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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Zumindest glaube ich, dass es Geister waren. Schwer zu sagen. Die Sprache, in der sie es mir sagte, war sehr alt. Vielleicht habe ich die Worte falsch verstanden. Etwas, das aus der I-Region kam, nachdem sie ein Portal auf die Akashic-Ebene geöffnet hatten und Leute davorstellten. Das sind nicht immer Geister, oder? Wie dem auch sei, die Überlebenden wurden mit diversen Arten anderer Elfen gekreuzt, bis man die Nächtlichen erhielt. Die Saaqaa sind die Fehlschläge, die nicht die gewünschte Form aufwiesen. Alle anderen wurden nach Zoomenon geschickt und dortgelassen, tot oder lebendig. Das war der Teil mit dem Dreschen. Ich schätze mal, der erste Teil war die Saat, und dann kam die Ernte, oder so …« Er verstummte, denn ihm wurde übel.
    »Warum?«, fragte sie nach einer langen Pause.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Aber ich will es herausfinden. Ich habe genug Beweise, wenn ich jemals genug Zeit finde, um die Sache anzugehen. Vorausgesetzt, dass nicht jeder, der sich auf mich verlässt, in den nächsten Monaten getötet wird. Und wir müssen es irgendwie in Alfheim bekannt machen. Dazu müssen schlaue Leute durch Leute, die wissen, dass ich die Wahrheit sage, von dieser Gelegenheit erfahren.«
    »Du hast recht. Ich habe keinen Einfluss«, sagte sie und zeigte damit, dass sie seine Andeutung verstanden hatte.
    »Ich wollte damit nicht behaupten, dass du es tun könntest. Ich erzähle dir das, damit du verstehst, dass du entweder in den Zeugenstand treten und zugeben kannst, Adai getötet zu haben, um so Lila vor einem öffentlichen Gerichtsverfahren zu retten; anderenfalls werde ich dich töten. Deine Wahl. Das Einzige, was mich interessiert. Diese Geschichte über die Nächtlichen schert mich nicht. Sie hat Jahrtausende gewartet, da kommt es auf etwas mehr auch nicht an.«
    »Sie werden mich foltern, bis ich alles zugebe«, sagte sie verbittert.
    »Dann kannst du ihnen ja einfach alles sofort erzählen. Da sind sie nicht barbarisch.«
    »Und was wird dann passieren?«
    »Die Principessa hat sich abgesichert, ihr ist es egal. Sie könnte dich verklagen, weil du den professionellen Standards nicht entsprichst, aber bei der Sorgfalt in Bezug auf die rechtlichen Vorgaben in diesem Fall bezweifele ich das. Deine Schande wird den Dämonen ausreichen. Sie werden dich als gefallene Kreatur ansehen, die man nicht beachtet, also kannst du danach einfach gehen. Sie werden sich nicht weiter um dich kümmern, es sei denn, du gerätst mit einem Kobold aneinander. Du kannst nach Hause gehen, Gartenarbeit betreiben, noch ein paar Gifte brauen und dich in die verrückte Frau verwandeln, die behauptet, dass nächtliche Jäger ebenfalls Elfen sind.«
    Die Sonne brannte jetzt unnachgiebig. Zal konnte ihre durch die intensive Strahlung hervorgerufenen Schmerzwellen spüren und hatte Mitleid mit ihr.
    »Bring mich dahin, wo ich sprechen soll«, sagte sie.
    Er stand auf und rief den Drachling wieder herbei.
    »Die Droge war nicht im eigentlichen Sinne ein Gift«, sagte sie, als er das Netz weit genug aufschnitt, damit sie allein aufstehen konnte. »Es war ein Thanatritikum, mit dem der Geist nach dem Tod eingesammelt und destilliert wird. Das Werkzeug eines Nekromanten, um der Leiche Informationen zu entlocken. Es gehörte nicht mir. Der Agent der Principessa gab es mir. Der Dämon wird es in sich tragen, aber es schadet ihm nicht. Es reicht möglicherweise nicht mal aus, um aktiv zu sein, wenn er stirbt.«
    Sie ließ sich von Zal auf die Beine helfen und warf ihm einen müden, resignierten Blick zu. »Ich stelle Gifte her, aber nur tödliche.«
    Der Drachling landete ein Stück entfernt und gab vor, den Horizont interessiert zu betrachten, während sie näher kamen und in das Geschirr kletterten. Zal zog die Elfe vor sich und hielt sie dort, da sie ihre Arme und Hände noch immer nicht benutzen konnte. Durch die Erschöpfung und Angst war ihr Andalun- Leib geschwächt, und so erlaubte er ihr, sich an ihn zu lehnen. Ihr schwarzes Haar lag weich an seiner Wange, ihr langes Ohr zuckte leicht an seinem Hals.
     
    Sie warf ihm einen traurigen Blick zu, als er sie vor der dämonischen Polizei absetzte, und machte die nötige Aussage. Bevor er sie verließ, schaute er sie an, und plötzlich wirkte sie sehr verletzlich. Das machte ihn wütend. Er wollte es eigentlich nicht, aber trotzdem sagte er gepresst: »Ich habe meine Frau geliebt.« Dann wandte er sich um und machte sich zu Fuß auf den langen Weg zum Portal nach

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