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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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normalen Umstände. Mrs Jones ist eine starke junge Frau. Ich glaube nicht, dass die Fahrt ihr etwas anhaben kann, außer sie zu ermüden. Sie kann sich ins Bett legen, sobald Sie zu Hause sind. Haben Sie jemanden, der Ihnen mit den Säuglingen unter die Arme greifen kann?«
    Â»Meine Tante wohnt nur ein paar Straßen von uns entfernt. Sie wird uns helfen.«
    Â»Sehr gut. Darf ich Sie vielleicht um einen Platz in der Wagonette bitten? Ich habe Patienten in der Stadt, um die ich mich kümmern muss.«
    Â»Es ist mir ein Vergnügen, Sie mit nach Ballarat zu nehmen. Und Sie auch, Mr Winton, wenn Sie möchten.«
    Â»Danke. Ich nehme Ihr freundliches Angebot gerne an.«
    In Ballarat verabschiedete er sich von der jungen Familie und versprach auf Harriets Bitte, sie immer zu besuchen, wenn er in Ballarat war. Dann sah er auf den bei Cobb & Co ausgehängten Fahrplänen nach, wann die nächste Kutsche nach Melbourne abfuhr.
    Als er erfuhr, dass er erst in einer Kutsche am nächsten Morgen einen Platz bekommen würde, suchte er sich ein Zimmer für die Nacht. Dabei wurde ihm erst bewusst, wie nah an Langsdale er doch war. Als Darcy von Riverview aufgebrochen war, hatte er sich keinerlei Gedanken darüber gemacht, welche Strecke die Postkutsche von Wellington nach Melbourne nehmen würde. Nun beschloss er, die Rückreise in Ballarat zu unterbrechen, um Langsdale einen Besuch abzustatten. Er hoffte, dass er den Trevannicks gute Nachrichten überbringen könnte. In der Nacht hatte er nämlich beschlossen, Etty zu bitten, ihn zu heiraten.
    In Melbourne benutzte Darcy den Waschraum des Criterion Hotels, um sich frisch zu machen. Nachdem er den Schmutz von der Reise abgewaschen hatte, fühlte er sich erheblich besser. Er zog ein sauberes Hemd an, klopfte den Staub von seiner Hose und ging mit seiner Tasche in der Hand auf die Straße hinaus, um sich nach dem Weg nach Toorak zu erkundigen. Als er feststellte, dass Ettys Haus ein ganzes Stück entfernt lag, war er sich zunächst unschlüssig, ob er eine Droschke nehmen oder ein Pferd mieten sollte, entschied sich aber schließlich für ein Pferd. Das würde ihm die Möglichkeit geben, sich freier zu bewegen.
    Ein hilfsbereiter Passant erklärte ihm, dass er drei Blocks in südlicher Richtung einen Mietstall finden würde. Es war sehr heiß, und als Darcy den Stall schließlich fand, fühlte er sich wieder genauso verschwitzt und schmutzig wie in dem Moment, als er aus der Postkutsche gestiegen war. Der Besitzer verhandelte gerade mit einem gut gekleideten Gentleman, der die Zügel eines großen schwarzen Hengstes in der Hand hielt. Während er wartete, ließ Darcy den Blick über die Pferde im Stall schweifen. Das war alles nichts Besonderes, fand er. Auch wenn keines der Tiere vernachlässigt aussah, wirkten sie alle doch ziemlich matt und abgestumpft. Diese Pferde reichten qualitativ nicht an die Arbeitspferde auf Langsdale oder Riverview heran. Und sie waren erst recht nicht mit seiner schönen Goonda zu vergleichen.
    Darcy trat zurück auf die Straße und fragte sich, ob es denn in nicht allzu weiter Entfernung vielleicht einen besseren Mietstall gab. Als kurz darauf der gut gekleidete Gentleman den Stall verließ, ging Darcy noch einmal hinein. Der Besitzer führte gerade den Hengst in eine leere Box. Die Mähne und der Schweif des Tieres waren wie schwarze Seide, die Augen wach und klar, die Ohren gespitzt. Darcy stieß einen kaum hörbaren Pfiff aus. Das war ein fürstliches Pferd. Wie gerne würde er ein solches Tier besitzen.
    Â»Sind Sie auf der Suche nach einem Pferd?«, fragte der Stallbesitzer, nachdem er die Boxentür hinter dem Hengst geschlossen hatte.
    Â»Ja. Ich brauche eins für ungefähr eine Woche, solange ich hier in Melbourne bin.«
    Â»Wo kommen Sie denn her?«
    Â»Aus dem Süden.« Darcy machte keine genaueren Angaben, obwohl der Stallbesitzer offenkundig mehr wissen wollte. Er hielt den Mann nämlich für jemanden, der gerne und hemmungslos mit jedermann tratschte.
    Â»Das ist ein sehr schönes Tier«, lobte Darcy und streichelte dem Hengst über die Nüstern. Das Pferd wieherte fröhlich. Es war bei beiden Liebe auf den ersten Blick.
    Der Stallbesitzer beobachtete das Geschehen neugierig. »Er ist zu verkaufen, wenn Sie Interesse haben.«
    Darcy starrte ihn erfreut und ungläubig zugleich an. »Wie

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