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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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heute Abend hatte er Sarah ins Bett gebracht, bevor er zu seinem Spaziergang aufbrach, deshalb war es bereits halb elf durch. Morgen früh musste sie pünktlich zu einem Termin erscheinen und zog es deshalb vor, früh schlafen zu gehen. Er hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, heute Abend nicht an den Strand zu gehen … aber im Wohnzimmer hielt er es nicht lange aus. Beim Versuch die 22-Uhr-Nachrichten zu schauen, war er unentwegt nervös auf der Couch hin und her gerutscht.
    Evan konnte nicht unbedingt behaupten, dass er die Fremde liebte. Intensiver, animalischer Sex am Strand war das eine, aber er hatte bisher kaum mehr als ein paar Worte mit ihr gewechselt. Doch wenn Evan nur an Ligeia dachte, verspürte er vom Kopf bis zu den Zehen eine wohlige Wärme. Er musste bei ihr sein, jede Faser seines Körpers sehnte sich nach ihr.
    Nachdem er etwa 15 Minuten einen inneren Widerstreit mit sich ausgefochten hatte, schaltete er den Fernseher aus, streifte seine Sandalen über und schlich sich durch die Glasschiebetüren der Küche nach draußen.
    Heute Abend herrschte nur leichter Wellengang, die Brandung war ruhig. Evan beeilte sich, an die Felszunge zu gelangen. Er ging schnell und zielstrebig und verzichtete sogar darauf, Steine hüpfen zu lassen.
    Als er die Stelle erreichte, an der er vor wenigen Nächten morgens um drei splitterfasernackt aufgewacht war, blieb er stehen und blickte hinaus zum finsteren Horizont. So weit das Auge reichte, erstreckte sich die Wasserfläche und verschmolz mit dem Schwarz des Nachthimmels. Zu seiner Linken verdeckte die Felszunge die Sterne, als befände sich dort ein Loch in der Welt.
    »Ligeia?«, rief Evan leise, fast unhörbar. Er hoffte, dass sie heute Nacht erscheinen würde. Am Abend nach Bills Tauchgang hatte er auf einen Besuch verzichtet. Zwar glaubte er, dass es sich bei Bills Bemühungen um vergebliche Liebesmühe handelte, weil Ligeia bloß eine exotische Sängerin war, die irgendwo in der Nähe wohnte, vermutlich ein Stück weit den Strand hinab. Dennoch musste er sich eingestehen, dass er anfing, sich in Bills irrationale Erklärung für die Macht ihres Gesangs hineinziehen zu lassen. Und was hatte ihre Affinität zum Wasser zu bedeuten? Sollte er ernsthaft glauben, dass die Frau, deren Ankunft er sich herbeisehnte, auf dem Meeresgrund lebte?
    Evan musste über die Frage, die er sich im Stillen stellte, lachen. Oh nein . Andererseits, weshalb hatte er dann befürchtet, dass Bills Tauchgang unweit der Felsnadel sie wütend machte?
    »Ligeia?«, rief er erneut, etwas lauter diesmal.
    Natürlich, dachte er sich. Wenn er sie nicht für ein übermenschliches Wesen hielt, weshalb nahm er dann an, sie tauchte jedes Mal auf, wenn er einen Spaziergang am Strand unternahm? Als wäre sie ein Geist, den er allein durch seine Gegenwart heraufzubeschwören vermochte.
    Er legte die Stirn in Falten. Mit einem Mal überkam ihn Angst, dass sie heute Nacht gar nicht kommen würde. Immerhin war es später als bei ihren letzten Begegnungen und gestern hatte er sie quasi im Stich gelassen. Bill war zum Abendessen zu ihm nach Hause gekommen, und danach ließen sie zu dritt für ein paar Stunden im O’Flaherty’s die Puppen tanzen. Sie belegten den einzigen schäbigen Billardtisch im Hinterzimmer der Bar, spielten die ganze Nacht Pool, lachten und amüsierten sich wie schon lange nicht mehr. Und Sarah hatte sich auch nicht volllaufen lassen – ihre Augen funkelten immer noch vor Freude, als sie nach Hause liefen, und waren nicht glasig vom Alkohol. Am nächsten Morgen hatte umgekehrt sie Evan aufwecken müssen. Er kämpfte noch immer mit den Nachwirkungen.
    »Du hast mir gefehlt«, flüsterte ihm jemand ins Ohr.
    Evan zuckte zusammen. Da war Ligeia, direkt neben ihm. Ihre Stimme hatte ihn zu Tode erschreckt. Doch kaum erkannte er sie, breitete sich sofort eine unglaubliche Ruhe in ihm aus. Sie erregte ihn. Nackt stand sie ohne jegliches Schamgefühl da, die Arme locker an den Seiten. Das lange, dunkle Haar fiel ihr in feuchten Locken über die Schultern, ohne ihre schwellenden Brüste vollständig zu bedecken. Ihr Bauch schimmerte feucht. Sein Blick wanderte zur schier übernatürlichen Rundung ihrer Taille und den Hüften; sie war eine menschgewordene Muse, eine moderne Variante der Venus von Milo.
    »Wir sollten losgehen und dir etwas zum Anziehen kaufen.« Er grinste.
    Ligeia lächelte und beugte sich vor, um ihn zu küssen. »Willst du wirklich, dass ich mir was überziehe?«, fragte

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