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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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»Zal hat die Elfen verraten, weil er aufbrach, um die Dämonen kennen zu lernen, und beschloss, dass er lieber Musik machte, als seine eigenen Leute zu bekriegen. Vulgär und geschmacklos …«
    »Du hast die Sache der Nächtlichen und die Weiße Blume verraten.« Sie fummelte herum, und dann stachen ihre grauen Finger durch das Netz. Darin hielt sie ein kleines weißes Gänseblümchen, getrocknet und gepresst. »Du warst einer von uns.«
    Zal durchfuhr ein kalter Schauder. »Ich habe das Ganze ins Leben gerufen«, zischte er.
    »Lila ermordete Dar. Das weiß jeder. Er versuchte uns vor dem Jayon Daga zu schützen, und jetzt ist er tot, und du bist weg. Du hast uns achtlos zurückgelassen. Wer bleibt da wohl noch als Verfechter der Bewegung?«
    »Niemand hält euch ab«, sagte er, erkannte aber, wie schwach dieses Argument war, auch wenn es richtig war.
    »Dar hat dich angefleht zurückzukommen, aber du bist dort geblieben, wegen … wegen was? Der Musik?« Ihre Verachtung war wie ein Messer in seinem Rücken.
    »Musik ist wichtig. Und der Grund war ein weiteres Problem, das eine Rolle im selben alten Drama spielt«, sagte er. »Wenn wir gewännen, rissen wir die Macht nur auf die gleiche Art an uns, wie sie es heute tun, und täten die gleichen falschen Dinge erneut. Abgesehen davon gab es auf der lichten Seite niemanden mit genug Einfluss, um uns zu helfen. Wir brauchen einen besseren Grund als Ungerechtigkeit, um sie aufzurütteln.«
    »Ja, und jetzt nutzen sie die Risse, die sich ausbreiten, als umso besseren Grund dafür, den nächtlichen Abschaum zu zertreten, denn sie wissen alle, dass wir den wilden Strömungen folgen, und woher sollen diese kommen, wenn nicht aus den Rissen zum Nichts. Natürlich ernten wir diese Risse ab, um genug Macht für einen Sturz der Lichten zu sammeln. Jetzt gibt es keinen Grund mehr, warum sie uns nicht offen massakrieren sollten, und genau damit fangen sie auch schon an. Das weißt du natürlich nicht, denn du bist ja zu sehr damit beschäftigt, Lieder zu singen und dich von dummen Menschen anbeten zu lassen, die es nicht mal schert, dass ihre Welt auseinanderbricht. Ich war froh über diese Gelegenheit, dich zu töten. Dich so zu sehen ist schlimmer, als dich tot zu sehen.«
    Zal antwortete nicht. Er wusste natürlich bereits, dass sie die Wahrheit sprach, und er war an die Wahrheit und die Schmerzen, die mit ihr kamen, gewöhnt, darum regte es ihn nicht auf. Er dachte an Herrn Kopf und seine Mutter.
    »Weißt du, wie die Nächtlichen geschaffen wurden?«, fragte er und betrachtete, wie Sorchas Gift in der Hitze der Sonne mattrot leuchtete. Er ging über den Fels zum Netz und stach mit dem Dolch hinein, verletzte die Elfe mit der Spitze leicht am Oberschenkel.
    Sie zuckte zusammen. »Was ist das?«
    »Dies? Dies ist ein ätherisch eingestimmtes intelligentes Protein, dass dir in einem gewissen Rahmen alles antun kann, was ich will. Ein Gift, wenn man so will. Ich könnte dir sogar verraten, was ich es anweisen sollte zu tun, wenn du mir verrätst, was für ein Gift du bei Lila anwenden wolltest. War es ein Dämonengift, wie dieses hier, oder hast du es selbst entwickelt?«
    »Ich habe es gemacht«, zischte sie, versuchte ihr Bein zu erreichen, scheiterte aber. Das Netz saß so eng, dass sie kaum atmen konnte.
    »Und trägt Teazle es nun in sich?«, fragte Zal beiläufig, als würden sie nur die Sonne und Wärme des Tages genießen. »Denn wenn man ihn umbrächte, wäre das ein ziemlicher Coup. Ungefähr ein so großer Coup, als fände man heraus, dass die Saaqaa von elfischem Blut und Äther sind und dass es keinen Schatten gäbe, wenn da kein Licht wäre.«
    »Woher weißt du das?« Sie schnappte nach Luft. Seit das Sonnenlicht voll auf sie beide herabschien, atmete sie schwerer.
    »Ich habe etwas herausgefunden.«
    »Dein Wort reicht nicht.«
    »Ich habe Beweise. Und ich will, dass du die Wahrheit glaubst, wenn du sie hörst, damit wir nicht noch mehr Zeit auf dieses unglückliche Missverständnis verschwenden.« Er schaute sie lange an, um sicherzugehen, dass sie ihn verstanden hatte, dass ebendiese Wirkung des Giftes eintrat, und als er sie ruhig atmen sah, wusste er, dass sie verstand. Er könnte lügen, und sie würde es nicht merken, das wusste er auch, aber er war von seinem Job zu erschöpft, um zu lügen.
    Sie wartete, dachte nach und sagte dann, wütend, dass er sie warten und fragen ließ: »Also, wie wurden sie erschaffen?«
    »Man kreuzte lichte Elfen mit Geistern.

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