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Liebst du mich wirklich, Raoul

Liebst du mich wirklich, Raoul

Titel: Liebst du mich wirklich, Raoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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den nächsten zwei Tagen nicht einmal unter einem Dach wohnen. Warum bitten wir nicht die Hendersons, aus der Wohnung auszuziehen, damit ich wieder in den Dienstbotentrakt über den Stallungen verfrachtet werden kann – wo ich hingehöre?“
    „Wann hast du jemals in Penvarnon irgendwo hingehört?“
    Diese Bemerkung hätte sie erwarten sollen, trotzdem taten seine Worte weh, so etwas an den Kopf geworfen zu bekommen.
    Dabei wollte ich nie dort leben, hätte Rhianna am liebsten laut herausgeschrien. Niemals! So bald ich konnte, bin ich verschwunden. Und jetzt bin ich ausschließlich wegen Carrie zurückgekommen. Aber nach dem Wochenende wirst du mich nie mehr wiedersehen.
    Doch sie blieb still. Er hatte ihr damals nicht geglaubt, also warum sollte er es heute tun? Sie musste ihren Schmerz hinunterschlucken und sich auf eine ungewisse Zukunft einstellen.
    „Endlich allein.“ Carries Gelächter klang glockenhell, und ihre Umarmung war herzlich. „Oh Rhianna, ich bin so froh, dass du da bist! War es gerade eben nicht furchtbar dort unten? Das muss dir doch aufgefallen sein.“
    „Die Atmosphäre war so angespannt, man hätte die Luft problemlos mit einem Messer in Scheiben schneiden können“, behauptete Rhianna trocken und drückte ihre Freundin fest an sich. „Aber das hat wohl mit meiner Ankunft zu tun.“
    „Ach was“, wehrte Carrie eilig ab. „Niemand interessiert sich mehr für den ganzen Blödsinn, der Jahre her ist. Jetzt nicht mehr.“
    Was macht dich da so sicher? fragte Rhianna im Stillen. Mir fällt zumindest eine Person ein, die nichts von alledem vergessen oder gar vergeben hätte …
    Das Gespräch mit Raoul hatte ihr schwer zugesetzt, auch wenn sie den Rest der Fahrt schweigend zurücklegten. Nachdem Carrie ihre Freundin in Empfang genommen hatte, verschwand er grußlos.
    Seufzend konzentrierte Rhianna sich darauf, ihre Kleider ordentlich in den Schrank zu hängen. „Und was gibt es hier für Schwierigkeiten?“, fragte sie ihre Freundin beiläufig.
    Carrie stöhnte auf. „Nur Runde fünfzig im großen Kampf der Schwiegermütter! Dad vergleicht es schon ständig mit Waterloo oder einem tödlichen Kopf-an-Kopf-Rennen. Anschließend verzieht er sich in seinen Golfclub, das ist schon seit Tagen seine Antwort auf jeden Konflikt.“ Sie klang verbittert.
    „Du kannst wohl kaum von ihm erwarten, dass er Interesse für Brautkleider, Blumendekoration und Sitzordnungen aufbringt“, versuchte Rhianna sie zu beruhigen. „Vermutlich hält er es für seine Pflicht, sich zurückzunehmen und einfach die Schecks zu unterschreiben. Außerdem macht es ihm bestimmt zu schaffen, dass er dich nun bald endgültig verlieren wird, und du nach Kapstadt gehst. Vielleicht braucht er etwas Zeit, sich mit diesem Gedanken anzufreunden?“
    „Für mich wird es auch nicht leicht werden“, gab Carrie zu bedenken. „Oh Rhianna! Simon und ich … wir tun doch das Richtige, oder?“
    Rhiannas Herz zog sich zusammen. „In welcher Hinsicht?“
    „Dieser neue Job. Manchmal habe ich den Eindruck, Simon hegt Zweifel an seiner Entscheidung. Die letzten Wochen über war er so zurückhaltend, aber wenn ich ihn darauf angesprochen habe, behauptete er immer, alles wäre in Ordnung.“
    Spontan beugte Rhianna sich über ihren Koffer, sodass ihr mahagonifarbenes Haar die Röte in ihrem Gesicht verbarg. „Dann stimmt das wohl“, antwortete sie ausweichend. „Und vergiss nicht: Es ist nur ein Job, Carrie, keine lebenslange Freiheitsstrafe. Wenn es nicht funktioniert, kommt ihr einfach zurück.“
    „Wahrscheinlich hast du recht. Nur Raoul würde das bestimmt nicht gefallen.“
    „Ist seine Meinung denn so wichtig?“
    „Immerhin war er immer sehr großzügig“, erklärte Carrie. „Meine Eltern hätten sich niemals ein Haus wie dieses leisten können, und er hat unser Leben hier möglich gemacht.“ Sie seufzte. „Aber das wird bald vorbei sein, wie er dir sicher erzählt hat.“
    „Nein.“ Rhianna richtete sich auf. „Er hat nichts dergleichen erwähnt. Andererseits stehen wir uns auch nicht sonderlich nahe.“
    „Oh.“ Bestürzt sah Carrie sie an. „Ich dachte, die Wogen hätten sich längst geglättet. Vor allem, weil er dich unbedingt vom Bahnhof abholen wollte.“
    „Was ist nun mit dem Haus?“, lenkte Rhianna schnell von sich ab.
    Die Freundin hob ratlos die Schultern. „Offenbar kehrt er nach England zurück, um hier zu leben. Ist das zu fassen? Mutter dachte immer, er würde irgendwann heiraten, aber das

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