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Life - Richards, K: Life - Life

Titel: Life - Richards, K: Life - Life Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Richards
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can’t get no satisfaction … I tried and I tried and I tried and I tried, but I can’t get no satisfaction«. Dann hockte sich jeder hin, bis Mick mit »Hey, when I’m riding in my car … same cigarettes as me« zurückkehrte, und damit konnten wir dann wieder herumspielen. So funktionierte es meistens in diesen Jahren. »Hey you, get off of my cloud, hey you …« - mein Beitrag. Bei »Paint It Black« ist die Melodie von mir, der Text von ihm. Nicht dass man so einfach sagen könnte, ich habe das geschrieben, er das. Aber das Riff stammte meist von mir. Das ist mein Spezialgebiet. Nur einmal ist mir Mick Jagger zuvorgekommen: bei »Brown Sugar«. Da muss ich den Hut ziehen, da hat er mich geschlagen. Klar, ich hab noch ein bisschen daran gefeilt, aber der Song ist seiner, sowohl der Text als auch die Musik.
    Live ist »Satisfaction« verdammt schwer zu spielen. Eine der Eigenheiten des Songs. Jahrelang haben wir uns nie oder nur sehr selten an ihn herangewagt. In den letzten zehn, fünfzehn Jahren hat sich das geändert, aber vorher stimmte der Sound nicht, das Gefühl war einfach nicht da. Es klang irgendwie zu dünn. Die Band brauchte ewig, bis sie raushatte, wie man »Satisfaction« auf die Bühne bringt. Die Wende brachte dann Otis Reddings Cover. Dank seiner und Aretha Franklins Version, produziert von Jerry Wexler, hörten wir den Song endlich so, wie wir
ihn von Anfang an haben wollten. Das gefiel uns. Und nachdem die Crème de la Crème des Soul unser Lied gesungen hatte, spielten wir es auch.
     
    1965 stolperte Andrew Oldham über den Pfeife rauchenden Manager und Schönredner Allen Klein und brachte uns mit ihm zusammen, was ich immer noch für seinen besten Schachzug halte. Keiner unserer Verträge wäre das Papier wert, auf dem er geschrieben war, hatte Klein ihn belehrt, und darauf war Andrew abgefahren. Später, in unseren eigenen Auseinandersetzungen mit Klein, mussten wir feststellen, wie Recht er doch gehabt hatte. Damals dachte ich anders; mir war Andrews Partner Eric Easton als Agent der Rolling Stones einfach zu schlapp. Tatsächlich war er krank. Also weiter. Egal, was hinterher zwischen Allen Klein und uns passierte, eins hatte er raus: Kohle ranschaffen. Und am Anfang räumte er auch wirklich unter den Plattenfirmen und Tourmanagern auf, die sich vor allem um ihren Verdienst und weniger um unsere Interessen kümmerten. Darin war Klein geradezu spektakulär.
    Eine seiner ersten Amtshandlungen war, den Vertrag zwischen den Rolling Stones und Decca Records neu zu verhandeln. Und so spazierten wir eines Tages gemeinsam ins Büro von Decca - ein kleines Theaterstück unter der Regie von Allen Klein, ein mieser und sehr dreister Trick. Wir hatten klare Anweisungen: »Also, wir statten Decca jetzt einen Besuch ab. Wir verpassen diesen Hurensöhnen eine Abreibung, machen einen Deal, und wenn wir da rausgehen, haben wir den besten Plattenvertrag aller Zeiten in der Tasche. Ihr setzt eure Sonnenbrillen auf und haltet den Mund«, sagte Klein. »Marschiert einfach da rein, bleibt hinten stehen und schaut euch die tattrigen Sesselfurzer an. Und kein Wort. Ich übernehme das Reden.«

    Im Grunde waren wir nur als Drohkulisse dabei. Der Plan ging auf. Hinter dem Schreibtisch saß Sir Edward Lewis, seines Zeichens Vorsitzender von Decca, und was machte er? Er sabberte! Nicht weil er uns so toll fand - er sabberte einfach. Ab und zu kam einer angeschlichen und hielt ihm ein Taschentuch hin. Ganz ehrlich, Sir Edward pfiff wirklich aus dem letzten Loch, während wir da mit unseren Sonnenbrillen rumstanden. Die alte Garde gegen die neue, eine regelrechte Wachablösung. Decca knickte ein, und wir bekamen einen besseren Deal als die Beatles. Dafür muss man Allen wirklich Respekt zollen. Zusammen mit seinen fünf Schreckgespenstern ging er zurück ins Hilton, wo wir Champagner soffen und uns zu unserer tollen Vorstellung beglückwünschten. Aber Sir Lewis war nicht dumm, egal, wie viel er sabberte. Der Deal brachte auch ihm eine Menge Geld ein. Beide Parteien kamen extrem gut weg, wie es sich für ein gelungenes Geschäft gehört. An diesem »Decca-Ballon« verdiene ich bis heute.
    Elvis hatte seinen Colonel Tom Parker, wir hatten Allen Klein. Er sagte, hey, die Geschäfte übernehme ich, und wenn ihr irgendwas braucht, egal was, gebt einfach Bescheid. Er behandelte uns wie ein Patrizier, uns und unser Geld. Wenn man knapp bei Kasse war, musste man sich nur an Allen wenden. Wenn man einen vergoldeten

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