenteurer! Sie sind erst nach dem Angriffskrieg aus dem Norden hierhergekommen.“
„Mutter! Ich bitte dich!“
Marcie reckte die Nase noch ein bisschen höher in die Luft.
„Aber es stimmt, Harley June. Abenteurer, allesamt.“
Sam lachte. „Wenn Ihnen solche Dinge wichtig sind, Ma’am, dann werden Sie aufgrund meiner Vorfahren sicherlich graue Haare bekommen. Der erste Clay, der nach Oklahoma kam, der aus Boston, war auf der Flucht vor dem Gesetz. Er heiratete eine Kiowa-Indianerin und hatte vier Kinder mit ihr, bis seine gesetzlich angetraute Ehefrau ihn aufspürte und die Indianerin verjagte.“
Marcie schnappte nach Luft. „Und von welcher Frau stammen Sie ab?“
„Von der Kiowa-Indianerin mit den vier unehelichen Halbblut-Kindern.“
Harley verbarg ein Schmunzeln, doch ihr Vater lachte laut heraus.
Marcie wurde blass. So viel zum Thema Schwiegersohn.
„Hat jemand Lust auf Erdbeerkuchen?“, fragte Harley.
Sam warf ihr einen Blick zu, seine Augen dunkel vor Begehren.
„Wir hatten Champagner und Erdbeeren in unserer Hochzeitsnacht. Weißt du noch, Darling?“
Harley wollte das gerade abstreiten, als sie plötzlich ein Bild vor sich hatte, wie Sam sich über sie neigte, ihr Champagner in die Mulde zwischen ihren Brüsten goss und ihn dann mit der Zunge wieder ableckte. Sie sah ihn an, wobei in ihren Augen ein sehnsüchtiges Verlangen lag, ohne dass sie sich dessen jedoch bewusst war.
„Ja, ich erinnere mich“, sagte sie leise.
Sams Herz tat einen Sprung. Halleluja, das war das erste Mal, dass sie aufrichtig war!
Marcie stieß unvermittelt ihren Stuhl zurück und stolzierte angewidert in die Küche.
Auch Dewey erhob sich und erklärte: „Ich gehe und helfe deiner Mama beim Nachtisch.“
Sam schaute Harley noch immer unverwandt an. Sie fühlte sich von seinem Blick gefangen und konnte kaum atmen.
„Stimmt das?“, fragte
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