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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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ihrem Gesicht abwärts zu ihrem Outfit. Sie trug eine eng geschnittene Hose und ein trägerloses, schwarzes Oberteil, das sich an ihren Körper schmiegte, als wäre es ihre zweite Haut. Dante räusperte sich. »Sag mal, Light, hast du dir den BH ausgestopft?«
    »Was? Nein!«
    »Sicher?« Fragend zog Dante die Augenbrauen nach oben. »Ich könnte schwören, die waren vor einer Stunde noch kleiner.«
    Noch kleiner? Light schob die Hände in ihre Hosentaschen, um sich daran zu hindern, ihre Arme vor der Brust zu verschränken. »Du musst ja nicht hinschauen, wenn es dir nicht gefällt.« Mit gestrafften Schultern schob sie sich an ihm vorbei in den Club, wo sie von wummernden Bässen in Empfang genommen wurde. Erfreut identifizierte Light die Musik als Dubstep. Nicht, dass sie diese Musik mochte, aber es war eine Genugtuung festzustellen, dass ihr in diesem Club nicht alles fremd war. DJ B, wie sich Annas Ex-Freund Brad nannte, war großer Fan dieser minimalistischen Songs. Er wartet noch immer auf einen Plattenvertrag, was bei diesen schiefen Beats kein Wunder war. Wer wollte so etwas schon hören? Und dennoch tummelten sich einige Paranormale auf der Tanzfläche.
    Lights Seufzen ging in der Musik unter, als sie sich durch die tanzenden Massen zur Bar quetschte. Es war heiß und der Geruch von Alkohol und Schweiß lag in der Luft. Körper drängten sich aneinander und mehrfach griffen Arme nach ihr, um sie mit in das Getümmel zu zerren. Ein Vampir streichelte ihr aufreizend über ihren Hals und ließ dabei seine Fänge aufblitzen. Light schüttelte den Kopf und atmete erleichtert auf, als sie den Tresen erreichte. Sie ließ sich auf einem Barhocker in der hintersten Ecke nieder, und sah sich nach Dante um, doch sie konnte ihn nirgendwo sehen. Vermutlich rieb er sich gerade an einer vollbusigen Banshee.
    »Ich bin Jay, kann ich dir etwas zu trinken bringen?«
    Light drehte sich zur Bar um. »Ähm, ich weiß nicht.«
    Jay lächelte sie an. »Willst du die Karte?« Sie nickte und beobachtete ihn dabei, wie er eine Karte aus der hintersten Ecke seiner Bar fischte. »Bitteschön.«
    »Danke, Jay.« Verlegen lächelte sie zurück, ehe sie die Karte aufschlug. Viele der aufgelisteten Drinks waren Light fremd. Was war ein ›Blut-Quickie‹? Hieß das Getränk nur so, weil es die Farbe von Blut hatte, oder war tatsächlich Blut beigemischt? Schließlich war es ein Club für Paranormale – auch für Vampire. »Gibt es hier auch Cola?«
    »Natürlich.« Jay nahm ihr die Karte aus der Hand und blätterte ein paar Seiten weiter. »Hier: Cola Light, Lemon, Cherry, Apple und Orange, was immer du möchtest.« Light bestellt sich eine Cola Lemon in der Hoffnung, der frische Zitronenduft würde den Gestank von Schweiß vertreiben. Sie wandte sich wieder der tanzenden Menge zu und beobachtete ihre rhythmischen Bewegungen zur unrhythmischen Musik. Wollte Dante wirklich hierher kommen oder war dieser Club nur ein weiterer Versuch sie zu vertreiben?
    »Hey, möchtest du tanzen?« Wie aus dem Nichts war ein Junge vor ihr aufgetaucht. Light schnappte nach Luft, als sie das loderten Feuer in seinen Augen sah. Die Flammen tanzten und strahlten ein warmes Licht aus, das ihren Blick gefangen hielt. »Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken«, sagte der Junge. »Mein Namen ist Dean.«
    Light blinzelte in das grelle Licht eines Scheinwerfers, um Deans Bann zu entkommen. Sie atmete tief ein und versuchte ihren Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bringen. Vermutlich schnitt sie eine Grimasse, als hätte sie einen Geist gesehen, doch Dean war kein Geist. »Light«, stellte sie sich vor und reichte dem Phoenix ihre Hand. Natürlich hatte sie schon Bilder dieser Wesen gesehen, aber noch nie war sie einem begegnet und auf keinem der Fotos sah das Feuer in ihren Augen so lebendig aus. »Was machst du hier?«
    Dean lachte. »Meinst du in diesem Club oder Amerika?«
    »Beides?«, kicherte Light nervös.
    »Mir wurde es in Japan etwas zu langweilig. Nach fünfhundert Jahren hatte ich Lust auf einen Tapetenwechsel. Ich weiß, dass Ferrymore Village und Umgebung nicht gerade die erste Anlaufstelle für einen Phoenix ist, aber als ich Bilder dieser Stadt gesehen haben, musste ich herkommen.« Dean setzte ein verschmitztes Grinsen auf. »Und wieso ich in diesem Club bin?« Sein Blick wurde aufreizender. »Um so nette Menschen wie dich kennenzulernen.«
    Light sog scharf die Luft ein. »Du weißt es?«, flüsterte sie. Ihr Herz begann schneller zu

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