LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)
Er ließ es geschehen, glitt in sie hinein, wie er es seit Jahren nur bei Sarah getan hatte … und doch fühlte es sich vollkommen vertraut an. Ihr lustvoller Körper übte eine exotische Anziehungskraft auf ihn aus. Zugleich glaubte er, sie schon seit Jahren zu kennen.
Tiefer und tiefer stieß sein Glied in sie hinein, verzweifelt bemüht, ihr Innerstes zu ergründen. Evan nahm die Frau, sie waren eins, und ihr Stöhnen hallte über der Brandung wider, eine Hymne der Sinnesfreude. Als er völlig verausgabt aus ihr herausglitt und erschöpft im Sand nach Luft schnappte, beugte sie sich über ihn und küsste seinen Bauch und seine Brust, ließ die Zunge um die Brustwarzen kreisen, um danach Hals und Lippen zu verwöhnen. Er schmeckte den salzigen Schweiß aus ihrem Mund. Dann begann sie, zu singen.
Evan merkte, wie ihre tröstende Melodie ihn in den Schlaf wiegte. Obwohl ihm die Augen zufallen wollten, lächelte er und flüsterte: »Wer bist du?«
Sie hielt inne und erwiderte mit einer Stimme, die direkt seiner Seele zu entspringen schien: »Ligeia.«
10
Als Evan erwachte, stand der Mond hoch am Himmel und sein greller, durchdringender Schein fiel ihm direkt ins Gesicht. Eine kühle Brise strich über den Strand und ließ ihn zittern. Er hatte Gänsehaut auf den Armen und merkte, dass er splitternackt im Sand lag, lang ausgestreckt und sichtbar für jeden, der noch einen nächtlichen Spaziergang unternahm. Wie lange er wohl geschlafen hatte?
»Mist!« Er wälzte sich in die Hocke und blickte sich um, entdeckte jedoch niemanden. Wie spät war es? Hastig wischte er sich den Sand von der Haut und zog seine Hose an. Halb angezogen suchte er sein Handy. 23:34 Uhr. Noch nicht zu spät, aber spät genug. Gott sei Dank war er nicht die halbe Nacht wegschlummert. Evan schüttelte das Hemd aus und streifte es sich über den Kopf. Abermals ließ er den Blick über den Strand schweifen. Wie es aussah, hielt sich tatsächlich niemand in der Nähe auf. Auch die Frau war verschwunden. Ligeia?
Er verspürte ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube, als die Erinnerung an ihre Zusammenkunft wie ein billiger Pornostreifen in seinem Kopf ablief. Er hatte Sarah betrogen. Oh Gott … warum nur? Die letzten Monate waren für sie nicht leicht gewesen, aber trotz einer gewissen Entfremdung wollte er eigentlich gar keine andere Frau. Er schluckte, als könnte er damit die Erinnerung wegspülen. Stattdessen schmeckte er bloß Ligeias salziges, moschusartiges Aroma. Rasch begab er sich auf den Nachhauseweg und spürte, wie die Sandkörner zwischen seinen Pobacken scheuerten. Er brauchte dringend eine Dusche, aber falls Sarah noch nicht zu Hause war, musste er sie noch aus der Bar abholen.
Seine Hochstimmung war verflogen; Evan kam sich vor wie ein Trottel. Wie ein Trottel, der es eilig hatte. Er verfiel in einen Dauerlauf den Strand entlang und dann die Straße zu seinem Haus hinauf.
Es brannte kein Licht, als er sich durch den Vorgarten der Eingangstür näherte. Er schloss auf und trat leise ein. »Sarah?« Keine Antwort.
Verdammt. Er rannte ins Badezimmer und stellte die Dusche an. Anschließend zog er sich zum zweiten Mal an diesem Abend aus. Er beugte sich über das Waschbecken und starrte sich im Spiegel an. »Ehebrecher«, beschimpfte er sein Spiegelbild. Die braunen Augen drehten sich weg, wichen dem Vorwurf aus. Sein Gesicht kam ihm hager vor. Evan kräuselte die Lippen. Noch immer hatte er ihren Geschmack im Mund. Rasch drückte er etwas Zahnpasta auf die Bürste und versuchte, Ligeia wegzuschrubben. Danach trat er unter die dampfende Dusche, um auch seinen Körper rein zu waschen. Er verzichtete darauf, Sarahs Luffaschwamm zu benutzen. Es erschien ihm wie ein weiterer Betrug, den Schweiß einer Fremden mit den Badeutensilien seiner eigenen Frau zu entfernen. Also seifte er sich gut ein und rieb wie ein Wilder, bis seine Haut ganz wund war.
Er trocknete sich mit einem Handtuch ab und zog sich frische Kleidung an. Seine Strandklamotten stopfte er ganz unten in den Wäschekorb. Dann rannte er zurück in die Nacht, um seine Frau zu suchen.
Sarahs Augen waren blutunterlaufen, als Evan sie im O’Flaherty’s entdeckte. Sie unterhielt sich gerade mit einem kräftigen Typen mit schütterem Haar, den Evan vom Sehen kannte. Einer der Dockarbeiter aus dem Hafen.
»Hey, Baby«, grinste sie schwach, während er sich einen Hocker zurechtrückte. »Ich dachte schon, heute Nacht kommst du gar nicht mehr.« Der Typ vom Dock machte,
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