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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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werden lassen, weil eure soziale Position so verdammt kompliziert und so wichtig für euch ist. Ihr hasst die Dämonen, und die Dämonen hassen euch, weil ihr, so wie ich das verstehe, Sparer seid und sie Verprasser. Aber ihr seid gar nicht das Gegenteil des anderen. Das ist der Grund, warum Zal Elf und Dämon zugleich sein kann. In den wichtigen Dingen unterscheidet ihr euch nicht. Es ist alles nur die Ausdrucksform. Ihr seid irgendwie gleich. Das ist meine Ansicht.
    Und ich weiß nicht, in welcher Beziehung ihr zu uns anderen steht, den Elementaren oder den Feen, aber alle pochen so darauf, wie verschieden sie sind, daher denke ich, dass die Art und Weise, wie sie verbunden sind, sie genauso sehr stört. Und diese Geschichte mit der Bombe, das ist doch Quatsch. Wie könnte die Vergangenheit aller Welten unterschiedlich sein und trotzdem zusammenkommen? Das fragt ihr euch doch mit Sicherheit auch. Ihr sagt, dass Otopia zu jedem Zeitpunkt in eurer Vergangenheit da war. Die Dämonen behaupten das Gleiche. Auch die Feen. Die Elementare sagen natürlich nichts, und die Toten, nun, sie sagen nach ihrem Übergang überhaupt nichts mehr. Und das ist das Schwierigste für mich, weißt du, das Reich der Toten. Es heißt, es wäre von uns nur durch zeitliche Dimensionen getrennt und dass es panspatial und pantemporal ist, ein dimensionales Universum, das alle Punkte schneidet, an die Wesen wie wir nicht gelangen können, aber dass es Wesen gäbe, die es können. Vielleicht Drachen und möglicherweise auch Geister. Aber ich frage mich, wie das sein kann? Ich kann es mir nicht einmal vorstellen. Und doch sagt man, es sei ein Ort, an den Nekromanten gehen können.
    Und das ist auch wirklich alles irgendwie sehr interessant. Es ist nur so, Elfe, es interessiert mich nicht. Ehrlich gesagt wünschte ich, ich wäre gar nicht hier. Ich will nicht, dass du das irgendjemandem erzählst, weil es wichtig ist, dass alle mich für eine fleißige Arbeiterin und selbstbewusste Person halten, furchtlos und voller Elan, aber ich will ehrlich zu dir sein, weil es völlig egal ist: Ich bin müde und will nach Hause.«
    »Mizadak zhuneved?«
    Sie fragt, warum du dann nicht nach Hause gehst?
    »Weil es keinen anderen Weg gibt, als weiterzumachen«, sagte Lila und verstummte dann. Sie krümmte die Finger der rechten Hand und hörte das leise, aber dennoch hörbare Geräusch der Mechanik, die sie bewegte. Sie spürte die Bewegung und Stärke von Metall und die Reaktionszeit des Elektronenflusses. Ihre Schultern fühlten sich verspannt und schwer an, aber ihre Arme und Beine und ihre Roboterteile waren beständig, unempfänglich für jedwede Emotion. Ihr Magen zog sich zusammen, als sie erkannte, dass ihre selbstmitleidige, trostlose Aussage der Wahrheit entsprach. Er versuchte sich um diese Tatsache zu schlingen, wie eine Auster um ein scharfkantiges Sandkorn, um sich davor zu schützen. Ihr Fleisch spürte es, aber so viel von ihr spürte gar nichts.
    »Ich habe Träume«, sagte sie, ohne zu wissen, was vor sich ging, »in denen ich in einem Wald herumlaufe und nach meinen Armen und Beinen suche, bis ich bemerke, was ich tue. Dann falle ich flach auf den Boden und ersticke, weil ich mein Gesicht nicht aus der Erde ziehen kann. Dann wache ich auf. Und das fühlt sich dann an wie eine Enttäuschung. Ich sollte das wichtigen Leuten erzählen, weißt du, wie Dr. Williams oder Zal. Aber ich könnte es ihnen nicht erzählen. Nicht auszudenken, wie enttäuscht sie dann wären, wie verletzt, und wie sehr sie sich bemühen würden, die Probleme zu beheben und alles wiedergutzumachen. Aber sie können nicht behoben werden, und darum dürfen sie es nie erfahren.«
    »Urshanta hibranta mikitak nozherosti. Felyzi maszharan zhuneved.«
    Sie sagt, dass sie, solange sie am Leben ist, nichts davon abhalten könnte, nach Hause zu gehen, wenn sie das wollte.
    »Ich kann aus den gleichen Gründen nicht nach Hause, aus denen weder du noch irgendjemand sonst Erfolg damit haben wird, mich zu töten. Aus den gleichen Gründen, aus denen ich tun kann, was für diesen Job nötig ist«, sagte Lila matt. Sie starrte auf die wunderschönen Dinge, ohne sie wahrzunehmen, und dachte an Zal. Sie erkannte plötzlich, dass dies der Grund gewesen war, warum sie es gewagt hatte, ihn zu lieben, obwohl er ihr auf so viele Arten überlegen war und sie so weit entfernt von der Möglichkeit, jemals auf diese Weise mit einem normalen Menschen in Kontakt zu treten. »Weil ich bereits tot

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