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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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gewarnt! Da hätte ich doch etwas Nettigkeit verdient, oder?“
    Felix musterte mich abschätzend von oben bis unten. „Nein“, entschied er und ging an mir vorbei die Treppen hoch.
    „Ich hoffe, du lässt an deinem ersten Arbeitstag zehn Kaffeetassen fallen!“, rief ich ihm hinterher.
    Als Antwort kam nur leises Lachen.
    Nachdem ich eingekauft hatte, erreichte ich die Wohnung mit drei Plastiktüten voller Snacks, Wein- und Tequila-Flaschen.
    Felix war auch zum Helfen abkommandiert worden. Er rückte gerade die Möbel in Daniels Zimmer zur Seite, so dass mehr freie Fläche entstand.
    „Deine Kisten in unserem Zimmer kannst du so stehen lassen. Die geben super Sitzgelegenheiten ab“, sagte er.
    Ich wollte die Taschen in die Küche schleppen, da stürzte Daniel auf mich zu. „Du musst Elena anrufen. Wir brauchen jemanden mit Auto, um Getränke zu holen. Bier, Cola – alles, was wir kästenweise kaufen müssen.“
    Ich ging an ihm vorbei und wuchtete die Einkaufstüten auf den Küchentisch. „ Dani… wie viele Leute kommen heute Abend?“, fragte ich vorsichtig.
    „Mann , Maja, das kann man vorher doch nicht wissen. Stell keine blöden Fragen, sondern hilf lieber, damit alles rechtzeitig fertig wird!“
    Wir wurden rechtzeitig fertig. Elena erklärte sich bereit, mit mir und Daniel nach der Arbeit zum Getränkehändler zu fahren. Felix half beim Kistenhochschleppen. Als die beiden Jungs gerade mit ihrer Last auf dem Weg nach oben waren, knuffte mich Elena in die Seite. Sie grinste vielsagend und nickte in Felix‘ Richtung.
    Ich schüttelte den Kopf und flüsterte: „Ich weiß, was du sagen willst. Aber sein Äußeres kann nicht den abgrundtief nervtötenden Charakter ausgleichen.“
    „Ich freu mich schon auf nachher“, sagte sie und zwinkerte mir zu, bevor sie davonfuhr.
     
    Vier Stunden später stand ich in unserem Flur und wunder te mich, dass so viele Menschen in eine Zwei-Zimmer-Wohnung passten. Der Lärmpegel, von lauter Musik und dreißig parallel redenden Stimmen erzeugt, löste bei mir Mitleid mit den Nachbarn aus. Ich fragte mich ernsthaft, warum sich noch niemand beschwert oder gar die Polizei gerufen hatte. Aber vielleicht waren sie es ja von Daniel gewohnt?
    Es klingelte. Also doch. Ich schaute mich nach Daniel und Felix um, doch konnte sie nirgends entdecken. Wieso stand ich auch hier im Flur herum? Nun musste ich mich eben mit den wütenden Nachbarn oder der Polizei auseinandersetzen.
    Seufzend griff ich zum Hörer der Sprechanlage. „Hallo?“
    „ Benni hier.“
    „Aha.“ Ich drückte auf den Türöffner. Nur ein weiterer Gast. Ich öffnete die Wohnungstür und machte mich auf den Weg in die Küche. Zum einen, um nicht mehr am nächsten an der Tür e zu stehen und zum anderen, um Daniel zu fragen, wie viele Leute er eigentlich genau eingeladen hatte. Und wenn ich schon mal in der Küche war, würde ich mir gleich noch einen Tequila genehmigen.
    Im Vorbeigehen warf ich erst einen Blick in mein und Felix‘, dann in Daniels Zimmer. Beide waren proppenvoll. Aber alle schienen sich zu amüsieren. Selbst Selina und meine zwei anderen Studienfreundinnen, die kaum jemand anderen kannten, befanden sich in angeregten Gesprächen mit irgendwelchen Fremden.
    Am Küchentisch saßen Daniel und Felix, sowie Elena. Steffen war nicht dabei, doch ich hatte den Verdacht, dass Elena ihn gar nicht erst gefragt hatte.
    Die drei lachten über etwas, das Felix gesagt hatte. Neugierig trat ich näher.
    „Sie dachte, alles wäre in Ordnung. Dann hat sie gemerkt, dass die Zimmertür von außen nicht mehr aufging. Und sie konnte ja nicht sehen, dass ich ihre Sachen ins Treppenhaus geworfen hatte, weil die Haustüre angelehnt war.“ Wieder prusteten die drei los.
    Selbst ich musste grinsen. Mit ein paar Tagen Abstand und etwas Alkohol im Blut hörte sich die Geschichte wirklich witzig an.
    „Maja!“ Daniel hatte mich entdeckt. „Setz dich zu uns und erzähl auch was!“
    Ich folgte der Aufforderung. Sofort schenkte Felix einen Tequila ein und schob mir das Glas zu. „Bestechung?“, fragte ich grinsend.
    Felix lachte. „Damit du die Geschichte vom Wecker und der Badewanne nicht erzählst.“
    Ich hatte gerade den ersten Schluck vom Tequila genommen und spuckte ihn nun vor Lachen quer über den Tisch. Was wiederum einen Lachanfall bei Daniel auslöste. Als ich mich abgetrocknet und beruhigt hatte, sah ich erst meinen besten Freund an und warf Felix dann einen fragenden Blick zu. Daniel trank normalerweise

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