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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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Apropos… Abschiedsparty?“
    „Da kannst du drauf wetten“, grinste Daniel.
    „Schon wieder Party?“ Nicht, dass ich prinzipiell etwas gegen feiern hätte. Aber den Ausgang der letzten Party hatte ich doch noch sehr lebhaft im Gedächtnis.
    „Aber diesmal lasst ihr beide die Finger voneinander“, kommentierte Daniel passenderweise.
    Ich sah zur Seite und auch Felix sah auffällig unauffällig in eine andere Richtung.
     
    Die Party war nicht weiter erwähnenswert. Obwohl sie so kurzfristig stattfand kamen diesmal wieder mehr Leute – was wahrscheinlich damit zusammenhing, dass Felix aus seiner „Abschiedsfeier“ eine derart große Sache machte, dass er alle Bekannten anrief, die er jemals in dieser Stadt gehabt hatte.
    Elena und Steffen kamen diesmal nicht und sonst lud ich keine meiner Freunde ein, so dass ich nur Daniel, Felix und Benni wirklich gut kannte. Dementsprechend wurde mir bald langweilig, so dass ich die ganze Nacht eher lustlos in der Ecke sitzend hinter mich brachte, nur ab und zu unterbrochen von Benni, der ein Gespräch mit mir suchte. Felix und ich achteten den ganzen Abend penibelst darauf, uns nie nur zu zweit irgendwo aufzuhalten. Einmal, als ich gerade zur Toilette wollte und Felix telefonierend  im Flur erblickte, stolperte ich so hastig in die Küche zurück, dass Daniel einen Lachanfall bekam.
    Ich war einfach nicht in Feierlaune. Warum, das konnte sich jeder selbst zusammen interpretieren. So war ich einfach froh, als auch die letzten Gäste gingen und ich mich ohne schlechtes Gewissen schlafen legen konnte.
    Wenige Minuten später hörte ich, wie Felix ins Zimmer schlüpfte. Ich lauschte den mittlerweile vertrauten Geräuschen, die er vor dem Schlafengehen machte: Das Abstreifen seiner Jeans, das Überdenkopfziehen seines Pullis. Das leise Quietschen der Matratze, wenn er sich auf die Bettkante setzte. Und schließlich das Geraschel des Bettzeugs, wenn er sich zudeckte. Felix schlief meist sehr schnell ein. Schneller als ich. So hatte ich gelernt, an seinen Atemzügen zu erkennen, ob er noch wach war oder bereits schlief. Felix‘ Geräuschen zu lauschen war zu einer Art Einschlafritual für mich geworden. Es beruhigte mich und gab mir ein seltsam sicheres Gefühl. Ich seufzte. Ab morgen würde ich mir ein neues Ritual suchen müssen.
    „Du bist noch wach“, stellte Felix fest.
    Ich schlug mir mit der flachen Hand so leise wie möglich vor die Stirn. Vor lauter Melancholie hatte ich versäumt zu bemerken, dass Felix heute nicht direkt eingeschlafen war. „Ja, aber nicht mehr lange. Es ist schon fast vier.“

Ich bekam keine Antwort. Angestrengt lauschte ich in die Dunkelheit. War Felix jetzt doch eingeschlafen?
    „Wir haben zu wenige Partys gefeiert“, sagte er plötzlich.
    „Was?“
    „Na, man sagt doch, dass in einer WG dauernd Partys stattfinden, oder? Und wo ich morgen ausziehe ist mir aufgefallen, dass wir eindeutig zu wenige davon hatten.“
    „ Seit ich hier wohne, hatten wir drei. In nicht mal vier Wochen. Und davor warst du depressiv und nicht ansprechbar. Dafür, finde ich, kann sich unser Schnitt durchaus sehen lassen.“
    „Und wir hatten nicht einmal Streit wegen des Putzens.“
    „Ja, weil hier keiner putzt.“
    „Aber ich dachte, in einer WG geht es ständig drunter und drüber. Partys, Streit wegen des Putzens, Abspülens und so weiter.“
    „Dafür hatten wir beide wegen vielen anderen Dingen Streit. Das ist doch auch was.“
    „Hm.“
    „Was ist eigentlich mit dir los?“
    „Ich weiß nicht. Ich hatte mir das alles nur ganz anders vorgestellt.“
    „Hast du zu viel getrunken?“
    „Ich hab e heut Abend fast gar nichts getrunken.“
    „Dann mach e ich mir Sorgen.“ Ich meinte es ernst. Melancholie bei mir selbst war eine Sache. Aber bei Felix fand ich sie etwas beängstigend.
    „Jetzt , wo alles zu Ende ist, habe ich einfach das Gefühl, dass wir die Zeit nicht richtig genutzt haben. Ich meine, ich wollte nie in einer WG wohnen, geschweige denn zu dritt in einer Zweizimmerwohnung. Das hier war ja nur eine Notlösung. Aber jetzt finde ich, dass wir noch mehr daraus hätten machen können.“
    Ich verstand einfach nicht, was er damit sagen wollte. Aber das wollte ich nicht zugeben, also sagte ich: „Du kannst es ja in deiner nächsten WG besser machen.“
    „Mann, Maja, du verstehst überhaupt nicht, was ich meine, oder?“
    Eine Antwort von meiner Seite erübrigte sich, also gab ich keine.
    „Ich habe überhaupt keine Lust darauf, mit

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