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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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versuchen? „Ich vermisse dich auch“, gab ich zu.
    Sein Lächeln wurde eine Spur breiter.
    Ich machte mich von ihm los und zog mich zur anderen Seite des Zimmers zurück. „Aber so einfach ist das nicht, Leon. Du hast unsere Beziehung beendet, nur weil ich mir nicht mehr sicher war, dass ich Juristin werde will. Woran ich übrigens immer noch zweifle.“
    Leon nickte ernst. „Und ich kann nicht so tun, als würde mir deine Unentschlossenheit nichts ausmachen, Maja. Daran hat sich nichts geändert. Ich denke nur, vielleicht ist das trotzdem kein Grund, die Beziehung wegzuwerfen. Vielleicht können wir einfach noch mal über alles reden.“
    „Ich bin wie ich bin, Leon.“ Meine Hände zitterten, als ich mir damit durch die Haare fuhr. „Daran kann ich doch nichts ändern. Und ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass du genau das versuchst.“
    Leon kam wieder auf mich zu. Ich wollte ihm ausweichen, doch er nahm mein Gesicht in beide Hände und zwang mich, ihn anzusehen. „Du fehlst mir“, wiederholte er. „Können wir den Rest nicht später klären?“ Eine Hand blieb an meiner Wange, die andere strich mir übers Haar und legte sich in meinen Nacken.
    Ich schloss die Augen unter dem wohligen Gefühl seiner Hände. Alles war so vertraut. Die Berührungen, der Geruch. Wieso nicht für einen Moment den Kopf ausschalten und einfach den Moment genießen?
    Ich hörte, wie die Tür aufgerissen wurde.
    Meine Augen flogen auf. Ich sah gerade noch, wie Felix den verdutzten Leon hinten am Mantel packte und von mir wegzog. Dann packte er mich am Arm und zerrte mich aus dem Zimmer. Alles ging so schnell, dass ich keinen Ton von mir geben konnte. Felix zog mich durch den Flur zum Badezimmer. Als er seinen Griff lockerte, um die Tür zu öffnen, erwachte ich aus meiner Starre. „Was…?“
    „Ruhe und rein da.“ Er schubste mich ins Badezimmer. Bevor er die Tür hin ter uns zumachte und abschloss, hörte ich noch gedämpft, wie Leon meinen Namen rief.
    „Felix!“, schrie ich meinen offensichtlich wahnsinnig gewordenen Mitbewohner an, doch der achtete gar nicht auf mich. Ich versuchte, an ihm vorbei zur Tür zu gelangen, doch dummerweise war das Badezimmer lang und schmal. Felix streckte einen Arm aus und der Weg war versperrt. Mit dem andere n Arm nahm er die Duschbrause vom Halter.
    „Was machst du da?“
    „Ich unternehme einen letzten Versuch, dich zur Vernunft zu bringen.“
    „Vernunft?“, schrie ich. „ Du redest von Vernunft?“ Meine Stimme hatte einen gut hörbaren hysterischen Klang angenommen. „Du hältst mich in diesem Bad gefangen! Das ist Freiheitsberaubung! Das ist-“ Strafbar , hatte ich sagen wollen. Doch in diesem Moment traf mich ein Strahl eiskalten Wassers im Gesicht. Ich prustete und schrie und hielt meine Hände vor mich. Ich versuchte, dem Strahl auszuweichen, doch wie gesagt: Langes, schmales Bad. Mit einem zittrigen Quieken sprang ich vor und riss Felix die Brause aus der Hand. Nun war es an ihm, entsetzt zu schreien, als ihn der eisige Stahl traf. Ich hielt die Brause auf ihn gerichtet, selbst, nachdem er den Hahn zugedreht hatte.
    Wir starrten uns an, beide klatschnass und zitternd vor Kälte.
    „W-w-w-wie geht’s dir j-j-j-j-jetzt?“, fragte er bibbernd.
    „B-b-bist du noch zu retten? D-d-d -das war das d-d-d-dämlichste, das du je gemacht hast.“
    Felix schüttelte den Kopf. Irrte ich mich oder waren seine Lippen schon ganz blau? „B-b-b-bist du jetzt wieder bei klarem V-v-v-v-erstand ?“
    „I-i-i-i-im Gegenteil. I-i-i-ich kann nur daran denken, wie k-k-k-kalt mir ist.“
    Wortlos riss Felix ein Handtuch von der Stange und warf es mir zu.
    Ich traute mich endlich, die Brause sinken zu lassen und schlang mir das Handtuch um den Körper. Dann packte ich meine Haare und drückte das Eiswasser aus ihnen heraus.
    „Z-z-z-zieh deine Sachen aus“, riet Felix. Er selbst zog sich bereits sein T-Shirt über den Kopf.
    „H-h-h-hier? V-v-v-vor dir?“
    Felix stieg gerade aus seiner Jeans. Dann wickelte er sich das große Handtuch um den Körper und seufzte zufrieden. „Viel besser“, sagte er, ohne mit den Zähnen zu klappern.
    „Ach, was s-s-s-soll’s.” Ich knöpfte meine Bluse auf, die ohnehin so eng an meinem Körper klebte, dass sie nichts mehr verhüllte. Die Röhrenjeans von meinen Beinen zu pellen erwies sich als sehr viel schwieriger. Schließlich hielt ich mich an der Handtuchstange fest und streckte Felix mein Bein hin, der den Stoff Stück für Stück herunter

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